Sprockhövel/Witten. Bei einer Wahl zum Sprockhöveler Sportler des Jahres wäre Ruderer Finn Wolter ein heißer Kandidat. Die Krönung könnte folgen: Paris 2024?
Wenn Finn Wolter in ein paar Wochen auf sein ganz persönliches Jahr 2023 zurückblickt, kann er stolz sein auf das, was er erreicht und geleistet hat. Verdammt stolz sogar.
Der Sprockhöveler Spitzenruderer hat ein sportlich unglaublich erfolgreiches Jahr hinter sich. Zusammen mit seinem Teamkollegen im leichten Doppelzweier, Nikita Mohr, krönte sich Wolter vom RC Witten im Juli zum U23-Weltmeister. Direkt im Anschluss startete er bei den World University Games im chinesischen Chengdu und holte dort Silber. Keine Frage: Wolter gehört in seiner Altersklasse zur absoluten Weltspitze und hat in diesem Jahr den Durchbruch geschafft.
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Sich auf dem Erreichten auszuruhen, kommt für den Sprockhöveler nicht in Frage. Denn er hat noch ein großes Ziel: Olympia 2024 in Paris.
Finn Wolter und Nikita Mohr hoffen auf ein eigentlich nicht vorgesehenes Duell
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Eigentlich ist dafür schon ein leichter Doppelzweier gesetzt. Doch der verpasste zuletzt die nötige Olympia-Norm, weshalb sich Wolter und Mohr weiter Chancen ausrechnen und auf einen internen Wettkampf im Deutschen Ruderverband hoffen.
Sollte es dazu kommen und Wolter und Mohr das Duell für sich entscheiden, müssten sie bei der europäischen Nachqualifikation noch unter die ersten Drei kommen, um am Ende über die Olympiateilnahme jubeln zu dürfen. „Das wird noch mal richtig knackig“, sagt Wolter deshalb auch selbst über die einzelnen Etappen bis zum großen Ziel. Da der Leichtgewichts-Doppelzweier in Paris zum letzten Mal olympisch sein wird, bleibt dem Sprockhöveler nur diese eine Chance.
Und so will er sich auf keinen Fall vorwerfen lassen, nicht alles dafür getan zu haben. In der eigentlichen Sommerpause hat der 22-Jährige deshalb Spaß mit Training verbunden und mit Freunden einfach mal die Alpen überquert. „Wir sind bis ans Mittelmeer gefahren. Das war sehr wichtig für mich, denn ich brauchte Urlaub für den Kopf, fühlte mich aber körperlich fit und wollte das auch bleiben“, sagt Wolter, der vor allem die mentale Aufgabe, acht Stunden und mehr auf dem Rad zu sitzen, als Herausforderung empfand.
Mindestnorm auf dem Ergometer verpasst, stark auf dem Wasser
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Ende Oktober und Anfang November stand dann ein Trainingslager im Schnalstal in den Alpen auf dem Programm, um sich perfekt auf die Leistungsüberprüfung des Verbandes am vergangenen Wochenende für die kommende Saison vorzubereiten. „Nikita und ich wussten, dass es die erste und letzte Chance sein würde, uns zu empfehlen. Deshalb haben wir auch das Trainingslager gemacht“, sagte Wolter.
Bei der Leistungsüberprüfung ging es für ihn, der nun aus der Altersklasse U23 ausscheidet, zunächst um einen verbandsinternen Test auf dem Ruderergometer. Die gesetzte Norm verpasste er zwar um drei Sekunden, verbesserte aber seine persönliche Bestzeit und war sieben Sekunden schneller als im Vorjahr. „Die Mindestnorm ist enorm hoch. Meine Zeit war super, aber es war auch schade, dass es nicht ganz gereicht hat. Am nächsten Tag war es wichtig, über die sechs Kilometer auf dem Wasser schnell zu sein“, sagte Wolter. Gesagt, getan: Er distanzierte alle Konkurrenten um zehn Sekunden.
Demnächst steht ein Gespräch mit der Bundestrainerin an. Und damit vielleicht auch die Entscheidung über Olympia 2024. Wolter: „Ich habe mein Bestes gegeben und gezeigt, dass ich mich entwickle. Ich bin zuversichtlich.“
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