Hattingen. Als Sonja Thole von der SG Welper vom Schwimmen zum Laufen wechselte, lag sie weit hinter der Führenden. Doch dann legte die Dinslakenerin los.

Trotz Corona konnte sich die SG Welper Triathlon-Abteilung in den vergangenen zwei Jahren über einige Zugänge freuen. Aus sportlicher Sicht hervorzuheben ist Sonja Thole aus Dinslaken, die einen neuen Verein suchte und über einen Bekannten den Weg zur SG Welper gefunden hat.

Sonja Thole kann auf langjährige Triathlon-Erfahrung zurückblicken und ist eine deutliche Verstärkung der Damen-Ligamannschaft.

Der Höhepunkt sollte in diesem Jahr der Triathlon in Glücksburg (Schleswig-Holstein) sein, die Deutsche Meisterschaft auf der Langdistanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen).

SG Welpers Sonja Thole gewinnt die Altersklasse W50

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Schon Mitte Juni beim Indeland Triathlon über die Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 20 km Laufen) konnte Thole überlegen ihre Altersklasse W50 gewinnen.

Leider bremste sie anschließend eine Corona-Infektion aus, sodass sie erst vier Wochen vor Glücksburg wieder voll ins Training einsteigen konnte. Aufgrund dessen hatte sie ihre Ambitionen deutlich zurückgeschraubt und stand morgens um 6:45 Uhr mit gemischten Gefühlen an der Flensburger Förde, bereit für 3,8 km Schwimmen bei kabbeligem Wasser.

Mit acht Minuten Rückstand auf die Laufrunden

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In 1:21:22 Stunden beendete Thole das Schwimmen, zwar nicht ganz zufrieden aber nach der holprigen Vorbereitung war nicht mehr zu erwarten. Nach einer kurzen Wechselzeit schwang sich Thole aufs Rad, und absolvierte die 180 km, mit 1.200 Höhenmeter, auf teilweise regennasser Strecke über vier Runden in starken 5:53 Stunden.

Mit acht Minuten Rückstand auf Platz zwei ihrer Altersklasse (18 min auf Platz eins) startete sie anschließend auf die sechs Laufrunden. Mehr als die Hälfte der Laufstrecke führte bei herrlicher Aussicht direkt an der Förde vorbei.

25 Sekunden Vorsprung im Ziel

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Die zum Laufstart führende Athletin erfuhr einen Einbruch, und wurde letztlich bis auf Platz vier durchgereicht. Thole verkürzte den Abstand zur danach Führenden von Runde zu Runde kontinuierlich. Bei Kilometer 39 war der Rückstand auf 35 Sekunden zusammengeschrumpft. Körperlich am Limit, aber angefeuert und gut durch das Supporter-Team unterstützt, schaffte es Sonja noch, zusätzliche Energien freizusetzen. Dadurch machte sie aus einem 35-sekündigen Rückstand noch einen 25-sekündigen Vorsprung auf der Ziellinie.

Erst da wurde ihr richtig bewusst, dass sie gerade Deutsche Meisterin in der Altersklasse W50 geworden war. Den Marathon bewältigte sie in 4:06 Stunden, die Gesamtzeit betrug 11:26:17 Stunden. Dies trug ihr den Meistertitel ein und bedeutete Rang 15 aller Frauen.

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