Hattingen. Die Mannschaft von Marc Sobkowiak überrascht die Liga und steht auf Platz zwei. Was die Elf trotz des Ausfalls ihres Top-Torjägers auszeichnet.

Manche müssen sich erst noch einmal die Augen reiben, bevor sie die Tabelle der Kreisliga A2 Bochum erneut betrachten. Hedefspor Hattingen steht dort aktuell auf dem zweiten Platz, das völlig unerwartet. Doch der Lauf, den die Elf von Trainer Marc Sokowiak im Moment hat, hat seine Gründe. Die hat der Trainer im Gespräch mit unserer Redaktion genannt.

„Es ist eine schöne Momentaufnahme, dass wir dort oben stehen“, sagt der Hedef-Trainer zunächst zurückhaltend. Denn er weiß selbst, dass auch mal in die andere Richtung gehen kann, erlebte als aktiver Torwart noch erst den Aufschwung des Vereins bis in die Westfalenliga, ehe der Absturz bis eben runter in die Kreisliga A folgte. Dort liefen die vergangenen Spielzeiten nicht so gut, nun hat sich der Verein wieder gefestigt – ist aber selbst überrascht, wie gut es sportlich derzeit läuft.

Hedefspor Hattingen hat als einziges Team noch nicht verloren

Platz zwei, sieben Siege, vier Unentschieden und dazu noch keine Niederlage – übrigens als einziges Team. Saisonübergreifend haben die Hattinger nun 14 Spiele nicht mehr verloren. Vor allem aber der aktuelle Schwung hebt die Stimmung innerhalb des Teams, was einige junge Spieler hat. „Sie bekommen dadurch viel mehr Selbstvertrauen und die Trainingsbeteiligung ist durch sportliche Erfolge natürlich viel höher“, erzählt Sobkowiak. Nach dem Training gibt’s auch mal eine Pizza, die zusammen gegessen wird, um den Teamgeist weiter zu stärken. Und zu den Spielen kommen wieder mehr Zuschauer.

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„Wir wollen so lange wie möglich oben mithalten. Ziel war es erstmal, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen. Das wird sicher in dieser Saison auch nicht passieren. Wir wollen nun die Aufstiegsaspiranten weiter ärgern“, hat sich Sobkowiak vorgenommen. Er geht aber auch davon aus, dass irgendwann die erste Niederlage kommen wird. „Wir müssen uns darauf einstellen und dann wird es interessant zu sehen sein, wie die Mannschaft darauf reagiert“, so der Trainer.

Gefestigtes Team beweist viel Kampfgeist

In vergangenen Spielzeiten ist die Mannschaft teilweise nach Rückständen auseinandergebrochen, so waren Niederlagen die Folgen. In dieser Saison hat sie allerdings bereits Rückstände aufgeholt und sich nicht frühzeitig aufgegeben. „Die Jungs hängen sich wirklich voll rein, daher haben sie sich ihren bisherigen Erfolg auch verdient“, lobt der Trainer. Er vernimmt zudem, dass die Gegner Hedefspor wieder ernst nehmen. „Das war in den vergangenen zwei Jahren nicht unbedingt der Fall. Die Jungs verdienen sich diesen Respekt auch.“

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Konditionell sei die Mannschaft mittlerweile voll auf der Höhe, was zu Saisonstart noch aufgearbeitet werden musste. Daran hat das Team um das Team seinen Anteil. Als Torwarttrainer ist Orhan Terzi mit dabei und neu dabei ist mit Marcel Eicker ein Physiotherapeut, der nach einer Weiterbildung zum Fitnesstrainer zudem noch kleine andere Einheiten einmal pro Woche übernimmt. Denn er ist sonst noch beim Oberligisten SC Velbert engagiert. „Die Zusammenarbeit ist aber soweit abgesprochen und funktioniert gut“, freut sich Sobkowiak.

Die Abwehrleistung und Entwicklung der jungen Spieler laufen gut

Auf dem Feld funktioniert vieles gut, das Teamgerüst an sich, besonders zuletzt aber auch die Abwehr. Erst zehn Gegentore hat Hedef zugelassen. Als Innenverteidiger-Duo fungieren der erfahrene Afeez Yaya Ola und der talentierte und sich gut entwickelnde Firat Tiris. Insgesamt die Kette wird vom Trainer gelobt: „Egal, ob Dreier- oder Viererkette, sie stand immer stabil.“

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Er möchte gar keine Spieler einzeln hervorheben, aber einige junge Fußballer sind auf einem guten Weg. Adilhan Eroglu etwa, der zuletzt auch zweimal traf oder Hamza Kiroglu, der eigentlich noch A-Jugendlicher ist, aber schon fest im Team integriert ist – nachdem Sobkowiak ihn mal aus der Not dazunahm.

Schmerzhaft ist der erneute Ausfall von Torjäger Ugur Aydin, der mit Riss des Kreuz-, Innen- und Außenbandes im rechten Knie sehr lange ausfällt – nachdem er vergangene Saison die Verletzung im anderen Knie hatte. Sobkowiak: „Die Moral war erstmal danach unten, aber über das Team haben wir bis jetzt auch das aufgefangen.“

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