Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel empfängt am Sonntag den Aufstiegsfavoriten Türkspor Dortmund. Beide Klubs fahren höchst unterschiedliche Konzepte.
Die gute Nachricht vorneweg: Momentan steht der SC Obersprockhövel auf dem dreizehnten Platz, der am Ende den Klassenerhalt in der Westfalenliga bedeuten würde.
Sollten am Wochenende weitere Zähler hinzukommen, wäre das jedoch eine faustdicke Überraschung. Denn der SCO empfängt am Sonntag um 15.15 Uhr den aktuellen Tabellenzweiten Türkspor Dortmund.
Der Kontrahent ist vor allem den ehemaligen Welper-Akteuren Tim Dudda und Sidney Rast bestens bekannt. Denn in der vergangenen Saison war Türkspor noch Ligakonkurrent der SG Welper, schaffte souverän den Aufstieg und behielt in beiden Duellen klar die Oberhand (5:0 und 5:1).
SC Obersprockhövel: Wasilewski trifft Hasan Ülker wieder
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Tipps und Hinweise wird SCO-Trainer Robert Wasilewski allerdings nicht benötigen, wie er verrät: „Ich verfüge über zahlreiche Infos. Wir wissen, wie stark sie sind. Das ist eine Mannschaft mit enormen Qualitäten.“ Besonders aufpassen muss der SCO auf die Offensivreihe der Dortmunder. Das Team von Trainer Özkara Orhan hat nach fünf Spielen bereits 19 Treffer auf dem Konto.
Ende August fegte die Elf über den FC Brünninghausen nur so hinweg und besiegte den Stadtrivalen mit 5:0. Kein Zufall, denn die Namen sind durchaus prominent: Serdar Bingöl spielte in der Jugend für Schalke 04 und Borussia Dortmund, später unter anderem für die SG Wattenscheid 09.
Auch Ömer Akman – der wohl beste Spieler im Kader – ist kein Unbekannter, war früher unter anderem für den FC Kray und Wattenscheid aktiv. Der Spielmacher beweist nach dem Aufstieg, dass er auch eine Liga höher ein Team führen kann.
Ein Wiedersehen wird es für den SCO-Trainer mit Offensivmann Hasan Ülker geben. „Er war damals mein Spieler, als ich noch Trainer bei der TSG Sprockhövel war. Der eine oder andere aus der Mannschaft hat ja auch schon mit ihm zusammengespielt“, erinnert sich Wasilewski. Ülker wechselte nach seiner TSG-Zeit (2009 bis 2015) zu Hanas Rostock in die 3. Liga. Aktuell ist er mit sechs Treffern Toptorjäger.
Vertrauen in den Aufstiegskader und die punktuellen Verstärkungen
Wasilewski zieht angesichts der hohen individuellen Klasse des Kontrahenten einen Vergleich: „Das Aufgebot von Türkspor erinnert schon ein wenig an die Mannschaft des TuS Bövinghausen.“ Die Dortmunder basteln bekanntlich mit Promis wie Kevin Großkreutz am Durchmarsch in die Regionalliga-West.
Man könnte zu der Überlegung kommen, ob namhafte Spieler dieser Kategorie nicht auch dem SCO weiterhelfen würden. Für Wasilewski ist die Verpflichtung teurer Stars jedoch kein Thema: „Wir haben vor der Spielzeit bewusst Leute geholt, die ich kenne und die zu uns auch passen. Den Jungs, die den Aufstieg geschafft haben, wollen wir auch in der höheren Liga die Chance geben, sich zu beweisen.“
Der SC Obersprockhövel hat nichts zu verlieren – und genau deshalb stark?
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Der erfahrene Coach räumt ein, „dass wir mit der bisherigen Punkteausbeute nicht zufrieden sein können“. Doch er arbeitet lieber mit dem zur Verfügung stehenden Material und ist zudem überzeugt davon, dass die Qualität vorhanden ist: „Bisher haben wir nur ein schlechtes Spiel gezeigt. Das war die 0:3-Heimniederlage gegen den SC Neheim. In allen anderen Partien war die Leistung absolut in Ordnung.“
Leider habe am Ende oft der Ertrag gefehlt. Das Hauptproblem sei die fehlende Konsequenz im Abschluss. Oft ginge es da um Kleinigkeiten, die am Ende eine Menge ausmachen.
Auch in der Defensive müsse seine Elf „viel cleverer agieren“. Obwohl der SCO sicherlich auch in Dortmund nicht viele Chancen bekommen wird, kommt die Partie beim Aufstiegsfavoriten für Wasilewski auch zu einem guten Zeitpunkt: „Am Sonntag haben wir doch gar nichts zu verlieren und können nur positiv überraschen. Wir müssen uns vor keiner Mannschaft verstecken.“
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