Hattingen. Der Fall Rot-Weiß Oberhausen sorgte für Aufsehen im Frauenfußball. Das sagen die Trainer des SuS Niederbonsfeld und der SF Niederwenigern dazu.
Das alles bestimmende Frauenfußball-Thema war in den vergangenen Wochen neben der Weltmeisterschaft die Causa Rot-Weiß Oberhausen. Die komplette Bezirksliga-Aufstiegsmannschaft von Adler Osterfeld wechselte in die neue Frauenfußball-Abteilung von RWO.
Und der Fußballverband Niederrhein stattete Oberhausen auf dem kurzen Dienstweg mit dem Startrecht Osterfelds in der Landesliga auf. Zahlreiche Vereine – angeführt vom Bezirksliga-Zweiten FC Kray – beschwerten sich und stellten dem Verband empfindliche Fragen.
Unter anderem ging es um die rechtlichen Grundlagen der Entscheidung. Schlussendlich durfte auch der FC Kray aufsteigen, ein ganz bitterer Beigeschmack bleibt.
SuS Niederbonsfelds Jörg Schwarz: „Gleiches Recht für alle“
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Ob das Thema mit dem Doppel-Aufstieg erledigt ist, bleibt abzuwarten. Auch der SuS Niederbonsfeld unterstützte den Einspruch der Essenerinnen. „Wir haben auch mehrfach beim Staffelleiter nachgefragt, wie es da nun aussieht. Es gab ja keine Kommunikation vom Verband, was schade ist. Denn in der Corona-Zeit hatte er es mit mehreren Videokonferenzen ja gut gemacht“, sagt Trainer Jörg Schwarz.
Er ist klar der Meinung, dass gleiches Recht für alle gelten soll. „Wenn man eine neue Mannschaft gründet, muss man in der tiefsten Liga anfangen. Das haben in Westfalen Schalke 04 und Borussia Dortmund so gemacht und am Niederrhein jetzt auch Fortuna Düsseldorf. Und wenn es ein Präzedenzfall ist, dann muss ich wenigstens die Vereine vorher informieren und ihnen mitteilen, wie man es vorhat“, so Schwarz.
Niederbonsfeld dachte über einen Protest nach
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Der Aufstieg Krays erscheint so als ein Versuch, die Frauenfußballszene zu beruhigen und zu besänftigen. In der Landesliga sollten nun eigentlich 14 Teams spielen, Borussia Bocholt II zog seine Mannschaft aber bereits vor dem ersten Start zurück. Ein Team wird somit am Wochenende immer spielfrei haben. Auch die Niederbonsfelderinnen hatten über einen Protest ob der Entscheidung zugunsten von Rot-Weiß Oberhausen nachgedacht.
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Immerhin stiegen sie in der vergangenen Spielzeit aus der Landes- in die Bezirksliga ab und hätten sich so eventuell einen Platz in der Landesliga erstreiten können. Doch schlussendlich verzichtete der Verein darauf. „Vielleicht spielen wir einfach lieber eine gute oder sehr gute Saison in der Bezirksliga“, so Schwarz.
Trainer der SF Niederwenigern wundert der zeitliche Ablauf
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Beim Thema Rot-Weiß Oberhausen schüttelt auch Jürgen Schmitz, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern nur den Kopf: „Da hat der Verband keinen guten Stil gezeigt. Es war ja nicht erst kurz bekannt, dass RWO Osterfeld übernehmen wird. Wenn der FVN konsequent gewesen wäre, hätte er nur den FC Kray aufsteigen lassen“, findet Schmitz – der auch auf den Nachbarn blickt: „Wenn ich bei Niederbonsfeld wäre, hätte ich Protest eingelegt.“
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