Sprockhövel. Vergangene Saison steckten beide im Abstiegskampf, nun spielt Gievenbeck oben mit. Einem, der sehr helfen würde, droht das Saison-Aus.

Vier Niederlagen in Serie, zuletzt sechs Tore gegen Türkspor Dortmund, die dazu führten, dass man nun die drittmeisten Gegentore der Liga kassiert hat, nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone und ein verschärfter Ton des Trainers gegenüber den eigenen Spielern. Sie könnte besser sein, die Stimmung beim Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel.

„Es geht um den Verein, es geht um die Mannschaft. Uns tut es allen nicht gut, sechs Tore zu kassieren und zu verlieren“, sagt TSG-Trainer Yakup Göksu, der unter der Woche weiterhin erkrankt das Bett hüten musste. Mögliche Gespräche über die Art und Weise der Niederlage konnten somit nicht stattfinden, Co-Trainer Tim Joppe leitete die ersten beiden Trainingseinheiten.

Göksu ist sich dem Ernst der Lage bewusst, verweist jedoch einmal mehr darauf, dass sein Team ja keine schlechten Leistungen zeige. „Es sind kleine Momente, in denen der Gegner besser ist oder in denen wir die Konzentration nicht haben. Das ist Fakt, das wissen wir“, sagt er. Der Knoten müsse nun einfach einmal platzen. Am besten schon am Sonntag beim Tabellenfünften 1. FC Gievenbeck (15 Uhr).

TSG Sprockhövel trifft mit dem 1. FC Gievenbeck auf eine Mannschaft, die ganz stark verteidigt

Die Worte von Göksu sind nicht falsch. Die Leistung gegen Türkspor war – die Schlussphase, in der das Team auseinanderfiel, mal ausgenommen – wirklich in Ordnung. Allerdings blieb als Zuschauer dennoch das Gefühl, dass irgendwas fehlt im TSG-Spiel. Die letzte Überzeugung, der Punch, unbedingt einen Sieg holen zu wollen, die eine Einzelaktion, wenn es schon im Zusammenspiel nicht klappt, vorrückende Mittelfeld- oder Abwehrspieler, die die oft in der Luft hängenden Stürmer unterstützen, all das fehlte irgendwie. So hat sich die Lage im Abstiegskampf noch einmal verschärft.

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Der 1. FC Gievenbeck hat damit in dieser Saison rein gar nichts zu tun und ist so ziemlich das genaue Gegenteil der Sprockhöveler. Mit nur 16 Gegentoren stellt der Tabellenfünfte trotz der 1:3-Niederlage gegen die Sportfreunde Siegen am vergangenen Sonntag, die zweitbeste Defensive der Liga. Nur Tabellenführer ASC 09 Dortmund hat noch weniger Treffer kassiert.

Mohammed Moussa droht das Saisonaus

Könnten die Münsteraner da nicht auch ein Vorbild für die TSG sein, sodass sie ihr eigenes, eigentlich nach vorne ausgerichtetes Spiel überdenkt? „Nein“, sagt Göksu klar. „Man darf nicht vergessen, was für Spielertypen die Mannschaften haben. Gievenbeck hat viele Spieler, die über die Lauf- und Kampfbereitschaft kommen“, sagt der Trainer. Dies sei schwer auf seine eigene Mannschaft umzumünzen. „Mein Team will Fußball spielen. Ich kann ihnen nicht sagen, dass wir uns hinten reinstellen und den Ball von links nach rechts spielen. Natürlich muss man aber auch als TSG Sprockhövel diszipliniert verteidigen“, so Göksu.

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Hinzu kommt auch noch, dass seinem Team genau diese Art von Kämpfern aktuell fehlen. Der verletzte Kapitän Jasper Stojan wäre so einer, auch der immer wieder erkrankte Marcel Weiß oder Max Michels könnten in so eine Rolle schlüpfen. Und dann gibt es da noch Mohammed Moussa, der im Mittelfeldzentrum sowohl technische Versiertheit als auch das nötige Zweikampfverhalten an den Tag legt, der wegen Schmerzen im Knie, welches ihm in seiner Karriere schon zahlreiche Probleme machte, aber womöglich für den Rest der Saison ausfällt.

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