Hattingen. „Longus“ sang einst den Song zum Verbandsliga-Aufstieg 2006. Wer sich hinter dem Synonym verbirgt und wie er sich an die Zeit damals erinnert.

Als Dominik Bauer bei seiner Feier zu seinem 40. Geburtstag am 11. November mit seiner Band auf die Bühne trat, schaute er in zahlreiche Gesichter von Menschen, mit denen er im Trikot der DJK Westfalia Welper einst eine enorm schöne Zeit hatte.

„Sie waren fast alle da“, sagt Bauer und meint damit die Spieler der Verbandsliga-Aufstiegsmannschaft von 2006. Als Bauer, auch bekannt als „Longus“ dann auch noch die Sätze „Wer hätte das gedacht, dass man sowas schafft. Die DJK hat es wieder voll gebracht“ ins Mikrofon sang, war auch der letzte der Handballer in einer Mischung aus Nostalgie- und Partystimmung angekommen.

Denn mit diesen Sätzen beginnt der Song „Wir sind aufgestiegen“, einer der insgesamt sechs Vereinslieder, die noch heute auf der Homepage der DJK Westfalia Welper abzurufen sind. Und gleich fünf davon sang Dominik Bauer ein.

„Ich habe früher schon Gitarre gespielt, aber nie professionell. Mit meinem alten Schulfreund Julian Cassel, der auch den Mukkeklub in Hattingen gegründet hat, habe ich dann irgendwann die Band ‘Longuste und die Krustentiere gegründet“, so Bauer lachend. Grundlegend hierfür war sein Spitzname Longus – eine Anlehnung an den Film „Das Leben des Brian“.

DJK Westfalia Welper: Der Aufstiegssong stand bis zur letzten Sekunde auf der Kippe

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Als sich 2006 der Aufstieg nach zehn Jahren Verbandsliga-Abstinenz schon vor dem letzten Saisonspiel perfekt war, schrieb Bauer den Songtext, mit dem der Erfolg nach dem letzten Heimspiel gegen den TV Schwitten gebührend gefeiert werden sollte. „Aber dann hätten wir es beinahe noch versemmelt“, erinnert sich Bauer. Denn im Songtext heißt es unter anderem: „Wir haben es geschafft, wir sind aufgestiegen. Westfalia Welper wird ewig siegen. Wir haben es allen gezeigt, in eigener Halle, kein einziges Spiel vergeigt. Unsere Fans, das sind die besten. Mit denen leeren wir noch einige Fässchen. Unsere Mannschaft ist die beste der Liga. Der TuS kann kommen, wir sehen uns wieder.“

Jedes Heimspiel war gewonnen worden, doch gegen Schwitten war plötzlich eine Niederlage ganz nah – und der Text hätte nicht mehr gepasst. Zum Glück für Bauer und die Welperaner gelang aber gerade noch so ein Remis. Kurz vor Abpfiff wurden die Sektflaschen geöffnet, direkt danach dröhnte Bauers Song durch die Boxen und stimmte alle auf die folgenden Feiern ein.

Heute trainiert Dominik Bauer die E-Jugend der DJK Westfalia Welper.
Heute trainiert Dominik Bauer die E-Jugend der DJK Westfalia Welper. © Fischer / FUNKE Foto Services | Fischer

Und weil der Song so gut ankam, griff Bauer immer wieder zum Stift und schrieb noch weitere Songs. Es gab eine Neuauflage des Westfalenliedes („Ein Handballspieler will ich sein, als Handballspieler begraben sein. Hoch lebt die deutsche Jugendkraft, Westfalia führt uns an“), ein Song zum Aufstieg der zweiten Mannschaft („ist noch nicht lang her, da ist die erste aufgestiegen. Die zweite macht es genauso gut und hört nicht auf zu siegen. Wir haben jetzt den Titel, darauf trinken wir einen Stiefel. Die Leistung war perfekt, sag mir, wer soll uns denn schlagen), einen zum Doppel-Aufstieg und einen zum Mannschaftausflug nach Mallorca.

Auch ein Historienlied hat die DJK Westfalia Welper im Angebot

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Gemeinsam mit dem Historienlied von „Bönne“ („Da waren mal ein paar Männer, die hatten Lust auf Sport. Sie trafen sich in Welper an diesem schönen Ort. Sie fingen an mit Fußball, doch das hielt nicht lang an. Den Ball sollte man werfen, auf dem Feld von Mann zu Mann. Die DJK Westfalia, ja das ist mein Verein. Hier trifft man sich seit 100 Jahren, von ganz groß bis ganz klein“) ergibt sich so ein Sechserpack an Vereinsliedern. Das können wirklich nur ganz wenige Klubs von sich behaupten.

Bauer selbst musste seine aktive Laufbahn übrigens 2009 nach einem dritten Kreuzbandriss beenden. „Und danach kamen Familie und Kinder. Dann war ich raus“, sagt er. Ab und an läuft er aber dennoch noch für die dritte Mannschaft in der Kreisliga auf. „Aber nur ganz, ganz vereinzelt“, so Bauer lachend. Viel mehr erfüllt ihn die Aufgabe als Trainer seines Sohnes in der E-Jugend. Wer weiß, vielleicht hat der ja nicht nur das handballerische Talent geerbt.

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