Hattingen. TuS-Trainer Kai Müller verteilte nach dem Spiel gegen Hombruch Kritik: an die Unparteiischen, sein Team und sich selbst. Einer gab sein Debüt.
Es hat nicht ganz gereicht. Der TuS Hattingen bot in der Handball-Verbandsliga Spitzenreiter TuS Westfalia Hombruch über weite Strecken die Stirn, stand am Ende aber erstmals in diesem Jahr mit leeren Händen da.
Die Mannschaft von Trainer Kai Müller unterlag dem vor dem Aufstieg in die Oberliga stehenden Tabellenführer knapp mit 28:30. Dass es am Ende nicht für einen Punktgewinn reichte, machte Kai Müller auch an den Schiedsrichtern fest.
TuS Hattingen: Kai Müller übt heftige Kritik an den Schiedsrichtern
Die Hattinger waren nach einer fulminanten Aufholjagd drauf und dran, dem hohen Favoriten nach einem zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand doch noch zumindest einen Zähler abzuknöpfen.
„Wir haben in der Endphase gedeckt wie die Wahnsinnigen, wurden dabei aber von den Schiris im Stich gelassen. Die sind mit ihrer Regelauslegung irgendwie in den neunziger Jahren hängengeblieben und haben das andauernde Zeitspiel der Hombrucher einfach ignoriert. Und wenn das so gehandhabt wird, dann kann man das Ergebnis gegen eine so gute Mannschaft wie Hombruch einfach nicht mehr drehen“, kritisierte TuS-Trainer Kai Müller deutlich.
Auch die dritte Zeitstrafe und damit die Disqualifikation für Dominik Filla sei „schlicht und einfach unberechtigt“, gewesen, so Müller.
Kai Müller kritisiert auch sich selbst und das eigene Team
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Nur zu gerne hätte der Coach mit seiner Mannschaft die tolle Serie von sieben Spielen ohne Niederlage auch in Dortmund fortgesetzt. So wie es abgelaufen ist, war es aus Müllers Sicht aber ein Ding der Unmöglichkeit. Dabei nahm er aber nicht nur die Schiedsrichter, sondern auch seine Mannschaft und sich selbst in den Blickpunkt.
„Wir haben über 50 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert, zehn Minuten aber eben nicht. Und die waren im Endeffekt mit entscheidend für den Ausgang des Spiels“, suchte Müller den Grund für die Niederlage keineswegs ausschließlich bei den Unparteiischen.
Zu Beginn halten die Hattinger gut mit
Die TuSler hatten den Gegner mit einer 5:1-Abwehrformation überrascht und leisteten in der ersten Viertelstunde mit Kai Werthebach auf der vorgezogenen Position bis zum 6:7 in der Defensive gute Arbeit. Als die Dortmunder dann aber immer öfter gute Lösungen fanden, nahm Kai Müller bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die ersten Wechsel vor.
Der Coach, der mit Linus Grossmann, Magnus Neitsch und Jannis Sinnemann auf drei wichtige Spieler verzichten musste, wollte Kräfte schonen, um über 60 Minuten lang mithalten zu können. „Das hätte ich nicht tun sollen. Aber hinterher ist man immer schlauer“, klagte sich Kai Müller an.
Der Schuss ging nach hinten los. Der TuS kam völlig aus dem Rhythmus und tappte zudem in der Offensive immer wieder in die Schussfallen des Teams von Trainer Jörn Uhrmeister.
Westfalia Hombruch unterstreicht die eigene Aufstiegs-Favoritenrolle
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Die Westfalia demonstrierte nun, warum sie völlig zurecht ganz oben in der Tabelle steht. Tor um Tor zog die Uhrmeister-Sieben erbarmungslos bis auf 15:6 davon. Beim Pausenstand von 17:10 schien die Entscheidung bereits gefallen.
Die Art und Weise, wie seine Mannschaft sich dann gegen die drohende Niederlage wehrte, nötigte Kai Müller aber durchaus Respekt ab. Müller: „Wir haben noch an uns geglaubt, alles gegeben und es geschafft, den Gegner noch einmal nervös zu machen. Leider hat es aber am Ende nicht ganz gereicht.“
Beim TuS tauchte mit Collin Grotjahn überraschend ein völlig neuer Name in der Aufstellung auf. „Collin ist einer der neuen Spieler für die nächste Saison. Da er aber bereits kurz vor dem Spiel doch schon seine Spielberechtigung erhalten hat, haben wir ihn schon eingesetzt. Collin wird auch in den drei noch ausstehenden Spielen mit dabei sein“, freute sich Kai Müller über den „vorgezogenen Einsatz“ des 19-jährigen Linkshänders.
TuS Westfalia Hombruch – TuS Hattingen 30:28
„Spielfilm: 0:2, 3:2, 5:5, 7:6, 15:6, 17:10 (Hz.), 20:13, 22:17, 26:23, 29:24, 29:27, 30:28.
TuS: Botte, Frorath, Jäger, Bayer, Schmitz (3), Gusewski (9/7), Kilfitt (1), Oberbossel (3), Werthebach (4), Grotjahn (3), Dobrodt (5), Wichmann, Bothmann, Filla.
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