Hattingen.

Die Zeit der Jugendspielgemeinschaft Hattingen-Welper geht zu Ende. Die DJK Westfalia Welper hat sich entschieden, aus der gemeinsamen Jugendabteilung mit dem TuS Hattingen auszusteigen.

„Aus Welperaner Sicht haben wir nicht hinreichend von der Jugendarbeit profitiert“, sagt Welpers Vorsitzender und Spieler der ersten Mannschaft Fabian Andreas. Zu groß sei die Sogwirkung der TuS-Senioren, die eine Mannschaft in der Verbands- und die zweite in der Landesliga haben. Die Erstvertretung der DJK ist in der Landesliga zu Hause und kämpft wie die Reserve eine Klasse darunter gegen den Abstieg. „Wir sind leistungsmäßig die Nummer zwei“, sagt Andreas.

TuS akzeptiert DJK-Entscheidung

Dazu komme, dass sich Welper innerhalb der JSG eher um die jüngeren Jahrgänge kümmere, der TuS um die älteren Teams. Auch das habe dazu geführt, dass der TuS im Verhältnis zur DJK immer mehr Jugendliche in die Seniorenteams habe übernehmen können. Von der eignen Jugendabteilung erhoffen sich die Welperaner eine größere Identifikation der Nachwuchsspieler mit dem Verein. „Es ist in einer eigenen Jugend auch einfacher, die Stärken des Vereins einzubringen und Leute zum Mitmachen zu motivieren“, sagt Andreas.

Das Verhältnis der Jugendlichen, die in die Seniorenabteilungen wechseln, sei in den vergangenen Jahren zu Gunsten des TuS’ gekippt, stimmt dessen Handball-Abteilungsleiter Franz Schäfer zu. Er glaube aber nicht, dass sich das durch die Auflösung der JSG ändern werde. „Wir haben es in den letzten Jahren geschafft, dass die besten Hattinger ohne Zwistigkeiten zusammen spielen konnten“, sagt Schäfer. „Aber wir müssen Welpers Entscheidung akzeptieren, auch wenn wir sie nicht für richtig halten.“

Spätestens im Jahr 2010 entstand der Riss, der jetzt zur Auflösung der JSG führte. Der damalige TuS-Trainer Maik Düerkop holte nahezu einen kompletten JSG-Jahrgang in die Südstadt, der zuvor nach einer Fabelsaison (44:0 Punkte) Oberliga-Meister der A-Junioren geworden war. Welper fühlte sich übergangen.

Mit Spielern wie Linus Grossmann, Luca Kuhnhenn, Felix Osterloh oder Christian Bouali stieg der TuS im zweiten Jahr bei den Senioren in die Verbandsliga auf – die Hattinger ließen Welper sportlich hinter sich.

Beide Vereine sind derzeit dabei, ihre Jugendabteilungen für die kommende Saison aufzustellen. Bei Welper sollen bis hinauf zur B-Jugend alles Altersklassen angeboten werden, dazu weibliche D-, C- und A-Jugend (gemeinsam mit der TSG Sprockhövel). „Ich habe bei A-, B- und C-Jugend ein gutes Gefühl“, sagt Franz Schäfer für den TuS.