Bottrop. Dass Rot-Weiß Oberhausen in der Landesliga das Startrecht von Adler Osterfeld übernimmt, findet der Trainer von Rhenania Bottrop nicht gut.

Weiter hohe Wellen schlägt die Entscheidung des Fußballverbandes Niederrhein, dem Frauenteam von Rot-Weiß Oberhausen das Startrecht des SV Adler Osterfeld in der Landesliga zu übertragen, weil Trainer und Spielerinnen vom Bezirksliga-Meister geschlossen zu RWO gewechselt sind.

Auch in den Bottroper Frauenfußball-Abteilungen rumort es, herrscht großes Unverständnis über die Entscheidung und die Kommunikation des Fußballverbands Niederrhein.

Rhenania Bottrop: Trainer geht es ums Prinzip

Marcel Dietzek, Trainer von Rhenania Bottrop, ist da klar in seiner Aussage: „Uns geht es hier ums Prinzip. Wir sind ja sportlich gar nicht direkt betroffen, aber was der Verband da entschieden hat … das geben die Regularien meiner Ansicht nach nicht her. Der SV Osterfeld ist aufgestiegen, nimmt sein Aufstiegsrecht nicht wahr, also steigt der Zweitplatzierte auf. So weit so gut. Aber wieso bekommt RWO den Aufstiegsplatz von Adler? Nur weil Trainer und Spieler geschlossen wechseln, bedeutet das nicht, dass RWO diesen Aufstieg erreicht hat.“

Mit seiner Sicht steht Dietzek nicht allein, sondern eher für die Mehrheit der Vereine. Der normale Weg, dass ein neues Team in der Kreisliga startet, wird hier umgangen. Ein dieser Form zwar keineswegs einmaliger, aber doch höchst ungewöhnlicher Vorgang, der bei den Aktiven und den Vereinen Kopfschütteln und Empörung auslöst.

Vereine wollen sich zur Wehr setzen

„Ich habe über diese Entscheidung des FVN mich auch intensiv mit Fortuna Bottrop ausgetauscht“, sagt Dietzek. „Fortuna hat schon vor geraumer Zeit einen ausführlichen Brief an den Verband geschickt, aber bis heute keine Antwort erhalten.“

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Das letzte Wort zum Aufstieg von RWO in die Landesliga scheint noch nicht gesprochen, denn auch wenn die Zeit drängt, lässt die aufgeheizte Stimmung in den Vereinen den Schluss zu, dass sich die Club-Verantwortlichen gegen die Entscheidung des Verbands zur Wehr setzen wollen, da sonst einem künftigen Missbrauch und hemmungsloser Abwerberei von ganzen Mannschaften Tor und Tür geöffnet werden.

Es bleibt aber nur abzuwarten, wie der Verband Niederrhein die brisante Situation, die er selbst zu verantworten hat, nun lösen wird.