Hattingen. Er ist die tragische Figur bei der SG Welper: Tom Pierre Hofmann. Monatelang arbeitete er auf das Comeback hin – dann dauerte es nur fünf Minuten.
Es war schon mehr als nur tragisch: Monatelang hatte sich Tom Pierre Hofmann nach einem Kreuzbandriss zurückgekämpft, Stunden über Stunden mit dem Aufbau der Muskulatur verbracht. Am 30. April dann endlich die Belohnung: die Einwechslung in der 84. Minute für die SG Welper in der Fußball-Landesliga gegen den SV Horst-Emscher. Endlich war sie vorbei, die Leidenszeit.
Doch dann – nur fünf Minuten später – gab es den großen Knall. Hofmann setzte einen Sprint an und die Achillessehne hielt dem Druck nicht Stand. Sie riss und beendete somit die aktive Fußballerlaufbahn des heute 29-Jährigen.
„Schon als ich mir das Kreuzband gerissen hatte, dachte ich, es wäre es gewesen. Als ich die Jungs von Außen kicken gesehen habe, wollte ich es aber noch einmal wissen. Nach dem Achillessehnenriss musste ich die Schuhe aber an den Nagel hängen. Das ist ja sonst auch dem Arbeitgeber gegenüber irgendwann nicht mehr vertretbar“, sagt Hofmann, der in einem Ingenieurbüro arbeitet.
SG Welper schafft für Tom Pierre Hofmann einen neuen Posten
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Der gebürtige Welperaner, der seine Karriere bei der SG begann und beendete – und zwischendurch bei der TSG Sprockhövel, dem SC Obersprockhövel, dem TuS Hattingen, Ruhrtal Witten, dem SV Herbede und dem BV Hiltrop spielte – bleibt dem Verein aber treu.
„Ich habe Dino Carrafiello mal gesagt, ich werde meine Karriere auf jeden Fall hier beenden. Leider ist das nun schon früher so gekommen“, so Hofmann. In der Tragik ergab sich aber eine neue Chance. der Vorsitzende Manfred Hoffmann kam auf ihn zu und sagte, dass man ihn ungern gehen lassen wollte. „Ihm tat es leid und er hat mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könne, den Posten als Sportlicher Leiter im Verein zu übernehmen“, so Tom Pierre Hofmann.
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Er selbst hatte zwar schon länger an einen Funktionärsjob nach der Karriere gedacht, dabei aber eine Trainerstelle in Erwägung gezogen. „Ich habe aber impulsiv sofort zugesagt. Ich habe nun schon den einen oder anderen Kontakt geknüpft. Seung-Man Hong und Mirko Talaga, der Trainer der DJK TuS Hordel, haben mir dabei auch geholfen. Ansonsten bin ich nun auf mich allein gestellt, den Job gab es ja bei uns zuvor nicht. Es ist Learning by doing sozusagen“, sagt Hofmann.
Die zweite Mannschaft soll mittelfristig um den Aufstieg mitspielen
Über seine ersten Schritte in der Kaderplanung war er sich dennoch sofort bewusst: Es musste Breite geschaffen werden.
„Wir konnten den großen Stamm halten. Der Kern steht, das muss ich lobend erwähnen. Darauf kann man aufbauen. Zwar haben wir schmerzhafte Abgänge zu verzeichnen, aber auch junge Leute dazu geholt. Und Luca Baur hat bei uns auch sein erstes Seniorenjahr gespielt und sich gut entwickelt. Ich wüsste nicht, warum das nicht auch bei anderen Spielern klappen sollte.“, sagt der neue Sportliche Leiter, der den Klassenerhalt als Ziel für die erste Mannschaft ausgibt, während sich die aktuell in der Kreisliga C spielende Zweitvertretung mittel- bis langfristig eher in Richtung Kreisliga B orientieren soll.
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