Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel hat den Westfalenliga-Klassenerhalt gepackt. Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter, schaut voraus – auch auf die TSG.

Wie geht’s? Jörg Niedergethmann schmunzelt. „Jetzt wieder gut“, sagt er dann. „Als am Sonntag das 4:2 gefallen ist, sind uns allen ein paar Steine vom Herzen gepurzelt.“ Am Ende stand ein 4:3-Sieg gegen den BSV Schüren, mit dem sich der SC Obersprockhövel den Klassenerhalt in der Fußball-Westfalenliga gesichert hat. „Die Mannschaft hat auch endlich mal wieder überzeugt und trotz des 1:2-Rückstandes nie die Nerven verloren“, sagt der Sportliche Leiter. „Es war über 75 Minuten ein richtig gutes Westfalenliga-Spiel.“

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Dass sich das Team von Trainer Robert Wasilewski das Ticket für eine weitere Westfalenliga-Saison erst am vorletzten Spieltag ergattern würde, war nicht geplant. Jörg Niedergethmann hätte das Ganze gerne etwas entspannter hinbekommen. Ein entscheidender Grund für diese Zittersaison des Aufsteigers ist die lange Liste der Verletzten. „Wir hatten nicht in einer einzigen Begegnung sieben Feldspieler aus unserer Wunsch-Elf auf dem Platz, geschweige denn zehn“, sagt der 55-Jährige. Fußballer wie etwa Adrian Wasilewski und Moritz Schrepping, den Jörg Niedergethmann als totalen Unterschied-Spieler bezeichnet, „kannst du nicht eins zu eins ersetzen“, betont der Sportliche Leiter.

Luca Baur kommt von der SG Welper zum SC Obersprockhövel

Die kommende Saison, das zweite Jahr des SCO in der Westfalenliga, soll anders verlaufen – ohne große Veränderungen. „Ich will gar keinen großen Umbruch haben, weil ich von der Mannschaft total überzeugt bin“, sagt Jörg Niedergethmann. Er habe in dieser Saison nur eine Mannschaft gesehen, die stärker gewesen sei: Türkspor Dortmund. „Alle anderen haben sich gegen uns hinten reingestellt, da waren wir oft überrascht“, sagt er. „Selbst der FC Brünninghausen.“ Also der Tabellenzweite.

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„Wir wollen in der nächsten Saison nicht nach ganz oben, aber unter die ersten Fünf kommen. Das ist unsere Zielsetzung“, sagt Jörg Niedergethmann. Punktuell wird es Veränderungen und nach dem 22-jährigen Luca Baur, der bekanntlich vom Landesligisten SG Welper kommen wird, in den nächsten Tagen noch den einen oder anderen neuen Obersprockhöveler geben.

Laurin Kamperhoff wechselt vom SC Obersprockhövel zum SC Velbert

Zumal zwei Spieler dem SCO, der zum Saisonfinale am Pfingstmontag (29. Mai, 15.30 Uhr) beim punktgleichen Tabellenzehnten FC Lennestadt antreten wird, 2023/24 nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Torwart Aaron Kuhlmann wird den Verein nicht verlassen, aber wegen seiner beruflichen Fortbildung eine anderthalbjährige Fußball-Pause einlegen, während es Laurin Kamperhoff zum Niederrhein-Landesligisten SC Velbert ziehen wird, einem Konkurrenten der Sportfreunde Niederwenigern.

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Abschied vom SC Obersprockhövel: Laurin Kamperhoff wird in der neuen Saison für den SC Velbert jubeln.
Abschied vom SC Obersprockhövel: Laurin Kamperhoff wird in der neuen Saison für den SC Velbert jubeln. © Walter Fischer

Leider. Ich bin auch ein bisschen enttäuscht, dass er geht. Der ist echt gut, der Kurze. Er hat, wenn er fit bleibt, gutes Potenzial“, sagt Jörg Niedergethmann. „Auf der anderen Seite kann ich es aber auch verstehen: Er wohnt fünf Minuten vom Velberter Platz entfernt.“

Die TSG Sprockhövel empfängt den FC Gütersloh, den Meister

Nachdem sie den Klassenerhalt geschafft haben, dürfen sich die Obersprockhöveler vielleicht sogar auf etwas ganz Besonderes, etwas ganz Außergewöhnliches in der neuen Saison freuen – nämlich dann, wenn die TSG Sprockhövel am Pfingstmontag aus der Oberliga absteigen sollte. Aktuell hat das Team von Trainer Yakup Göksu, das den Meister und Regionalliga-Aufsteiger FC Gütersloh am Baumhof empfangen wird (15 Uhr), noch einen Punkt Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz, den TuS Erndtebrück.

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„Darüber denke ich gar nicht nach“, sagt Jörg Niedergethmann. „Es ist schön, einen Oberligisten in der Stadt zu haben.“ Und wenn es doch so käme? „Das wären zwei Highlight-Spiele für uns“, antwortet der Sportliche Leiter des SC Obersprockhövel. „Für die aber auch.“