Wattenscheid. Hedefspor Hattingen III verliert Punkte vor dem Sportgericht. Die Zähler gehen zu Teutonia Ehrenfeld II. Die Beweislage ist aber nicht eindeutig.
Veli Kutlu ist wütend. Dieses Urteil, das das Sportgericht des Fußballkreises Bochum soeben gesprochen hat, gefällt ihm nicht. Die Partie der Staffel 5 der Fußball-Kreisliga C zwischen der DJK Teutonia Ehrenfeld II und Hedefspor Hattingen III wird mit 3:0 Toren und drei Punkten für die Bochumer gewertet. Es gibt das Rechtsmittel der Berufung. Und? „Wahrscheinlich“, sagt der Hedef-Chef. „Wir werden eine Nacht drüber schlafen.“
Es war der 22. Oktober, als Schiedsrichter Sven Ziegeler die Begegnung nicht abbrach, sondern beendete, weil die Hedef-Dritte angeblich nur noch einen Torwart sowie fünf Feldspieler hatte und somit laut Statuten nicht mehr spielfähig war. Einige Dispute hatte es gegeben, die für Veli Kutlu, der zunächst an der Seitenlinie ein Mann mit der Fahne und dann vom Unparteiischen abgesetzt worden war, mit einer 50-Euro-Strafe in dieser sportgerichtlichen Verhandlung endeten.
Hedefspor Hattingen: Salih Piskin wird für zwei Spiele gesperrt
Und Salih Piskin erhielt für seine Wortwahl an jenem Sonntag im Dialog mit dem Schiedsrichter, der damals auch über zivilrechtliche Schritte nachgedacht hatte, eine Sperre. In Abwesenheit – er musste arbeiten – wurden ihm zwei Spiele aufgebrummt.
Der Blick aufs Video dieses Spiel, in dem die Bochumer gegen nur noch sieben Hedefspor-Spieler – es fehlten inzwischen drei Verletzte und ein Gelb-Rot-Sünder – mit 3:0 vorne gelegen hatten, zeigt: Bayram Tas sank im eigenen Strafraum zu Boden, und Schiri Sven Ziegeler pfiff die Begegnung ab. Kurz danach, so ist es zu sehen, hob der Hattinger die Hand.
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„Ich hatte Schmerzen am Fußgelenk“, sagte Bayram Tas während der Verhandlung. Aus der Stellungnahme Parsa Sabri Dashtis, des Kapitäns der DJK Teutonia Ehrenfeld II, geht hervor, dass der Hedef-Mann gesagt habe, verletzt zu sein und nicht weiterspielen zu können. Und? „Das habe ich definitiv nicht gesagt“, antwortete Bayram Tas auf die Frage Markus Selzeners, des Vorsitzenden des Sportgerichts.
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Obwohl die Bilder belegen, dass das dritte Hedefspor-Team noch die sieben erforderlichen Spieler auf dem Kunstrasen hatte, entschied das Sportgericht zugunsten der Ehrenfelder und entsprach nicht dem Antrag der Hattinger, diese Partie zwischen dem aktuellen Tabellendritten und -vierten neu anzusetzen. Für die Spruchkammer waren die Bilder insofern entscheidend, als „die Mannschaft vom Platz wollte“, wie Markus Selzener sagte. „Niemand beschwert sich.“