Mülheim. Rot-Weiß Oberhausen darf das Startrecht von Adler Osterfeld übernehmen – das kommt auch bei den Mülheimer Niederrheinligisten nicht gut an.
Dass Rot-Weiß Oberhausen das Landesliga-Startrecht von Adler Osterfeld übernimmt, sorgt auch in Mülheim für Kopfschütteln. Bei den Trainern der Frauenfußball-Niederrheinligisten Blau-Weiß Mintard und SV Heißen kam die Entscheidung des Verbandes nicht gut an.
„Grundsätzlich muss es uns nicht interessieren. Aber es gibt Regularien. Die Mannschaft bei Adler Osterfeld gibt es nicht mehr und damit auch das Bleiberecht nicht“, sagt Torsten Eichholz, Trainer in Mintard. Er malt ein Beispiel auf: „Wenn wir jetzt einen 1. FFC Mülheim aufmachen würden, müssten wir auch ganz unten anfangen“, so der Trainer.
Heißens-Trainer zieht Vergleiche zu Schalke und Borussia Dortmund
Sein Heißener Trainerkollege Hasan Gören vergleicht das Ganze gar mit den ganzen großen Vereinen aus Nordrhein-Westfalen: „Es ist für uns sowieso schon schwierig geworden, dadurch dass jetzt auch der FC Schalke 04 und der MSV Duisburg im Frauenfußball dabei sind. RWO sollte sportlich aufsteigen“, so Gören.
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Er dreht mögliche Folgen etwas überspitzt weiter: „Wenn sonst ein Regionalligist bald keine Lust mehr hat, können sie alle zu uns wechseln und dann spielt halt der SV Heißen in der Regionalliga. Das finde ich nicht fair und es würde auch den vielen anderen, kleineren Vereinen schaden, die seit Jahren in der Landes- und Niederrheinliga spielen.“
Mintard-Trainer kritisiert den Stellenwert des Frauenfußballs
Dass der FC Kray Protest eingelegt hat, findet Torsten Eichholz richtig, Mintard selbst hätte keine Handhabe gehabt. „Wir brauchen da wieder eine ganz klare Linie. Sonst kommt in zwei Jahren der nächste Verein und sagt, er hätte gerne dieses und jenes.“
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Eichholz spart auch nicht mit genereller Kritik am Verband. „Welch Stellenwert der Frauenfußball hat, zeigt schon ein Blick auf die Anstoßzeiten. Da steht die Herren-Landesliga höher im Kurs als die Frauen-Niederrheinliga“, so Eichholz. Sein Frauen-Team wird in der Regel um 13 Uhr spielen, die Herren um 15.30 Uhr. „Das zeigt, wie wertvoll der Frauenfußball ist.“
Mülheimer Vereine: Noch keine Nachteile durch RWO
Zumindest leiden die beiden Mülheimer Niederrheinligisten akut noch nicht unter der Neugründung der Frauenmannschaft von RWO und dem erhaltenden Startplatz in der Landesliga. „Noch sind sie eine Liga unter uns und wir haben auch keine Spielerin, die aus Oberhausen kommt“, so Eichholz.
Hasan Gören ist sich sicher: „Wer träumt nicht davon, zu RWO zu wechseln?“ Der Club hat – auch wenn die ganz großen Jahren vorbei zu sein scheinen, immer noch einen Namen in der Region. „Ich glaube auch nicht, dass der Verband das woanders zugelassen hätte“, so Gören.
Eichholz geht gar noch einen Schritt weiter: „In unserem Verband ist es leider so – dass da alles geklüngelt wird.“ Am 1. August findet das Verbandstreffen statt – möglich, dass die Causa RWO dann noch einmal Thema wird.