Hattingen/Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel und TuS Hattingen schließen sich zusammen. Die Vorstände freuen sich und wischen mögliche Bedenken weg. Die Hintergründe.

Die JSG Hattingen-Welper ist Geschichte, titelte die WAZ im Dezember 2014. Zu wenige Spieler seien aus der Jugend zur Seniorenabteilung der DJK Westfalia Welper gewechselt, das Pendel zu weit in Richtung des TuS Hattingen ausgeschlagen, wurde damals moniert. Jahrelang gab es somit wieder vier getrennte Handballklubs in Hattingen – und einen im benachbarten Sprockhövel.

Weil es gerade in der Jugend durch rückläufige Mitgliederzahlen aber schwer wurde, viele Teams zu stellen, schauten sich die Vereine um und gründeten vor zwei Jahren die JSG Hattingen-Sprockhövel, bestehend aus dem TuS und der TSG. Und nun, zur kommenden Saison, wird diese auch auf den Erwachsenenbereich ausgeweitet: Der TuS Hattingen und die TSG Sprockhövel bilden die Handballspielgemeinschaft Hattingen/Sprockhövel.

Hauptvorstände des TuS Hattingen und der TSG Sprockhövel mit eingebunden

„Es ist alles durch und abgesegnet, auch von den Hauptvorständen des Vereins. Wir denken, es ist der richtige Weg“, freut sich Maik Düerkop, der heutige Leiter der Handballabteilung des TuS Hattingen über den Zusammenschluss. Es würden immer mehr Teams wegbrechen, es sei daher wichtig, die Kräfte zu bündeln.

„Wichtig war, die Hauptvorstände von Anfang an in den Prozess mit einzubeziehen“, betont Felix Maas, der stellvertretende Abteilungsleiter der Handballabteilung bei der TSG Sprockhövel. Auch eine Rechtsberatung wurde hinzugezogen, damit der Vertrag über die Bildung der HSG auf sicheren Füßen steht.

Positive Erinnerungen an die JSG Hattingen/Welper

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Dass der HSG Hattingen-Sprockhövel das gleiche Schicksal wie der damaligen JSG Hattingen-Welper droht, glauben Düerkop und Maas nicht. „Es macht Sinn, das Ganze auf ein breites Fundament zu stellen. Für uns ist da die Jugend ganz entscheidend. Mit Hattingen und Sprockhövel haben wir da ein sehr großes Einzugsgebiet“, so Düerkop.

Bei der Jugend gibt haben sich der TuS Hattingen und die TSG Sprockhövel bereits vor zwei Saisons zusammengeschlossen.
Bei der Jugend gibt haben sich der TuS Hattingen und die TSG Sprockhövel bereits vor zwei Saisons zusammengeschlossen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Schon die Zeit der alten Jugendspielgemeinschaft sei aus seiner Sicht sehr gewinnbringend verlaufen. „Damals war die Jugendarbeit in Hattingen so gut, wie noch nie zuvor. Das war eine sehr fruchtbare Kooperation. Damals hat man es meiner Meinung nach aber versäumt, eine gesamte Handballspielgemeinschaft draus zu machen“, sagt Düerkop, der betont, dass es „in keinem Fall“ so sein werde, dass sich der TuS als klassenhöherer Verein die TSG „einverleiben wird, um da Profit draus zu ziehen.“

Bessere Perspektive für die Talente aus Sprockhövel

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Vielmehr würde nun auch den talentierten Spielern in Sprockhövel auch eine gute Perspektive geboten. Dies sieht auch Felix Maas so. „Wir waren in den vergangenen Jahren etwas besser aufgestellt, was die Jugend angeht, der TuS hingegen bei den Senioren“, so Maas.

Ein Problem sei aber gewesen, dass die besseren Jugendspieler sich irgendwann in Hattingen oder anderen Städten umschauten, um spätestens im Seniorenbereich höher als auf Kreisebene spielen zu können. Dies sei nun nicht mehr nötig.

Düerkop: „Wir haben die Jugend ja schon zusammengeschlossen. Damals haben wir schon gesagt, dass wir auf keinen Fall den Fehler machen dürfen, das in zwei getrennte Seniorenvereine laufen zu lassen. Das haben wir nun umgesetzt und werden mit der HSG an den Start gehen.“

Einige Fragen sind noch zu klären

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Die aktuelle erste Mannschaft des TuS Hattingen wird in der kommenden Saison als erste Mannschaft der HSG Hattingen-Sprockhövel in der Verbandsliga spielen. Die zweite in der Bezirksliga, die dritte in der Kreisliga. Die erste Mannschaft der TSG Sprockhövel startet dann als neue vierte Mannschaft der HSG in der Kreisklasse. Hinzu kommt die Frauenmannschaft der TSG.

Die Handballerinnen der TSG Sprockhövel spielen in dieser Saison in der Kreisklasse.
Die Handballerinnen der TSG Sprockhövel spielen in dieser Saison in der Kreisklasse. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Wie Training und Spielbetrieblogistisch geregelt werden sollen, ist noch offen. „Das Ziel ist aber, dass die erste Mannschaft auch zwei bis drei Saisonspiele in Sprockhövel machen soll, damit wir es über die Stadtgrenzen hinaus leben“, so Felix Maas, der stellvertretende Abteilungsleiter von der TSG.

Die Posten bei der neuen Abteilungsleitungder HSG Hattingen-Sprockhövel sollen bald besetzt werden. Auch offene Fragen wie die nach einem möglichen gemeinsamen Wappen sollen in den kommenden Wochen geklärt werden.

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