Hattingen. Die Fußballerinnen der SF Niederwenigern ärgern sich über die verflixten 20 Minuten. Der SuS Niederbonsfeld sucht Gründe, aber keinerlei Ausreden.

Es sind immer wieder diese verflixten 20 Minuten, die den Fußballerinnen der Sportfreunde Niederwenigern aktuell Woche für Woche in der Landesliga wehtun.

„Wir spielen ja nicht schlecht. Alle machen es gut. Aber es gibt immer diese Phase, in der wir in eine zu große Ruhe verfallen. Das tut uns nicht gut, da müssen wir dran arbeiten“, sagt Rainer Schmitz, der Trainer der Hatttingerinnen.

Mit drei Punkten ist das Team in die Saison gestartet. Direkt zum Auftakt gab es mit einem 0:8 bei Aufstiegskandidat SV Rosellen eine heftige Schelle. „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde, selbst wenn wir alle Spielerinnen dabei gehabt hätten. Das hätte nicht so hoch ausfallen müssen. Ein 0:4 wäre auch okay gewesen, aber wir bekommen schon in der ersten Hälfte sechs Stück“, erinnert sich Schmitz.

Sportfreunde Niederwenigern kann den Schwung aus dem zweiten Spiel nicht mitnehmen

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Klar, dass das Team an einer solchen Pleite erst einmal zu knabbern hatte. „Wir haben das dann aber im Training richtig eingeordnet und aufgearbeitet“, so Schmitz. Auch das zweite Spiel gegen die TG Hilgen 04 ging alles andere als geplant los. Schon nach fünf Minuten hatte es wieder geklingelt, zur Pause lag Niederwenigern mit 2:3 zurück. „Aber dann sind wir die Hilgenerinnen permanent angelaufen. Das Spiel haben wir als Team gedreht“, freute sich der Trainer.

Doch Schwung konnte Niederwenigern aus diesem Spiel in die Partie am vergangenen Sonntag gegen Bayer Uerdingen dennoch nicht mitnehmen. Diesmal legten sie die ominösen 20 Minuten der Schwäche direkt an den Start des Spiels. Nach 19 Minuten hatte Uerdingen – zugegebenermaßen ebenfalls ein Aufstiegskandidat – schon auf 3:0 gestellt. Das 2:4 am Ende nach den Toren von Ravissa Kira Biefel und Nora Hensing waren da noch ein ordentliches Ergebnis.

Wichtige Leistungsträgerinnen kehren nun zurück

Wirklich nah an einem Punktgewinn waren die Sportfreundinnen trotz des zwischenzeitlichen 2:3 aber nicht. „Uerdingen hätte immer noch eine Schippe drauflegen können. Ihr Spiel ohne Ball ist noch einmal besser als das von Rosellen. Sie sind immer in Bewegung und das bei der Hitze“, so Schmitz anerkennend.

Der Saisonstart ist mit drei Punkten also erst einmal in den Sand gesetzt worden. Doch Panik bekommt an der Burgaltendorfer Straße deswegen noch niemand.

Greta Emilia Boenisch (gelbes Trikot) kehrt bald in den Kader der Sportfreunde Niederwenigern zurück.
Greta Emilia Boenisch (gelbes Trikot) kehrt bald in den Kader der Sportfreunde Niederwenigern zurück. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Wir spielen ja jetzt vier Mal in Serie zu Hause“, merkt Schmitz an und verweist damit auf die Heimstärke, die schon in der vergangenen Saison zum Klassenerhalt geführt hatte. Und außerdem? „Britta Auer, Leandra Schäfer und Greta Boenisch kommen bald in unseren Kader zurück. Das sind alles Top-Spielerinnen für die Landesliga“.

SuS Niederbonsfeld sucht keine Ausreden nach dem schwachen Saisonstart

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Auch der SuS Niederbonsfeld kann in der Bezirksliga nicht mit dem Auftakt zufrieden sein, wartet er nach dem Abstieg aus der Landesliga doch auch nach dem dritten Spiel noch auf den ersten Sieg. „Das ist definitiv nicht das, was wir uns vorgestellt hatten“, gibt auch Trainer Jörg Schwarz zu.

Dabei dachten er und sein Team im Laufe der ordentlichen Vorbereitung mit einem Sieg über Landesligist Horsthausen und einem guten Spiel im Niederrheinpokal gegen Niederrheinligist TSV Urdenbach eigentlich, dass alles auf dem richtigen Weg sei. Das 1:2 gegen SuS Dinslaken zum Auftakt war daher schon sehr ernüchternd.

SuS Niederbonsfelds Trainer und Lisa Marie Schiller haben den Saisonstart in der Bezirksliga in den Sand gesetzt.
SuS Niederbonsfelds Trainer und Lisa Marie Schiller haben den Saisonstart in der Bezirksliga in den Sand gesetzt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Es folgten ein 1:1 gegen den SV Fortuna Bottrop, der in der vergangenen Spielzeit lange oben mitspielte und ein 2:3 gegen Aufsteiger SpVgg Steele II. „Die Spiele waren relativ knapp. Aber das waren alles keine Übermannschaften. Als Landesliga-Absteiger müssen wir gegen einen Aufsteiger aus der Kreisliga gewinnen“, sucht Schwarz gar nicht nach Ausreden.

Der Blick auf die vergangene Spielzeit ist zu einfach

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Seine Fußballerinnen würden die Spiele ja auch über große Teile dominieren. Doch diese Phase hielte eben nur eine halbe Stunde. „Dann wackeln wir, bekommen ein Tor und rennen wieder hinterher“, stöhnt Schwarz. Dabei haben sich die neuen Spielerinnen – allen voran Lisa Höfs und Lea Reinartz – gut eingefunden und gezeigt, dass sie die Klasse für die Bezirksliga haben.

Die aktuelle Bilanz auf die Misserfolge der vergangenen Spielzeit und das dadurch fehlende Selbstvertrauen zu schieben, möchte der Niederbonsfelder Trainer aber nicht, das sei ihm zu einfach, sagt er. „Wir sind nun am eruieren, woran es liegt. Wir gucken uns das vergangene Spiel noch einmal an, sprechen es dann im Training an und geben den Mädels Zeit, sich noch einmal zu sammeln“, so Schwarz, der sich sicher ist, dass es bald besser werden wird: „Alle ziehen mit, wir haben einen großen Kader und die Trainingsbeteiligung ist gut.“

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