Hattingen. Handball: Trainer Kai Müller nennt Knackpunkt der HSG Hattingen-Sprockhövel gegen den OSC Dortmund. 31 Gegentreffer, aber Torwart erhält ein Lob.
Es ist recht unkompliziert, die Niederlage zu erklären, die sich die Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel zum Saisonstart gegen den OSC Dortmund eingefangen haben. „Eine solche Anfangsphase in die zweite Halbzeit dürfen wir uns nicht erlauben“, sagt Trainer Kai Müller nach dem 25:31 (15:16). „Das darf einfach nicht passieren.“
Als der HSG-Coach an die ersten 13 Minuten des zweiten Abschnitts dachte, in denen sich der OSC Dortmund mit einem 8:1-Lauf von 16:15 auf 24:16 abgesetzt hatte, flackerten Kai Müller unter anderem auch zwei Überzahlsituationen vor Augen – in denen hatte seine Mannschaft ein mickriges Törchen erzielt, Felix Botte zwischen den HSG-Pfosten jedoch dreimal hinter sich greifen müssen.
Robin Hodde schafft es nicht, das Spiel der HSG Hattingen-Sprockhövel zu lenken
„Das tut in so einem Spiel und in so einer Konstellation unheimlich weh“, sagte Kai Müller. „Das müssen wir uns ankreiden, dass wir das nicht so gelöst haben, wie es hätte sein müssen. Es war unnötig, die Bälle so schnell wegzugeben.“
Allerdings hatte die HSG, das darf nicht unerwähnt bleiben, neben den zahlreichen Ausfällen aus unterschiedlichen Gründen auch ein Problem auf der Platte: Robin Hodde, der das Spiel lenken sollte, schaffte es eigentlich nie, die Angriffe seiner Mannschaft so zu gestalten, dass die Dortmunder beeindruckt gewesen wären. Geschweige denn, Torgefahr auszustrahlen.
Jonas Kilfitt trifft zehnmal für die HSG Hattingen-Sprockhövel
Als die Partie in der Kreissporthalle begann, waren die Zuschauer und OSC-Trainer Thorsten Stoschek, der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, überrascht. Die HSG Hattingen-Sprockhövel startete mit einer offenen Manndeckung. Das funktionierte? Eigentlich. „Wir haben zwei, drei Bälle geholt“, sagte Trainer Kai Müller. Aber? „Wir haben daraus kein Profit geschlagen, weil wir zu viele einfache Fehler gemacht haben und im Positionsspiel gar nicht ins Tempo gekommen sind.“ Teilweise war es sogar so, dass die HSG träge wirkte. Beim 2:5-Rückstand nach neun Minuten beendete der HSG-Coach dieses offene Projekt.
Jonas Kilfitt trifft zehnmal für HSG Hattingen-Sprockhövel
Nach 20 Minuten stand es 7:13. Der OSC Dortmund hatte alles im Griff, und dessen Trainer gönnte nun dem einen oder anderen aus seiner Anfangsformation eine Verschnaufpause. Aber Thorsten Stoschek sah dann, dass sein zweiter Anzug nicht passte. Überhaupt nicht. „Die, die nach 20, 22 Minuten gekommen sind, haben sich für weitere Einsätze disqualifiziert“, sagte er in der Halbzeit, in der sein Team nur noch mit 16:15 vorne lag – auch, weil die HSG Hattingen-Sprockhövel mit ihrem Top-Werfer Jonas Kilfitt ihre Fehlerzahl reduziert hatte. Erheblich.
Das zweite HSG-Tor in der zweiten Hälfte fällt erst in Minute 44 – dank Niklas Koch
Dann jedoch begann die zweite Hälfte, in der Thorsten Stoschek wieder seine Start-Sieben ins Rennen schickte und in der Kai Müller ganz schnell klar wurde, dass seine Mannschaft diese Partie nicht gewinnen wird. Der 16:24-Rückstand nach 43 Minuten – erst in der 44. Minute schaffte Niklas Koch den zweiten HSG-Treffer im zweiten Abschnitt – bedeutete die Entscheidung. Immerhin rappelten sich die personell arg gebeutelten Gastgeber in der Schlussphase noch mal ein bisschen auf.
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Verantwortlich für das 25:31 machte HSG-Trainer Kai Müller „das Spiel mit Ball und nicht das Spiel gegen den Ball“, wie er sagte. Und als er auf die Anzeigetafel blickte, meinte er: „Es sind zwar sechs Tore, aber es hätten auch noch mehr sein können.“ Wenn nicht zum Beispiel Felix Botte zwischen den Pfosten gleich mehrere Glanzparaden gezeigt hätte. „Das kann man ja bei 31 Gegentoren nicht unbedingt sagen, aber das war eine gute Leistung.“ Eine gute Torhüter-Leistung, wohlgemerkt.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 0:2, 1:2, 1:5, 3:5 (10.), 3:7, 4:7, 5:8, 5:10, 7:11, 7:13 (20.), 11:13 (25.), 12:14, 12:15, 14:15 (29.), 15:16 (Halbzeit), 15:18, 16:18 (35.), 16:24 (43.), 17:25, 19:25, 20:26, 20:28 (53.), 21:29, 24:29 (59.), 25:30, 25:31.
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HSG Hattingen-Sprockhövel: Botte, Zok (n. e.), Stecken (n. e.) – Jäger (2), Bothmann, Kilfitt (10/1), Grotjahn (1), Oberbossel (2), Koch (3), Isermann (2), Neitsch (4), Hodde, Filla (1).
