Hattingen. Die Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel unterliegen dem HC TuRa Bergkamen deutlich mit 29:39. Der Trainer sieht positive Dinge.
Kai Müller schaut noch einmal zur Anzeigetafel. „Das Ergebnis ist schon ein Brett“, sagt der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hattingen-Sprockhövel dann. Soeben hat sich sein Team dem HC TuRa Bergkamen vor einer trostlosen Kulisse in der Kreissporthalle mit 29:39 (14:21) beugen müssen und im vierten Saisonspiel die vierte Niederlage kassiert. Genauso richtig stellt er nach diesem Nachholspiel am Dienstagabend aber auch fest, und das war das Pech seiner Mannschaft, dass „die Bergkamener keinen Bock hatten, uns mitmachen zu lassen, und 60 Minuten lang kompromisslos waren“.
Irgendwie war es schon etwas kurios: Es war 2023/24 nämlich die bisher beste Saisonleistung der HSG Hattingen-Sprockhövel, die sich wegen der großen Personalprobleme mit drei Kreisliga-Spielern aus der dritten Mannschaft verstärkte: Die 32-jährigen Linus Grossmann und Jannis Sinnemann, der HSG-Chef, kehrten ebenso ins Verbandsliga-Team zurück wie der 43-jährige David Delgado.
Kai Werthebach trifft für die HSG Hattingen-Sprockhövel 15-mal, Magnus Neitsch neunmal
„Es war“, meinte Kai Müller, „in vielen Teilen deutlich besser als in den Spielen vorher.“ Besser als beim 25:31 gegen den OSC Dortmund, besser als beim 23:32 bei der TG Voerde und besser als beim 20:29 beim TuS Volmetal. Dieses Trio hat dem HSG-Team, das sich erstmals in einem Heimspiel in den neuen schwarzen Kluften präsentierte, auf jeden Fall gutgetan, auch „wenn man das im Ergebnis nicht sieht“, sagte der Coach.
Das große Problem der HSG Hattingen-Sprockhövel gegen die abgezockten und verlustpunktfreien Gäste war eine Konstante: das Auslassen hochkarätiger Möglichkeiten. Dabei brauchte der starke TuRa-Keeper Niklas Walter einige Male nicht einmal einzugreifen, das übernahm das Fangnetz hinterm Tor für ihn. „Wir haben den Bergkamenern den Gefallen getan, dass wir unsere Chancen nicht reingetan haben“, formulierte Kai Müller.
HC TuRa Bergkamen zieht mit einem 6:1-Lauf von 25:21 auf 31:22 davon
Davon gab es zwei entscheidende Phasen. Die erste: Nachdem sich die HSG mit ihren überragenden Kai Werthebach (15/5 Tore) und Magnus Neitsch (9) – 24 von 29 Treffern – von 9:15 auf 13:15 herangekämpft und dem TuRa-Team sogar ein kurzes Stressgefühl vermittelt hatte, „haben wir uns alles wieder kaputtgemacht“, sagte der Coach. Aus dem 13:15 wurde innerhalb von vier Minuten ein 13:20. Die zweite: Die HSG hatte auf 21:25 verkürzt und sich „ordentlich rangerobbt“, wie Kai Müller sagte. „Dann hatten wir die Chancen, es noch enger zu machen.“ Doch was folgte, war ein 6:1-Lauf des HC TuRa, der sich uneinholbar auf 31:22 absetzte.
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Wahrscheinlich hätte Collin Grotjahn, der Rechtsaußen, die HSG Hattingen-Sprockhövel ganz alleine ganz lange im Spiel halten können. „Junger Spund gegen erfahrenen Torwart: Das ist das Lehrgeld, das er in diesem Alter zahlt“, sagte Trainer Kai Müller, der seinen 19-jährigen Linkshänder in der 40. Minute erlöst und die Rechtsaußen-Position mit Rechtshänder Max Bothmann besetzt hatte.
Bevor nun die Vorbereitung auf die Partie gegen Oberliga-Absteiger HVE Villigst-Ergste startet, die am 15. Oktober (Sonntag, 17.30 Uhr) in der Kreissporthalle ausgetragen wird, gönnt Kai Müller seinem Team und sich ein bisschen Pause. Erst am Donnerstag in einer Woche (28. September) werden sich die HSG-Handballer mit Ball wiedersehen.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:2, 2:5 (5.), 4:7, 5:7, 5:11 (16.), 7:13, 9:13, 9:15 (22.), 13:15 (26.), 13:20 (30.), 14:20, 14:21 (Halbzeit), 15:21, 15:23, 18:23, 19:24, 19:25, 21:25 (39.), 21:28 (42.), 22:28, 22:31 (46.), 27:36, 29:38, 29:39.
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HSG Hattingen-Sprockhövel: Botte (1.-30.), Frorath (31.-60.) – Sinnemann, Grotjahn (1), Schmitz (n. e.), Grossmann (1), Bothmann, Kilfitt (2), Oberbossel (1), Koch, Werthebach (15/5), Neitsch (9), Delgado, Filla.