Hattingen. Es war einiges los bei der Hattinger Stadtmeisterschaft: Ein Stromausfall bremst den Verkauf am Waldstadion, dann startet VfL Winz-Baak durch.

Das Überraschungsteam vom VfL Winz-Baak hat seinen Halbfinalplatz bei der Stadtmeisterschaft gebucht. Dem B-Ligisten reichte dazu ein Remis gegen Hedefspor. Im zweiten Spiel des Abends hielten die SF Niederwenigern II ohne Probleme die DJK Märkisch Hattingen in Schach. Zuvor hatte ein Stromausfall den Verkaufsstand an der Waldstraße auf die Probe gestellt.

Auf dem staubigen Ascheplatz erlebten die Zuschauer ein ruppiges Derby zwischen dem VfL Winz-Baak und Hedefspor Hattingen. Dabei gelang es vor allem Hedefspor oft, über den schnellen Rechtsaußen Hakan Abanoz durchzubrechen. Seine Flanken fanden allerdings keinen Abnehmer, oder er selbst scheiterte am gut aufgelegten Baaker Schlussmann.

Erst Torschütze, dann verletzt im Krankenwagen

Sonst war die erste Halbzeit, wie von dem Nachbarschaftsduell zu erwarten, von kleinen Nickligkeiten und Fouls geprägt. Spielerisch hatte Hedefspor ein bisschen mehr von der Partie, ohne etwas Gewinnbringendes herauszuholen. Im zweiten Durchgang lag dann der Ball bereits nach acht Minuten im Tor von Hedefspor. Nachdem die Situation eigentlich schon geklärt schien, ließ Torwart Hajizada die Kugel noch einmal fallen - Torjäger Mehmet Derebasi war sofort zur Stelle und stocherte das Spielgerät zum 1:0 über die Linie.

Danach nahm die Partie richtig an Fahrt auf, aber auch die Gangart der beiden Mannschaften wurde härter. Dies gipfelte schlussendlich darin, dass VfL-Neuzugang und Torschütze Derebasi bei einem Zweikampf die Schulter von seinem Gegenspieler schmerzhaft gegen den Kiefer bekam. Nach seiner Auswechslung musste der Stürmer von einem Krankenwagen abgeholt werden.

Verletzung von Derebasi überschattet das Weiterkommen

Winz-Baaks Spielertrainer Ömer Akkan gab eine erste Prognose zur Schwere der Verletzung ab: „Es war ein sehr unglücklicher Zweikampf, bei dem der Gegenspieler mit seiner Schulter gegen seinen Unterkiefer geknallt ist. Dann hat es leider auch geknackt, und er selbst meinte schon: ‚Ist gebrochen‘. Wir sind aber alle keine Ärzte, hoffen wir auf das Beste.“

So fuhr Akkan fort: „Das überschattet natürlich unseren Erfolg, ich wäre lieber ‘rausgeflogen, als dass sich einer meiner Spieler verletzt. Jetzt muss ich schauen, wie ich ihn im Halbfinale ersetze. Da weiß ich jetzt ehrlich gesagt noch keine Lösung.“

Hedefspor zu inkonsequent vor dem gegnerischen Tor

Kurz vor dem Ende des Spiels wusste sich ein Verteidiger von Winz-Baak nähe der eigenen Strafraumgrenze nicht anders als mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Spielertrainer Orhan Yigit zum 1:1 sicher ins untere rechte Eck. Wenige Minuten später war die Partie jedoch beendet, Winz-Baak zog in die Vorschlussrunde ein.

Co-Trainer Furkan Davulcu von Hedefspor Hattingen haderte vor allem mit der Chancenverwertung: „Das ist momentan die größte Baustelle, die wir haben. Das war letzte Saison genauso. Trotzdem waren wir heute, was Ballbesitz angeht, klar die bessere Mannschaft, aber wir haben vorne leider die Tore nicht machen können.“

SF Niederwenigern II lassen von Beginn an keine Zweifel aufkommen

Im zweiten Spiel des Abends trafen die SF Niederwenigern II und die DJK Märkisch Hattingen aufeinander. Zwar ging es für beide Mannschaften noch um den Einzug ins Stadtmeisterschafts-Halbfinale, dennoch kristallisierte sich schnell der Gewinner der Begegnung heraus.

Sein Team hatte wenig Mühe mit Märkisch Hattingen: Lars Diefenthal (re.), Trainer der SF Niederwenigern II, freute sich über einen soliden 2:0-Erfolg und den Halbfinaleinzug.
Sein Team hatte wenig Mühe mit Märkisch Hattingen: Lars Diefenthal (re.), Trainer der SF Niederwenigern II, freute sich über einen soliden 2:0-Erfolg und den Halbfinaleinzug. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Denn die Zweitvertretung von Niederwenigern machte von Beginn an mehr Druck und presste früh auf das Märkisch-Tor. So rappelte es auch bereits nach neun Spielminuten, als Marius Beyer aus dem Gewusel heraus zum Schuss kam und der Ball vom Pfosten zunächst dem Märkisch-Torhüter an den Rücken und dann zum 1:0 ins Tor sprang.

Mit einem Traumtor ins Halbfinale

Danach flachte die Partie etwas ab, mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Bis auf einmal ein hoher Ball von Niederwenigern in den gegnerischen Strafraum herein segelte und dort Henrik Eggemann fand. Der Stürmer setzte artistisch zum Fallrückzieher an und versenkte die Kugel nach 27 Minuten aus kurzer Distanz. Angesprochen auf das Traumtor von Eggemann sagte Trainer Lars Diefenthal nur schmunzelnd: „Wir sind froh, dass der Egge sich nicht verletzt hat.“ Mit dem 2:0 ging es dann auch in die Halbzeitpause.

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein chancenarmes Spiel. Während Favorit Niederwenigern nur noch darauf aus war, den Vorsprung zu verteidigen, fiel Märkisch Hattingen nicht viel ein, um Gefahr auszustrahlen. So blieb es auch bei dem 2:0, wodurch die SF Niederwenigern II nun im Halbfinale auf den Bezirksligisten SuS Niederbonsfeld treffen. „Das Spiel gegen Bonsfeld ist immer ein heißes Lokalderby, auch da ist es mit dem Boden eine Herausforderung. Bleibt abzuwarten, ob die Jungs das weiterhin so gut annehmen. Aber ja, wir wollen am Samstag schon spielen“, so Diefenthal zum kommenden Gegner.

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