Hattingen. Bisher haben sich die Hattinger stark in der Verbandsliga präsentiert und stehen genau hinter Tabellenführer HVE Villigst-Ergste. Wie das kam.

Die Handballer des TuS Hattingen belegen zum Jahreswechsel in der Verbandsliga einen beachtlichen zweiten Tabellenplatz. Im Kampf um die Meisterschaft liegt das Team von Trainer Kai Henning als erster Verfolger in Lauerstellung zu Spitzenreiter HVE Villigst-Ergste.

Überschattet wurde die Saison für die TuSler durch schwerwiegende Verletzungen von wichtigen Spielern und den Ausfall von zwei Begegnungen durch Covid-19-Fälle bei den Gegnern.

Rückblick: Gute Vorbereitung des TuS Hattingen zahlt sich aus

Der TuS Hattingen startete mit vier Siegen in Serie phänomenal in die Punkterunde. Die gute Vorbereitung zahlte sich aus. Auch im folgenden Spitzenspiel zu Hause gegen HVE Villigst-Ergste sah es lange Zeit so aus, als sollte der Sturz des Tabellenführers gelingen. „Da haben wir in der ersten Halbzeit die beste Saisonleistung abgerufen und schon mit 14:10 geführt“, erinnerte sich Trainer Kai Henning an eine tolle Leistung, die seine Jungs aber nicht über die volle Distanz abrufen konnten.

Auch der Zwei-Tore-Vorsprung zweieinhalb Minuten vor dem Ende reichte nicht zum Sieg. Zwei Sekunden vor Schluss fiel doch noch der Ausgleich zum 29:29. Der Spitzenreiter hatte sich gerade noch gerettet. Dieses Ereignis hinterließ bei den Hattingern Spuren.

Kurzer Einbruch nach dem Spitzenspiel

Es folgte bei den SGSH Dragons II mit 32:36 die erste Saisonniederlage (Henning: „Da hätten wir noch zwei Stunden weiterspielen können ohne zu gewinnen“) und nur eine Woche später das unglückliche 29:30 zu Hause gegen die TG RE Schwelm (Henning: „Schade, da waren wir nicht clever genug“). Umso wichtiger war dann der überzeugende 28:21-Heimerfolg über den SV Teutonia Riemke im dann schon letzten Spiel vor der Weihnachtspause. Die für Dezember noch auf dem Spielplan stehenden Spiele gegen die HSG Hohenlimburg und den FC Schalke 04 wurden ja bekanntlich Corona bedingt abgesagt.

Der TuS steht nach acht Spielen mit 11:5-Punkten nur zwei Minuspunkte hinter HVE Villigst-Ergste (zehn Spiele, 17:3-Punkte) punktgleich mit dem OSC Dortmund auf dem zweiten Rang. „Trotz vieler wichtiger Ausfälle sind wir immer auf Tuchfühlung geblieben. Wir haben noch alles in der eigenen Hand“, zog Kai Henning vier Spieltage vor dem Ende der Hinrunde ein positives Fazit.

Personalien: Regisseur Grossmann fällt früh aus

Gleich beim grandiosen Saisonauftakt mit dem 36:27-Erfolg beim OSC Dortmund erwischte es Hattingens Spielgestalter Linus Grossmann schwer an der Schulter. Der Regisseur konnte bisher noch nicht wieder spielen. Auch Philipp Gräf, Lars Wichmann und Jannis Sinnemann mussten häufig passen. Die schwere Knieverletzung von Torjäger Kai Werthebach gegen Riemke verbunden mit dem vorzeitigen Saisonaus setzte dem dann noch die Krone auf.

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Da war es für Henning und sein Team natürlich ein Segen, dass mit Jakob Jäger (Comeback nach Knieverletzung) und Sven Schmitz (zweite Mannschaft) zwei hochkarätige Akteure einsprangen und Felix Osterloh trotz seiner dauerhaften Schulterprobleme mal aushalf.

Als Grundlage für den starken ersten Abschnitt liegt der bemerkenswerte Teamspirit der Spieler und des Gespanns um Kai Henning, Torwarttrainer Achim Bieber, Technischen Berater Uli Schwartz und Betreuer Dirk Kuhnhenn auf der Hand. „Hervorzuheben ist aber auch, dass sich alle Spieler wirklich weiterentwickelt haben und die Last nicht auf wenigen Leistungsträgern liegt“, hat Henning bei seinen Jungs ständige Fortschritte ausgemacht.

Lob seitens des Trainers an einige seiner Handballer

Gerade auch Spieler wie Torhüter Michael Frorath, Jonas Kilfitt und Dominik Filla (Henning: „An Dominik wird man beim TuS noch viel Freude haben“), die nicht ständig so im Rampenlicht standen, sind da zu nennen. Besonders aber Tom Gusewski, der, so der Trainer, „eine super Serie spielt“. Der Allrounder hat enorme Verantwortung übernommen und sich zu einem absoluten Leader hervorgetan.

Dass Henning nach dieser Saison als Trainer beim TuS nicht weitermachen wird, soll sich nicht negativ auswirken. Mit Kai Müller wurde die Nachfolge zügig geregelt. Henning dazu: „Der Umgang mit dieser Situation ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung. Natürlich wird es auch einen Austausch mit meinem Nachfolger geben.“

Ziel: TuS Hattingen möchte weiter oben mitspielen

„Wir wollen weiter oben mitspielen, sind uns aber alle einig, nicht unbedingt aufsteigen zu müssen. Wenn sich die Chance am Ende ergeben sollte, wollen wir natürlich zugreifen, wohlwissend dass die Leistungsdichte in der Oberliga natürlich eine ganz andere Hausnummer ist“, nannte Kai Henning die Ambitionen für die restlichen 16 Spiele.

Der Coach baut darauf, dass seine Schützlinge wie gewohnt weiterhin an einem Strang ziehen, die große Stärke des Teams, das schnelle Umschaltspiel, noch besser zum Tragen kommen und eine durch den Ausfall von Kai Werthebach notwendige taktische Umstellung Früchte tragen wird. Zudem hofft Henning auf eine zeitnahe Rückkehr von Linus Grossmann und dann von weiteren personellen Rückschlägen verschont zu bleiben.

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