Hattingen. „Schecky“ Möller hatte die Schiedsrichterkarriere beendet. Eigentlich. Warum er ein Stadtmeisterschafts-Halbfinale leitete – mit seinem Ex-Klub.
Eigentlich war es der perfekte Abschluss der 25-jährigen Schiedsrichterkarriere von Frank „Schecky“ Möller, als er am 14. Mai das vorletzte Saisonspiel der SG Welper II in der Kreisliga C gegen den TSV Witten II und 15 Tage später das 6:4 des SV Bommern gegen den SC Weitmar 45 II pfiff.
„Das war schön, in Welper begann damals alles in der E-Jugend als Spieler und die dritte Hälfte war super“, so Möller lachend. Natürlich sei es komisch gewesen, mit dem Wissen aufzulaufen, dass es das nun gewesen sei. „Es war schon irgendwie merkwürdig nach dieser langen Zeit.“, gibt Möller zu.
Doch der Kreis hatte sich geschlossen und der 54-jährige wollte künftig nur noch als Schiedsrichterbeobachter, nicht aber selbst als Unparteiischer, aktiv sein – so wie zum Beispiel Jürgen Orphall, der mit über 70 Jahren noch pfeift. „Er ist eine lebende Legende, eine Welt für sich. Er kennt so viele Spieler persönlich, da funktioniert sowas“, lobt der Kollege Orphall.
Frank „Schecky“ Möller lobt den RSV Hattingen
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Aber aus Möllers Plan wurde nichts. Beim Wittener Industrie-Cup tauchte sein Name plötzlich als Leiter des Spiels um Platz drei wieder auf – und bei der Hattinger Feldstadtmeisterschaft pfiff er das Halbfinale zwischen dem VfL Winz-Baak und dem TuS Hattingen – für den er selbst 13 Jahre lang als Schiedsrichter pfiff, sich mittlerweile aber der SpVgg Gerthe angeschlossen hat.
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„Unser Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses, Jörg Brelinger, und ich haben uns zusammengesetzt und darüber gesprochen, wie es weitergeht. Von den 52 Wochen im Jahr werde ich in 48 Wochen zur Beobachtung eingesetzt, aber ab und an doch noch aushelfen. “, sagt Möller, der dem RSV Hattingen ein Lob für die Betreuung und Organisation aussprach. „Wenn man immer so empfangen und behandelt werden würde, dann wäre die Welt eine andere“, sagt er.
TuS Hattingen und SF Niederwenigern II stehen im Finale
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Das Karriereende ist also verschoben – allerdings auch nicht so richtig. Nur wenn Not am Mann sei, wolle er Teil eines Schiedsrichtergespanns sein, oder selbst pfeifen. So wie am Freitagabend bei der Hattinger Stadtmeisterschaft, als der TuS Hattingen sich mit einem deutlichen 3:0-Sieg durch Tore von Baris Piskin, Levent Dalgic und Fabrice Outcha Djeri ins Finale stürmte.
Dort trifft er am Samstag um 15 Uhr auf die Sportfreunde Niederwenigern II, die den SuS Niederbonsfeld durch Tore von Nic Margref, Leon Welticke und Dominic Preuß ebenfalls mit 3:0 besiegten. Schon in der Vorrunde gab es dieses Duell, es endete 0:0-Remis.
Die positive Entwicklung bei der Gewinnung von Nachwuchsschiedsrichtern stimmt Möller aber optimistisch, dass er nicht so häufig selbst noch zur Pfeife greifen muss. Möller: „Wir sind da Gott sei Dank wieder besser aufgestellt. Ganz ohne die sogenannten alten Säcke wird es aber auch nicht gehen, denn wir müssen auch die unteren Ligen besetzen und die jungen Schiedsrichter heranführen. Ob mir selbst aber etwas fehlen wird, das weiß ich erst in einem halben Jahr.“
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