Sprockhövel. Die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel unterliegen dem Regionalliga-Sechsten Wuppertaler SV. Das sagt der Trainer nach dem unverdienten 1:2.

Es ist ein etwas merkwürdiger Sonntagnachmittag in der Klein-Arena, und das liegt nicht nur an den Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt und dem frostigen Wind. Eigentlich soll es ein Fußball-Spiel sein, das eine Mannschaft zeigt, die aus der Regionalliga in die Drittklassigkeit will, und eine andere, die in der Oberliga um den Klassenerhalt kämpft. Zu sehen ist dieser Unterschied aber nur ansatzweise im Endergebnis, weil sich der Wuppertaler SV mit 2:1 (2:1) bei der TSG Sprockhövel behauptet – sonst überhaupt nicht.

Jede Wette! Wäre es ein Pflicht- und kein Testspiel gewesen, hätte sich Yakup Göksu schwarzgeärgert. So aber war er nach den 90 Minuten sehr entspannt. „Von den Torchancen her wäre ein Unentschieden ein gerechtes Resultat gewesen“, sagte der TSG-Trainer zwar auch, „aber Ergebnisse sind in der Vorbereitung zweitrangig.“

TSG Sprockhövel testet den vereinslosen Torwart Veith Walde

Wichtig war dem Sprockhöveler Coach, was er von seinem Team präsentiert bekommen hatte, und das war teilweise stark. „Wir haben uns sehr, sehr gut verkauft und auch sehr guten Fußball gespielt, vor allem in der ersten Halbzeit“, sagte Yakup Göksu, dessen Mannschaft locker mit einem 1:0 in die Pause hätte gehen können, wenn Emre Yesilova zumindest aus einer seiner drei guten Möglichkeiten Kapital geschlagen hätte. Nicht nur einmal hatte der Trainer seine Fußballer gelobt. „Klasse, Männer!“, hatte er gesagt. Oder: „Super, Jungs!“

Wir haben uns sehr, sehr gut verkauft und auch sehr guten Fußball gespielt, vor allem in der ersten Halbzeit.
Yakup Göksu, der Trainer der Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel

Und auf der anderen Seite? Da passierte weniger. Gefährlich wurde es für Veith Walde nur einmal, als der Ball nach einem Kopfball von Semir Šarić knapp am TSG-Kasten vorbeiflog. Den 22-jährigen Schlussmann, der aktuell vereinslos ist und zuvor beim Dortmunder Oberliga-Rivalen TuS Bövinghausen war, testen die Sprockhöveler aktuell. Gegen den Wuppertaler SV stand er auch deshalb in der Startelf, weil das komplette Torhüter-Trio der TSG – Philipp Knälmann, Hendrik Höh und Tim Michels – im Urlaub ist.

Hallenfußball in Hattingen

Nach der Pause – WSV-Trainer Ersan Parlatan wechselte fast komplett durch – hatte der Regionalliga-Tabellensechste mehr Szenen in der Offensive. Er brauchte aber Sprockhöveler Hilfe, um in der 63. Minute mit 1:0 in Führung zu gehen. Felix Sauer beförderte den Ball nach einer Wuppertaler Ecke ins eigene Netz. Doch nur zwei Minuten später fiel der hochverdiente Ausgleich: Berkant Canbulut bereitete vor, und Emre Yesilova traf endlich mal – mit einem tollen 16-Meter-Schuss.

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„Wir haben viele Chancen kreiert“, sagte TSG-Coach Yakup Göksu, der in der 65. Minute umgestellt hatte – hinten auf eine Fünfer- statt Vierer-Kette und vorne auf ein Offensiv-Duo mit Emre Yesilova und Aleksandar Gudalovic, der zuvor der Sprockhöveler Ein-Mann-Sturm gewesen war. Und hätte Berkant Canbulut in der 74. Minute nach der ausgezeichneten Vorarbeit Aleksandar Gudalovics nicht die Latte, sondern zum 2:1 getroffen, wäre das verdient gewesen.

TSG-Trainer Yakup Göksu war mit dem Auftritt seines Teams gegen den Wuppertaler SV sehr zufrieden.
TSG-Trainer Yakup Göksu war mit dem Auftritt seines Teams gegen den Wuppertaler SV sehr zufrieden. © WAZ | Uwe Ernst

Den Siegtreffer aber holte sich schließlich doch noch der Favorit, als sich Damjan Marceta in der 82. Minute durchsetzte und gegen den chancenlosen Veith Walde vollendete. Das änderte jedoch nichts am Fazit Yakup Göksus. „Ich bin“, sagte der Sprockhöveler Trainer, „sehr zufrieden.“ Wer sich das Spiel angeschaut hatte, wusste genau, warum.

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So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Felix Sauer (63., Eigentor), 1:1 Emre Yesilova (65.), 1:2 Damjan Marceta (82.).

TSG Sprockhövel: Walde (83. Uchmann) - Hendel (83. Yazici), Milic, Dogan, Müller (65. Dagott) - Sauer (83. Perea Torres), Mousa (79. Cakir) - Arifi (46. Duran), Gilani (46. Canbulut), Yesilova (79. Papadopoulos) - Gudalovic (83. Boehm).