Sprockhövel. Kopfball, Pfosten, null Punkte. Die TSG legt einen Fehlstart gegen Türkspor hin, ist dann besser, verliert aber – viel zu deutlich.

Eigentlich war er doch besetzt, der kurze Pfosten beim Eckball von Türkspor Dortmund in der sechsten Minute. TSG Sprockhövels Denis Milic hatte sich dort positioniert, obwohl weder die Hausherren noch die Gäste über wirklich viele große und kopfballstarke Spieler verfügen.

Doch bei dieser Variante, die die erste Chance der Oberliga-Partie war, hatte Milic keinerlei Chance noch einzugreifen. Mit viel Schnitt schlug Inias Annan den Ball ins Zentrum, Mehmet Kaya lief mit Tempo ein, war so nicht zu halten, und brachte dann auch noch die nötige Wucht und Präzision hinter den Kopfball: 0:1 aus Sprockhöveler Sicht. Schon früh wurde die Aufgabe im ekligen Dauerregen mit kaltem Wind noch unangenehmer.

TSG Sprockhövel zeigt die richtige Reaktion auf den frühen Treffer von Türkspor

Mit der Reaktion seiner Mannschaft auf diesen Nackenschlag dürfte Trainer Yakup Göksu, der sich dieses Spiel trotz Erkältung natürlich nicht nehmen ließ, aber zufrieden sein. Nein, spielerisch gelang den Männern im blau-weißen Trikot wirklich wenig. Meistens liefen sie hinter Ball und Gegenspielern her, stellten hier zu, pressten da ein bisschen. Doch, und das muss man ihnen zugutehalten, sie fielen keineswegs auseinander, sondern arbeiteten sich so nach und nach in die Partie.

Einmal lag der Ball in der ansonsten ereignisarmen ersten Hälfte, in der es das interessanteste war, dass sich TSG-Torhüter Phillip Knälmann im Aufbauspiel rechts neben den Strafraum stellte, um eine Anspielstation für Kapitän Ishak Dogan, der im Abwehrzentrum spielte, zu sein, noch im Tor der TSG. Zuvor lag aber ein zurecht geahndetes Foulspiel vor.

Ein Pfostenkracher und ein Wechsel bringen der TSG Sprockhövel die Energie

Beinahe hätte die TSG Sprockhövel den Blitzstart von Türkspor aus der ersten Hälfte im zweiten Spielabschnitt kopiert, als Ishak Dogan einen Freistoß aus 25 Metern in der 52. Minute an den Innenpfosten setzte, ehe der eingewechselte Emre Yesilova im Strafraum fiel, der Schiedsrichter aber nicht auf Strafstoß entschied. Eine knifflige Entscheidung.

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So groß der Ärger bei den Sprockhövelern war, so klar war es zugleich ein Wachmacher für die Mannschaft. Denn nur acht Minuten später lag der Ball dann doch zum 1:1 im Dortmunder Netz. Yesilova wurde zwischen den Linien angespielt, drehte sich mit einer engen Drehung um die eigene Achse auf und zog aus 20 Metern unwiderstehlich ins Eck ab. Eine ganz starke Einzelaktion!

Immer wieder schickte die TSG Yesilova und Gudalovic, dessen Mini-Schienbeinschoner maximal fünf Zentimeter des Beins bedecken, nun mit langen Bällen hinter die Abwehrkette ins Laufduell gegen die klar langsameren Verteidiger der Gäste.

Ein ganz krummes Ding nimmt der TSG Sprockhövel den Aufwind

Die TSG, sie war nun die bessere Mannschaft. Doch wie es bei so einem Wetter manchmal nunmal ist, spielt auch der Zufall eine Rolle. Türkspors Außenverteidiger Serdar Bingöl rutschte der Ball beim Versuch einer Flanke über den Spann, sodass er ein ganz krummes Ding produzierte.

Gerade noch so konnte TSG-Schlussmann Phillipp Knälmann den Einschlag verhindern, knallte dabei aber an den Pfosten. Türkspor spielte weiter, brachte den Ball noch einmal flach in die Mitte zu Akman, der überlegt und zielgenau ins Eck abschloss. Und keine 120 Sekunden später war das Spiel dann auch schon entschieden, als Türkspor direkt mit einem weiteren platzierten Schuss von Sezer Toy außerhalb des Strafraums im Stile einer Spitzenmannschaft nachlegte.

Die Treffer zum 4:1 per Elfmeter nach einem unglücklichen Foul von Knälmann, und zum 5:1 per Distanzschuss von Pascal Schmidt, sie spielten dann auch schon keine Rolle mehr. Dass es aber nach einem weiteren Tor von Schmidt sogar 1:6 ausging, das war nun wirklich eine Demütigung für die so enttäuschten und zwischenzeitlich doch sogar besseren Sprockhöveler, die dann doch auseinanderfielen und mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen.

TSG Sprockhövel - Türkspor Dortmund 1:6 (0:1)

  • Tore: 0:1 Kaya (6. Minute), 1:1 Yesilova (60.), 1:2 Akman (74.), 1:3 Toy (76. Minute), 1:4 Bingöl (82./Foulelfmeter), 1:6 Schmidt (91.)
  • TSG: Knälmann - Hendel, Milic, Dogan (57. Dagott), Müller, Arifi - Steffens, Canbulut, Gilani (86. Sauer) - Gudalovic (70. Duran), Perea Torres (46. Yesilova)

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