Hattingen. Die Landesliga-Fußballerinnen der Sportfreunde Niederwenigern haben ihre erste Halbserie nach dem Aufstieg hinter sich. Es machte zwei Mal Klick.

Fußball spielt sich im Kopf ab. Immer wieder bestätigt sich das. Ein weiteres Beispiel: die bisherige Saison der Sportfreunde Niederwenigern in der Landesliga.

Die Aufsteigerinnen legten einen ordentlichen Start in die Spielzeit hin, holten sieben Punkte aus den ersten fünf Partien und kamen im Kreispokal eine Runde weiter.

SF Niederwenigern: Nach und nach gingen ein paar Prozente an Einstellung verloren

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Dann aber machte es Klick – zum Leidwesen der Hattingerinnen. Es folgte eine Negativserie mit sieben Spielen ohne Sieg. Sechs Partien davon gingen gar verloren, nur im Derby gegen den SuS Niederbonsfeld wurde noch ein Punkt geholt.

„Am Anfang war unsere Mentalität gut, wir waren positiv und haben alle gedacht, dass wir das zusammen rocken“, sagt Hannah Hoff. Genau dies zeichne die Sportfreundinnen auch aus. „Wir sind ein Team, das zusammenhält. Wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut“, so die Kapitänin.

Darum geht es: Die Sportfreuned Niederwenigern brauchen Zusammenhalt, dann kommen auch Punkte.
Darum geht es: Die Sportfreuned Niederwenigern brauchen Zusammenhalt, dann kommen auch Punkte. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Doch mit den sich wiederholenden Negativerlebnissen – die auch mit verletzten oder im Ausland studierenden Spielerinnen zu begründen waren – und dem steigenden Frust schlug sich der leistungstechnische Unterschied von der Bezirks- zur Landesliga auch auf dem Punktekonto nieder. „Da hat sich unsere positive Mentalität dann umgewandelt. Es haben nicht mehr alle richtig gekämpft, man hat es so hingenommen“, gibt Hoff einen Einblick in das Seelenleben nach Gegentoren.

Eine Weihnachtsfeier als Kipppunkt

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„Als wir vor ein paar Jahren von der Kreisliga in die Bezirksliga aufgestiegen sind, haben wir auch viel verloren und sind nach zwei Jahren zunächst wieder abgestiegen. Manchmal hängt man beim Frauenfußball dazwischen, ist für die eine Liga zu gut, tut sich in der anderen aber schwer“, sagt Hoff, die aber optimistisch ist, dass sich diese Geschichte nicht wiederholen wird.

Denn in der vergangenen Woche machte es erneut Klick.

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Bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier schwor sich das Team wieder ein – prompt sprang ein 3:2-Erfolg gegen das als Tabellenfünfter favorisierte GW Lankern II heraus, wodurch die SF Niederwenigern mit nun elf Punkten auf Rang neun überwintern und somit einen Punkt Vorsprung auf den SuS Niederbonsfeld und den Abstiegsrang und drei Zähler Rückstand auf Platz sieben haben.

Hoff: „Jede Einzelne wollte wieder, hat gekämpft. Es tut uns gut, wenn wir uns gegenseitig vertrauen. Dadurch gehen wir jetzt positiv in die Winterpause. Nun haben wir im Hinterkopf, dass es viele Teams gibt, gegen die wir gewinnen können. Das zu wissen und das Selbstvertrauen zu haben, ist total wichtig.“

„One Love-Binde“ bei der SpVgg Steele

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Eine schöne Geschichte bot vor ein paar Wochen das Spiel der Niederwenigerinnen bei der SpVgg Steele. Zwar verloren die Hattingerinnen deutlich mit 1:5, vor Anpfiff jedoch demonstrierte der Frauenfußball einmal mehr das, wozu der Männerfußball oft nicht in der Lage ist: Einigkeit.

Die Essenerinnen überreichten mitten in der Diskussion um die Männer-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar den SFN vor Anpfiff eine „One Love-Binde“, um ein Zeichen zu setzen. „Ich kam zum Schiedsrichter und der Essener Kapitänin und sie hat uns diese Binde gegeben, hat gesagt, es sei ein Geschenk für uns. Das war cool, wir haben sie dann auch getragen. Ansonsten ist eine Regenbogenbinde unsere normale Kapitänsbinde“, freute sich Hoff.

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