Sprockhövel. TSG Sprockhövel prallt am SV Schermbeck ab, weil der sie taktisch lenkt. Aufregend wird es bei zwei Rettungstaten innerhalb weniger Sekunden.

Es war schon zu erkennen, warum sich der SV Schermbeck mit vier Siegen und zwei Unentschieden in den letzten sechs Partien aus dem Keller der Oberliga Westfalen gearbeitet hatte und somit durchaus ein Vorbild für die TSG Sprockhövel sein kann. Vor allem die Defensive der Schermbecker machte es der TSG bei der 0:1-Niederlage schwer.

Zwar zeigten sich Deniz Duran und Joshua Perea Torres hinter Stoßstürmer Dominik Wasilewski stets bemüht und beweglich, Chancen auf die Führung gab es lange aber nicht. Am nächsten dran war noch Duran mit einem Schuss in der 24. Minute, der jedoch einen halben Meter über die Latte flog.

TSG Sprockhövel wird vom SV Schermbeck stets auf Linksaußen gedrängt

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Die Gäste verdichteten das Zentrum clever, zwangen Sprockhövel somit auf die Außen – vor allem auf links. Der Winkel für Torschüsse wurde somit deutlich spitzer, ein Erfolg logischerweise schwieriger. Defensiv präsentierte sich Schermbeck in Sprockhövel ordentlich, nach vorne jedoch fehlten auch den Roten die Ideen.

Oft sind es in solchen Partien dann die Standardsituationen, die entscheidend werden. So auch diesmal. Nach einem Eckball in der 30. Minute wurde ein Schermbecker im Strafraum von Yunus Emre Cakir gefoult. Es war eine knifflige Entscheidung, zwar spielte Cakir den Ball, gleichzeitig riss er aber den Gegenspieler auch um. Tolga Özdemir überwand TSG-Keeper Hendrik Höh beim folgenden Elfmeter in zur Gäste-Führung.

Dominik Wasilewski hat die große Chance auf den Ausgleich

Den Schermbeckern spielte dies freilich in die Karten. Statt die Räume aber noch weiter zu verdichten, ließen sie plötzlich ein paar Löcher entstehen.

Beinahe hätte dies noch vor der Pause zum Ausgleich geführt, als Dominik Wasilewski nach schönem Schnittstellenpass durch war, aber zu zentral abschloss, sodass SV-Torhüter Cedric Drobe parieren konnte.

Zwei Rettungstaten, dann wieder Langeweile

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War die erste Hälfte insgesamt eher langweilig, begann die zweite deutlich aufregender. Unmittelbar nach Wiederanpfiff flog ein Ball von rechts auf den Kopf von Duran, dessen Versuch aber gerade noch auf der Linie gerettet wurde. Dann rutschte eine Schermbecker Ecker im Strafraum durch, einen Meter vor dem TSG-Strafraum schlugen die Gäste aber ein Luftloch und scheiterten ebenfalls an einem Gegenspieler auf der Torlinie.

Nach der spannenden Startphase beruhigte sich die Partie jedoch wieder und die TSG biss sich an den Schermbeckern die Zähne aus, die Zuschauenden hatten auf der Tribüne Zeit genug, ihre zu genießen, ohne in die Gefahr zu kommen, dabei auf dem Feld etwas wichtiges zu verpassen.

So blieb es dann auch bei der 0:1-Niederlage aus Sicht der TSG Sprockhövel.

TSG-Trainer Yakup Göksu sieht ein gutes Spiel seiner Mannschaft

„Die ersten zehn Minuten waren ein Antasten von beiden Seiten. Aber dann muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, gerade in der ersten Hälfte hat sie guten Fußball verspielt. Wir haben Schermbeck voll im Griff, von ihnen kam spielerisch gar nichts. Wir haben teilweise Handball gespielt und gehen unverdient mit einem Rückstand in die Pause“, ärgerte sich TSG-Trainer Yakup Göksu nach Abpfiff.

Deniz Duran und die TSG Sprockhöevl unterlagen dem SV Schermbeck.
Deniz Duran und die TSG Sprockhöevl unterlagen dem SV Schermbeck. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Der letzte Pass in den Strafraum und auch der Kontakt dort habe gefehlt – auch weil Schermbeck gut verteidigt habe, teilweise eine Fünferkette mit zwei defensiven Mittelfeldspielern davor aufgebaut habe, spielerisch war Göksu mit seiner Mannschaft aber absolut zufrieden. „Wir hatten viele Kontakte, haben den Ball in den eigenen Reihen laufen lassen, von links nach rechts gespielt, hatten viel Ballbesitz. Für mich war das fußballerisch das beste Spiel der Saison.“

TSG Sprockhövel - SV Schermbeck 0:1 (0:1)

Tor: Özdemir (32./Foulelfmeter)

TSG Sprockhövel: Höh - Hendel (83. Dagott), Stojan, Eurich, Arifi - Michels, Cakir (67. Steffens), Müller (73. Sauer) - Perea Torres, Duran - Wasilewski

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