Voerde. TuS Hattingen kassiert 36 Tore in Voerde und hat dennoch woanders die Haupt-Probleme. Warum die Tabellenlage gefährlicher ist, als sie aussieht.
Handball-Verbandsligist TuS Hattingen hat den dritten Sieg in Folge verpasst. Und das überaus deutlich.
Die Hattinger unterlagen bei der TG Voerde mit Ex-Trainer Kai Henning glatt mit 26:36 und erwischten dabei einen dieser Tage, an dem nichts gelingen will. Die TuSler liefen vom Anpfiff an einem Rückstand hinterher.
TuS Hattingens Trainer Kai Müller möchte das Spiel nicht zu hoch hängen
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„Ich bin weit davon entfernt, jetzt großartig Kritik zu üben. Die Jungs haben es mit dem erneut kleinen Kader durchaus probiert. Doch es lief einfach nichts zusammen. Wenn gleich acht von neun Feldspielern keinen guten Tag erwischen, dann kannst du halt nichts machen. Solche Tage gibt es halt. Jetzt heißt es abhaken und es am nächsten Sonntag gegen Teutonia Riemke besser zu machen“, sagte TuS-Trainer Kai Henning.
Der einzige Spieler, bei dem es rund lief, war ausgerechnet Jonas Kilfitt. Der Linkshänder traf aus dem Rückraum heraus sehr zielsicher und netzte gleich siebenmal ein und das, obwohl er zuletzt krankheitsbedingt fehlte und nur eine Trainingseinheit mitmachen konnte.
Zu keinem Zeitpunkt findet der TuS zu seinem Spiel
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Der TuS Hattingen kassierte immense 36 Gegentore. Dennoch traf die Deckungsreihe nicht die Hauptschuld an der klaren Niederlage.
„Wir haben das Spiel, so komisch sich das auch anhören mag, eher mit dem Ball verloren. Da gab es drei vergebene Siebenmeter, viele weitere unsaubere Abschlüsse, technische Fehler und schlechte Entscheidungen, die dann im Umkehrschluss unsere Defensive immer wieder unter Druck gesetzt haben. So konnten wir das Spiel, das wir eigentlich machen wollten, zu keinem Zeitpunkt aufziehen“, zog Kai Müller Bilanz.
Am Ende versucht es der TuS Hattingen ungewohnt
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Das Beste an der ersten Halbzeit war noch die Tatsache, dass die TuSler nur mit vier Toren im Hintertreffen lagen. Beim 15:17 schien sich dann auch tatsächlich sogar noch eine Tür zu öffnen. Die Spannung dauerte aber nicht lange an. Innerhalb kürzester Zeit zog Voerde wieder auf 20:15 davon. Das Fünkchen Hoffnung war wieder erloschen.
Dennoch wollten sich die Hattinger nicht aufgeben. Kai Müller ging ins Risiko, nahm immer wieder die Torhüter heraus um mit sieben Feldspielern zu Torerfolgen zu kommen. Später ging der TuS auch noch auf doppelte Manndeckung über und probierte es am Ende auch noch mit „Mann gegen Mann“.
„Besser man versucht alles, als sich hinterher Vorwürfe zu machen. Im Endeffekt haben wir uns damit aber eher geschadet als dass es uns geholfen hat. Dass die Niederlage so deutlich ausfiel, hat natürlich auch damit zu tun, aber auch mit der fehlenden physischen Präsenz“, so Kai Müller.
Warum die Tabellenlage gefährlich ist
Mit 5:7-Punkten liegt der TuS Hattingen in der noch unübersichtlichen Tabelle aktuell auf dem sechsten Rang. Diese ansprechende Platzierung täuscht bei bereits sieben Minuspunkten aber ein wenig über die lauernden Gefahren hinweg. Mindestens drei der elf Mannschaften müssen direkt den Weg in Landesliga antreten und weitere Teams möglicherweise in die Relegation. Da ist Obacht geboten.
Kai Müller hofft, am kommenden Sonntag gegen Riemke, dem letzten Spiel vor einer erneut vierwöchigen Pause, endlich mal wieder mit einem etwas größeren Kader antreten zu können. In Voerde half mit Sven Schmitz sogar ein Spieler aus der zweiten Mannschaft aus.
TG Voerde – TuS Hattingen 36:26
„Spielfilm“: 1:0, 4:2, 9:4, 12:6, 14:10 (Hz.), 16:12, 17:15, 23:19, 26:19, 29:22, 36:26; TuS: Frorath, Botte; Jäger (1), Schmitz (4), Grossmann (2), Gusewski (4), Kilfitt (7), Neitsch (4), Dobrodt (4), Wichmann, Bothmann.
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