Hattingen. Der Treffer zum 29:29 gegen die HVE Villigst-Ergste gelingt dem TuS Hattingen durch nervenstarken Schützen. Das letzte Spiel wird ein besonderes.

Die Erfolgsserie von zuletzt vier Siegen und vier weiteren Punkten am grünen Tisch ist zwar gerissen, verloren hat der TuS Hattingen sein letztes Auswärtsspiel in dieser Saison aber erneut nicht. In einem mitreißenden und bis zum Abpfiff überaus spannenden Duell auf hohem Verbandsliganiveau knöpfte das Team von Trainer Kai Henning dem Titelaspiranten HVE Villigst-Ergste beim 29:29-Remis immerhin einen Punkt ab. Wie schon im Hinspiel, das ebenfalls 29:29 endete, standen die Hattinger sogar erneut kurz vor einem Sieg.

In dieser turbulenten Auseinandersetzung hagelte es jede Menge Zeitstrafen. Fünfmal mussten die Hausherren für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Hattinger Spieler traf es ebenfalls fünfmal. Und auch der gemeinsam mit Kai Henning auf der Bank sitzende, verletzt fehlende, Kai Werthebach traf der Zorn der Unparteiischen. Darüber hinaus kassierte auch noch Jakob Jäger eine Rote Karte.

TuS Hattingens Trainer Kai Henning fand Schiedsrichterleistung nicht angemessen

„Dabei waren mein Trainerkollege Tobias Genau und ich uns einig, dass wir eine richtig gute und faire Partie ohne böses Blut gesehen hatten. Die Herren, die das Spiel geleitet haben, sahen das aber wohl ganz anders“, fand TuS-Trainer Kai Henning die Linie des Schiedsrichtergespanns der Partie nicht angemessen.

Kai Henning, Trainer des TuS Hattingen, steht am Wochenende vor seinem letzten Spiel.
Kai Henning, Trainer des TuS Hattingen, steht am Wochenende vor seinem letzten Spiel. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Wie schon im Hinspiel war es der TuS Hattingen, der über weite Strecken die Begegnung bestimmte. Erneut konnte sich die Henning-Sieben auf sechs Tore absetzen, den großen Vorsprung aber nicht über die Ziellinie retten. Gut zehn Minuten vor Schluss führte der TuS immer noch mit vier Treffern (28:24), „ehe uns“, so Kai Henning, „unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, leichtfertig vertändelte Bälle, Fehlabgaben und schlechte Abschlüsse den Sieg kosteten“.

Linus Grossmann wird von den Gegnern aus dem Spiel genommen

Angefeuert von ihren enthusiastischen Anhängern gingen die Hausherren voll ins Risiko, nahmen Hattingens Regisseur Linus Grossmann in Manndeckung und wurden 15 Sekunden vor dem Ende mit dem vermeintlichen Siegtreffer zum 29:28 auch belohnt.

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Der TuS, der zunächst keine Mittel mehr fand, konterte aber ein letztes Mal mit einer schnellen Mitte. Phillip Dobrodt war nur per Foul zu stoppen. Und den fälligen Siebenmeter, den fünften der Partie, verwandelte Jonas Kilfitt nervenstark noch zum glücklichen aber insgesamt gesehen hochverdienten Ausgleich für den TuS Hattingen.

Der hatte lange Zeit mit tollem Gegenstoßspiel – meist über den neunfachen Torschützen Magnus Neitsch – schon wie der sichere Sieger ausgesehen. Er musste sich am Ende aber sogar glücklich schätzen, überhaupt noch den einen Punkt mit nach Hause nehmen zu können.

So haben sie gespielt

HVE Villigst-Ergste – TuS Hattingen 29:29

„Spielfilm“: 2:0, 5:2, 5:6, 8:14, 11:15, 13:17 (Hz.), 14:20, 19:22, 24:28, 29:28, 29:29.

TuS: Frorath, Jedhoff; Jonas Jäger (4), Gräf (1), Grossmann (3), Kilfitt (6/5), Jakob Jäger, Gusewski (3), Neitsch (9), Dobrodt (3), Matthias Sinnemann, Wichmann, Bothmann, Filla.

Besonderes letztes Heimspiel gegen die TG Voerde

Mit dem Heimspiel gegen die TG Voerde, den alten und neuen Verein des scheidenden Trainers Kai Henning, geht für den TuS Hattingen am Sonntag (17.30 Uhr, Kreissporthalle) eine wechselhafte Saison zu Ende. „Obwohl ich mir diese Konstellation nicht unbedingt so gewünscht hätte, freue ich mich jetzt auf das Spiel. Ich hoffe, dass wir unseren Fans einen versöhnlichen Abschluss bescheren können“, sagte Henning, der den Klub mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen wird.

„Auf der einen Seite wäre ich gerne hier geblieben. Der TuS ist ein sehr gut geführter Verein mit einer super Mannschaft. Auf der anderen Seite habe ich jetzt die Möglichkeit, zu meinem Stammverein, der quasi vor meiner Haustür spielt, zurückzukehren. Da ist der Aufwand natürlich viel geringer“, nannte Henning den Grund, warum er seinen Vertrag beim TuS Hattingen nicht verlängert hat.

Auch Torwart Valentin Bieber steht vor seinem letzten TuS-Spiel

Sein letztes Spiel für die Hattinger wird auch Torhüter Valentin Bieber bestreiten. Und auch Jannis Sinnemann und Jakob Jäger werden dem Kader in der kommenden Spielzeit nicht mehr angehören. Sie möchten gerne kürzertreten, bleiben aber wohl als Stand-By-Spieler in der Hinterhand.

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Rein sportlich geht es für die Hausherren noch um das Ziel, die punktgleiche und vom direkten Vergleich her überlegene TG RE Schwelm vom vierten Rang zu verdrängen. Die Henning-Sieben will mit einem Sieg vorlegen, um möglicherweise von einem Punktverlust der Schwelmer bei deren Saisonkehraus am 5. Juni gegen den TuS Westfalia Hombruch zu profitieren. Bei der TG Voerde wird aller Voraussicht nach mit Dennis Riebeling einer der besten Spieler der Liga nicht mit dabei sein.

Neuer Torwart schließt sich dem TuS Hattingen an

Der TuS Hattingen ist auf der Torhüterposition fündig geworden. Der dringend gesuchte Nachfolger von Valentin Bieber, der die Hattinger ja bekanntlich jetzt zum Saisonende verlassen und am Sonntag gegen die Voerder TG sein letztes Spiel für die Rot-Weißen bestreiten wird, heißt Felix Botte.

Der 30-jährige Schlussmann kommt vom Ligarivalen HSG Hohenlimburg in die Hattinger Südstadt und stand am 30. April beim 36:29-Sieg der TuSler noch im Tor des Gegners.

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