Sprockhövel. Aus der Jugend des Oberligisten sind zuletzt viele gute Fußballer herausgekommen. Ein Beispiel ist Cedrik Mvondo, er kickt in der Regionalliga.

Die Jugendabteilung der TSG Sprockhövel hat nach außen einen guten Ruf. Das liegt in erster Linie daran, dass die Spieler dort so gefördert werden, um höherklassig zu spielen. Mit der U19 und U17 sind die Sprockhöveler selbst in der Westfalenliga, der zweithöchsten Liga, aktiv. So kommen die Spieler nicht allein aus der Stadt selbst, sondern auch von weiter her.

Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist Cedrik Mvondo, der sich in der A-Jugend der TSG noch kurze Zeit bewiesen hat, ehe er ins Herrenalter kam und in die Regionalliga wechselte. Der Wunsch, nach Sprockhövel zu kommen, war aber im Vorfeld sehr groß und dafür investierte der junge Fußballer in der Saison 2015/16 einiges. Schon allein der Weg von Leverkusen nach Sprockhövel ist ungewöhnlich – und den nahm Mvondo mit Bus und Bahn auf sich.

Durch Zufall bei der TSG Sprockhövel gelandet

Eigentlich spielte Mvondo damals bei der Viktoria Köln, für das letzte A-Jugend-Jahr. „Doch es lief anders als abgesprochen, ich hatte keine Spielzeit“, erzählt er. Sein Vater schaute sich um, wo sein Sohn auf höherem Niveau spielen könnte. Die U19 der TSG war gerade in die Jugend-Bundesliga aufgestiegen. „Mein Vater hat dort ein Probetraining für mich abgesprochen. Ich wusste erst gar nicht, wo Sprockhövel liegt“, gesteht der Innenverteidiger. Doch die Gespräche mit Patrick Rohde, damals Trainer der TSG-U19, liefen vertrauensvoll, Mvondo schloss sich der Mannschaft an.

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Ab Oktober war er im Training dabei, ab Januar erst spielberechtigt. Drei- bis viermal pro Woche ist er den langen Weg gependelt, der zwei Stunden kostete. Teilweise wurde er mal mitgenommen, von Tomislav Simic. Aber es waren lange Tage. „Das Training begann gegen 18, 19 Uhr und ich war dann erst um 23 Uhr wieder zuhause“, erinnert sich Mvondo. Doch der Aufwand habe sich gelohnt, der Defensivspieler bekam seine Einsätze – auch in der ersten Mannschaft in der Oberliga. „Das war eine sehr coole Erfahrung“, so der Kicker.

Ein Abstieg und ein Aufstieg mit den Sprockhövelern

Einerseits war er traurig, dass er mit der U19 aus der Jugend-Bundesliga abgestiegen ist. Andererseits freute er sich, Teil der Mannschaft zu sein, die den Aufstieg in die Regionalliga schaffte. „Das hätte ich alles so zu Beginn der Saison nicht erwartet“, sagt er.

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Und er gibt jungen Spielern etwas mit auf den Weg: „Man sollte wirklich alles reinwerfen, wenn man etwas erreichen möchte. Der Aufwand kann sich am Ende nur auszahlen, wenn man an sich glaubt und alles seinem Ziel unterordnet. Und man sollte auf den Trainer hören, auch, wenn es mal unterschiedliche Ansichten gibt. Trainer geben einem auf seinem Weg viele lehrreiche Weisheiten und Tipps, die dich zu einem besseren Spieler machen. Man kann von jedem Trainer etwas mitnehmen, dass einem hilft.“

Mvondo: „Man kann immer noch mehr aus sich herausholen“

Die Leistung der U19 der TSG in der Bundesliga steigerte sich zum Ende der Saison damals. „Wir haben es da ordentlich gemacht, vorher aber leider nicht so viele Punkte geholt. Man hat auch den Unterschied zu den Gegnern aus den Nachwuchsleistungszentren gemerkt“, so Mvondo. Er hat selbst festgestellt, dass man immer noch mehr aus sich herausholen kann. „Das glaubt man vielleicht anfangs nicht, aber man muss dranbleiben.“

Aktuell sei er in guter Form, erzählt der Spieler von Tennis Borussia Berlin. Dort ist er nun angelangt. Nach einer langwierigen Verletzung, spielfreier Zeit durch den coronabedingten Saisonabbruch und halbjähriger Vereinslosigkeit möchte er sich in Berlin für höhere Aufgaben empfehlen. Er hat bisher 15 von 20 möglichen Pflichtpartien absolviert – wieder weit weg von zuhause.

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