Hattingen. .

Zehn Jahre lang währte die Verbandsliga-Abstinenz der DJK Westfalia Welper schon. Aber nun, im April 2006, war die Meisterschaft in der Landesliga und damit die Rückkehr zum Greifen nahe. Das Team des damaligen Spielertrainers Jens Brandt brauchte aus dem Heimspiel gegen den TV Schwitten noch einen Sieg, dann war es geschafft.

Alles war arrangiert: Ein Heimspiel, das war in dieser Saison nicht wirklich eine Herausforderung für die Westfalia. Denn zu Hause an der Marxstraße war die DJK damals wirklich eine Macht. Bis zum Schwitten-Spiel hatte Welper in eigener Halle nicht einen einzigen Zähler abgegeben. Und dann noch gegen Schwitten, das das Hinspiel gewonnen hatte – es gab wohl nichts besseres für die Motivation, als es den Gästen zurückzuzahlen. Den Spieltermin hatten die Welperaner extra von Sonntag auf Samstag vorgezogen, um zeitgleich mit dem einzigen verbliebenen Konkurrenten TV Arnsberg zu spielen. „Wir wollen nicht auf der Couch aufsteigen“, sagte Jens Brandt im Vorfeld der Partie. Und feiern ließe sich ja auch besser samstags als sonntags.

Es gab auch Nackenschläge

Das hörte sich alles schon im Voraus nach einer großen Party an, aber Welper musste vor und während des entscheidenden Spieles auch Nackenschläge einstecken. So musste Christian Hagenbuck urplötzlich am Blinddarm operiert werden und stand nicht zur Verfügung. Und Jens Brandt konnte nach einer harten Attacke nicht weiterspielen. Der TV Schwitten wollte der Spielverderber sein und tat seinerseits alles dafür, der DJK die Feier zu vermiesen.

Das klappte aber letztlich nicht, weil die Welperaner mit purem Willen dagegenhielten. Nach einer berauschenden Anfangsphase geriet der Westfalia-Motor etwas ins Stocken, aber am Ende sollte alles glatt gehen. Unter anderem, weil der damalige Youngster Manuel Maerz erstmals so richtig auf sich aufmerksam machte. Er kam für den damaligen Spielführer und heutigen Vorsitzenden Fabian Andreas ins Spiel und stabilisierte die Abwehrmitte. „Manolo“ war so maßgeblich daran beteiligt, dass die Hausherren sechs Minuten vor Schluss mit 26:20 eine beruhigende Führung hatten.

Der sichere Vorsprung in der Schlussphase war das Signal an Fans und Bank: Jetzt passiert nichts mehr. Und so trugen die Gesänge der Anhänger die Westfalia auch über die letzten Minuten der Begegnung, an deren Ende es 28:25 hieß – die Westfalia war zurück in der Verbandsliga.

Jubel kannte keine Grenzen

Jetzt kannte der Jubel keine Grenzen mehr – die Halle an der Marxstraße stand Kopf. Bereits kurz vor dem Abpfiff knallten die ersten Korken der Sektflaschen, zahlreiche Wunderkerzen leuchteten. Und Torjäger Dominik Bauer, auch gegen Schwitten mit sieben Treffern bester Schütze seiner Mannschaft, hatte mit „Wir haben es geschafft, wir sind aufgestiegen“, ein Lied komponiert, das an diesem Abend zu einem wahren Welperaner Hit wurde und gleich mehrfach aus den Boxen erklang.