Hattingen. Der SuS Niederbonsfeld und Hedefspor Hattingen liefern sich ein knappes Spiel. Die Blicke zieht aber vor allem der Mann in schwarz auf sich.

Eine alter Fußballerspruch ist es, dass der Schiedsrichter immer gut war, wenn nach dem Spiel niemand über ihn redet. Nimmt man dies zum Anlass, dann machte Michael Meinshausen im ersten Hauptrundenspiel der Hattinger Stadtmeisterschaft leider keine starke Partie. Denn in der ersten Hälfte – die wegen eines kurzen Gewitters für knapp zehn Minuten unterbrochen wurde – war es Meinshausen, der alle Blicke auf sich zog und Gesprächsthema an der Seitenlinie war. „Wieder gelb“, hieß es bei den Zuschauern, aus Schmunzeln wurde verzweifeltes Lachen im Laufe der 60 Minuten.

Zahlreiche gelbe Karten verteilte er, die meisten nicht wegen eines Fouls – dort pfiff er großzügig – sondern wegen Meckerns. Und dabei beschränkte er sich nicht nur auf die Aktiven auf dem Ascheplatz an der Waldstraße vom Bezirksligisten SuS Niederbonsfeld und dem A-Ligisten Hedefspor Hattingen. Auch zwei Mitglieder der Hedefspor-Bank bekamen für Äußerungen, die Meinshausen nicht gefielen, den gelben Karton.

Dabei gab es eigentlich schon genug gelbe Farbe auf dem Feld. Weil beide Teams nur einen blauen Trikotsatz dabei hatten, zog Niederbonsfeld Leibchen – in unterschiedlicher Farbintensität – über.

Anthony Uwadia bringt SuS Niederbonsfeld in Führung

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Von Yannick Westerkamp und Patrick Radtke

Sportlich entwickelte sich ein enges Spiel zwischen den beiden Teams. Das 1:0 von Niederbonsfeld – Anthony Uwadia war stark von Felix Hoffmann geschickt worden, umkurvte Hedefspors Torhüter und schob ein – spielte dem SuS in die Karten. Auch ein zweites Mal lag der Ball in der ersten Hälfte nach einem herrlichen Distanzschuss im Tor des A-Ligisten.

Ein Spieler hatte Hedefs Keeper aber die Sicht versperrt. Der Abseitspfiff von Meinshausen war korrekt. Hedefspor, machte es aber ebenfalls ordentlich, vor allem Hakan Albanoz überzeugte. Er scheute sich nicht vor den Zweikämpfen, ging mit Tempo an seinen Gegenspielern vorbei, so richtig gefährlich wurde es allerdings nie. Anders Niederbonsfeld: Uwadia knallte einen Schuss an die Unterkante der Latte.

Zwei Platzverweise in den zweiten 30 Minuten

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Als in der zweiten Hälfte Blasmusiker im unmittelbaren Umfeld übten und so kurz dafür sorgten, dass die Blicke nicht mehr alle auf das Sportliche Geschehen gerichtet waren, und Hedefspor sich bemühte, aber weiterhin keine großen Chancen erspielte, kam das, was nach dieser ersten Hälfte kommen musste. Hedefspors Stürmer Ilhan Tas geriet leicht mit Niederbonsfelds Keeper Jill Hillemacher aneinander. Ein paar Worte hier, ein Mini-Schubser da und schon war Meinshausen zur Stelle. Hillemacher sah die gelbe Karte, Tas in einem Atemzug erst gelb, dann direkt gelb-rot. Wütend – und nicht ohne Meinshausen noch seine Meinung zu sagen – stapfte er vom Platz, riss sich die Kapitänsbinde vom Arm.

Und damit war noch nicht Schluss: Die letzten fünf Minuten fanden wieder in Gleichzahl statt. Diesmal traf es Niederbonsfelds Omar El Alaoui, der auf den Pfiff des Schiedsrichters wartete, einen Freistoß freizugeben. Meinshausen sagte aber, er hätte schon gepfiffen. Es dauerte ihm zu lang – Platzverweis. Abpfiff. Und Meinshausen ging in die Kabine, immerhin hatte er zwölf Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten im Spielbericht zu vermerken.

„Wir sind gut reingekommen, hätten nach dem 1:0 eine unserer drei, vier Chancen nutzen müssen, dann wäre es auch etwas ruhiger geworden. Ansonsten war es eine gute Einheit für uns. Von Hedef war es sehr fair. Auf dem Platz geht es zur Sache, so soll es sein, das ist Fußball. Nach dem Spiel haben sich alle die Hand gegeben“, so SuS-Trainer Martin Weiß nach Abpfiff, der für den Dienstagabend große Rotation ankündigte.

SuS Niederbonsfeld - Hedefspor Hattingen 1:0

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