SG Welper: Vom Abstiegskandidaten zum Team der Stunde

Welper. Die SG Welper und die SpVgg Horsthausen trennten zu Saisonbeginn Welten. Am Donnerstag haben die Hattinger nun einen vielleicht wichtigen Vorteil.

So schnell können sich Kräfteverhältnisse im Fußball verändern: Noch im Oktober, nach sechs Spieltagen in der Landesliga, trennten die SpVgg Horsthausen und die SG Welper gefühlt sportliche Welten.

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Während die Hattinger einen kompletten Fehlstart mit zwei Punkten hingelegt hatten, führten die Herne mit sechs Siegen und nur einem Gegentor die Tabelle an, kassierten erst am neunten Spieltag die erste Niederlage – mittlerweile sieht das aber ganz anders aus.

Welper hat durch eine beeindruckende Serie von zuletzt zehn Partien ohne Niederlage die Abstiegszone hinter sich gelassen, Horsthausen indes ist seit vier Partien punktlos. Das Nachholspiel am Donnerstag (19.30 Uhr, Marxstraße) ist plötzlich eins auf Augenhöhe, eins zwischen dem Tabellenfünften aus Herne gegen den Tabellensiebten aus Hattingen.

SG Welper möchte keinerlei Überheblichkeit aufkommen lassen

„Bei uns läuft es momentan sehr gut, die Ergebnisse stimmen. Wir haben zehn Spiele in Serie nicht verloren, die Stimmung ist dementsprechend. Dennoch ist Überheblichkeit fehl am Platz“, sagt Welpers Trainer Seung-Man Hong.

Horsthausen hält er weiterhin für eine der stärksten Mannschaften der kompletten Liga und warnt sein Team davor, sich von den jüngsten Ergebnissen des Gegners blenden zu lassen. „Bei ihnen ist in der Rückrunde irgendwie der Wurm drin. Sie scheinen zu schwächeln. Nichtsdestotrotz werden wir sie nicht unterschätzen. Ich kann mich an ein sehr intensives Spiel vom vergangenen Jahr erinnern, welches wir verloren haben“, so Hong.

Zehn Ligaspiele in Serie durfte die SG Welper mindestens einen Punkt bejubeln und ist das Team der Stunde der Fußball-Landesliga. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Mit 0:2 ging das Spiel im Oktober 2020 an die Herner, die dort mit einer guten Mischung aus Zweikampfhärte, Tempo und ansehnlichem Fußball überzeugten.

Extremsituationen zu überwinden, bringt Zusammenhalt

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Welpers Frederic Krawinkel (r.) spielte auf dem linken Flügel. Er lieferte die Vorlage zum entscheidenden Treffer für die SG.

SG Welper erlöst sich nach einem qualvollen Spiel doch noch

Dennoch: Das Vertrauen in die eigene Stärke spricht aktuell für die Hattinger. Die müssen zwar auf den sich im Urlaub befindenden Florian Pemöller verzichten und werden wie schon in der gesamten Saison wohl nicht mehr als 13, 14 Kicker auf den Spielberichtsbogen schreiben können, doch mittlerweile haben sie den richtigen Dreh gefunden, damit umzugehen.

„Der kleine Kader ist eine riesige Aufgabe für die Rückrunde und die ist noch lang“, merkt Hong an, hofft aber, dass sein Team aus der so schwierigen Hinrunde etwas für die Zukunft mitnehmen kann: „Manchmal“, so der Hattinger Trainer, „wächst man in so einer Extremsituation auch enger zusammen. Wir haben eine Trotzreaktion gezeigt.“

Nicht nur die Personallage hatte zur Misere geführt

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Der Schalter wurde umgelegt, seitdem befindet sich Welper auf dem Gaspedal und drückt dies kräftig durch. Nur an der personellen Misere kann dieser eklatante Unterschied in der Punkteausbeute allerdings auch nicht liegen.

Das weiß auch Hong: „Wir hatten in der Hinserie wirklich maximales Pech, was Verletzungen, unglückliche Spielsituationen und vergebene Torchancen betrifft. Wir haben unnötige Fehler gemacht. Aber klar macht diese Situation im Tabellenkeller auch etwas mit den Spielern. Sie werden nervös und machen dann mehr Fehler. Nun spürt man, dass mit den Siegen das Selbstvertrauen zurückgekommen ist.“

Das wird es auch gegen Horsthausen brauchen. Denn der Kopf bestimmt nun einmal über die Beine – und die Punkte.

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