Sprockhövel. Der SV Ararat Gevelsberg wird einige Wochen gesperrt. Zwei Sprockhöveler Teams profitieren. Das sagt der Vorsitzende des Kreissportgerichtes.

Das hat es im Fußball ganz selten gegeben. Die erste Mannschaft des SV Ararat Gevelsberg wird nach den schlimmen Szenen im Spiel gegen den FC Silschede in der Hagener Fußball-Kreisliga A für fünf Wochen vom Kreissportgericht gesperrt.

Die Spiele gegen den VfL Gennebreck, die TSG Herdecke und den TuS Hasslinghausen sind bereits offiziell abgesetzt.

SV Ararat Gevelsbergs erste Mannschaft wird diese Saison kein Spiel mehr machen

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„Alle Spiele werden mit 2:0 für die gegnerischen Mannschaften gewertet“, sagt Peter Mann, der Vorsitzende des Kreissportgerichtes.

Für den VfL Gennebreck ist das eine gute Nachricht. Die vom Abstieg bedrohten Sprockhöveler müssen in den verbleibenden Spielen noch sechs Punkte auf den SuS Volmarstein aufholen, um in der Kreisliga A zu bleiben. Etwas kurios: Die TSG Sprockhövel II, die sich mit dem TuS Ennepetal II ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg liefert, verlor am 10. April gegen den SV Ararat mit 2:3. Offiziell war dies eine Begegnung des 30. und somit letzten Spieltages. Der wurde aber in der gesamten Liga vorgezogen und somit bleibt es bei der TSG-Niederlage, während die Gegner des SV Ararat Gevelsberg vom 27., 28. und 29. Spieltag die Punkte geschenkt bekommen.

Entscheidend für die harte Hand des Kreissportgerichtes war, dass eine Verurteilung für einzelne Spieler, aber auch die gesamte erste Mannschaft, bei der bald folgenden Verhandlung vorhersehbar ist. „Dann besteht die Möglichkeit, eine Mannschaft für eine gewisse Zeit im Vorfeld zu sperren, um weitere Gewalttaten zu verhindern“, so Mann.

Die Sperre soll Ararat, aber auch die anderen Vereine schützen

Die Sperre solle dazu dienen, dass alle Beteiligten einmal tief durchatmen können. „Wir wollen den Druck rausnehmen, es soll Ruhe einkehren“, so Mann. Mit dem Entschluss soll der Verein Ararat Gevelsberg, aber auch die anderen Klubs geschützt werden. „Ararat kann nun Maßnahmen ergreifen und sich fragen, was sie nun machen wollen, wie sie sich neu aufstellen wollen“, sagt Mann.

Die Diskussion, nicht gegen Ararat anzutreten, die unter anderem beim TuS Hasslinghausen und beim VfL Gennebreck geführt wurde, ist somit beendet. Für die Sprockhöveler Vereine ist das eine gute Nachricht. Denn bei einem Nicht-Antritt wären sie in der kommenden Saison mit drei Minuspunkten gestartet.

Zur Erinnerung: Beim Spiel gegen den FC SW Silschede kam es am 23. April zur Eskalation. Mehrere Spieler des SV Ararat waren in eine Schlägerei mit Zuschauern verwickelt. Ein Video von den Szenen liegt der Redaktion vor. Vorausgegangen war eine Rote Karte für Gevelsbergs Muhammed Celik und Wortgefechte zwischen Spielern und Zuschauern.

Zweite Mannschaft des SV Ararat Gevelsberg setzte zu viele Ü23-Spieler ein

Theoretisch hätte Ararat die Spieler noch in der zweiten Mannschaft einsetzen können, denn die wurde vom Kreissportgericht nicht gesperrt. Allerdings wurden am Wochenende mehr als drei Spieler bei der Reserve in der Kreisliga C eingesetzt, die über 23 Jahre alt sind. Aus dem 4:2-Sieg Ararats über den FC Gora Hagen wurde somit eine 0:2-Niederlage am grünen Tisch.

Da ein Verschieben der Spieler zwischen den Mannschaften nach dem 1. Mai nicht mehr möglich ist, sind die anderen Fußballer der ersten Mannschaft oben festgespielt und können nicht mehr für die Reserve auflaufen – die Saison ist für sie also beendet.

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