Hattingen. Stefan Kronen verlässt den SuS Niederbonsfeld und wird mit dank überschüttet. Der neue Mann steht schon fest. Die Verabschiedung Video.

Es war ein wissendes Lachen, welches Stefan Kronen im Kreise seiner Mannschaft des SuS Niederbonsfeld bei der Rede von Philipp Lindemann entfuhr. Das Team habe ihm ein Trikot besorgt, zudem einen Bilderrahmen mit allen Unterschriften. Doch ein Problem gebe es: leider „Leider passt das Trikot nicht in den Bilderrahmen, du kennst uns ja, uns Experten“, erklärte Lindemann den kleinen Fauxpas schmunzelnd, ehe „Stefan Kronen“-Schlachtrufe über den Sportplatz des Heisinger SV zu hören waren.

Gerade hatte der SuS Niederbonsfeld den Klassenerhalt geschafft. Schon vorher war klar: Diese Partie würde die letzte für Kronen als Trainer der Hattinger sein. „Ich höre komplett auf, brauche ein bisschen Ruhe. Ich habe es sechs Jahre gemacht, habe hier die ganz Kleinen und die ganz Großen trainiert und bei den Alten Herren gespielt. Nun muss ich die Akkus mal wieder aufladen“, sagt Kronen zu seinem Abschied.

SuS Niederbonsfelds Stefan Kronen: „Ich habe davon fantasiert“

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Das Spiel selbst war noch einmal nervenaufreibend gewesen. Über Kontakte bei allen relevanten Spielen der Konkurrenz waren Kronen und das Team des SuS Niederbonsfeld stets darüber informiert, was es für den Klassenerhalt benötige. Als zwischendurch alles gegen die Hattinger zu laufen schien, stellte der Trainer auf eine Dreierkette um, schickte sein Team in die Offensive.

Ein Tor musste her. „Aber das hat auch nicht richtig funktioniert. Wir konnten die Szenen nicht setzen, die wir wollen. Als dann das 2:1 für Überruhr fiel, haben wir wieder umgestellt. Und nach Abpfiff stehst du dann hier und wartest, während dort noch gespielt wird. Das ist natürlich brutal“, so Kronen.

SuS Niederbonsfeld verabschiedet Trainer Stefan Kronen

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    Doch zum Glück fügte sich alles, der Jubel war riesig: „Natürlich fällt nun eine riesige Last vom Herzen. Meine Freundin musste sich in der vergangenen Woche die eine oder andere Nacht um die Ohren mit mir schlagen, weil ich davon fantasiert habe. Ich wollte hier unbedingt als Bezirksliga-Trainer gehen, auch wenn ich das nach außen hin nicht so gezeigt habe. Der Verein ist mir echt ans Herz gewachsen“, sagte Kronen, der vor allem die schwache Heimbilanz mit lauter Niederlagen auf heimischen Platz und die damit verbundenen verlorenen direkten Vergleiche für das lange Zittern als Grund ausfindig machte.

    Martin Weiß übernimmt den SuS Niederbonsfeld

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    Mike Schönweitz, der Abteilungsleiter Fußball beim SuS, bedankte sich bei Kronen herzlich nach der Erlösung: „Alle Worte sind zu wenig dafür, was er in den vergangenen fünf Jahren als Trainer hier geleistet hat. Wir sind stolz, ihn so zu verabschieden“, hob Schönweitz den scheidenden Trainer auf ein imaginäres Podest, während der gerade still einige Meter entfernt alleine auf dem Kunstrasen in Heisingen saß, um alles einmal sacken zu lassen. Kronen, der das Team Jahr für Jahr weiterentwickelt habe, werde dem Klub weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch sein Netzwerk zur Verfügung stellen, freute sich Schönweitz, der auch direkt die Nachfolge-Lösung präsentierte: Co-Trainer Martin Weiß wird auf die Position des Chefs rücken.

    „Er konnte die letzten zwei Jahre unter Stefan lernen und hat es sich verdient. Wie er Stefan zugearbeitet hat, ist aller Ehren wert. Er ist in der Mannschaft voll anerkannt und ich bin zu 100 Prozent von ihm überzeugt“, so Schönweitz, der hofft, mit Weiß in eine ähnlich lange Ära starten zu können. „Es soll keine Eintagsfliege sein. Nächstes Jahr wird es mit weniger Bezirksligen noch schwerer. Aber wir trauen es der Kombination aus Martin, Alexander Mundt, der von der zweiten Mannschaft hochrückt und Co-Trainer wird, und Jens Formella als Torwarttrainer voll zu, die Bezirksliga zu rocken“, sagt Schönweitz.

    Ergänzt wird Team des Bezirksligisten von Jeannine Janura als Physiotherapeutin. Die zweite Mannschaft in der Kreisliga B wird indes Marcel Manzombe übernehmen.

    Doch all das ist nun erst einmal unwichtig. Schon am Montag ging der Flug in Richtung Mallorca mit über 25 Mann – spätestens da wird der Abschied von Stefan Kronen auch noch einmal begossen.

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