Hattingen. Die Fusion von drei verschiedenen Vereinen hat sich gelohnt. Doch die Hattinger haben auch einige Probleme. Worauf es nun vor allem ankommt.

Was erst ganz langsam zusammenwachsen musste, ist nach nun fünf Jahren eine Einheit geworden und nach außen in der neuen Formation bekannt: der Handball Ruhrbogen Hattingen. Es ist ein Zusammenschluss dreier Handballabteilungen gewesen, der 2016 vollzogen wurde. Die Strukturen sind im Verlaufe der Zeit gewachsen, allerdings sieht der Vorsitzende Volker Schmuck auch Schwierigkeiten.

Die DJK Märkisch Hattingen, der VfL Niederwenigern sowie der VfL Winz-Baak sind im Ruhrbogen vereint. In dessen Vorstand sitzen aus jedem der drei Vereine Personen. Volker Schmuck stammt aus der DJK Märkisch, dessen Vertreter, Manfred Strauß, kommt vom VfL Winz-Baak. Daneben hat der Geschäftsführer Johannes Gallhoff-Peeters seine Ursprünge beim VfL Niederwenigern. Aus Winz-Baaker Zeiten ist zudem Jugendleiter Daniel Neuendorf. „Der Zusammenschluss ist auch aus heutiger Sicht richtig gewesen“, sagt Schmuck.

Die Entwicklung des Ruhrbogen Hattingen ist noch nicht beendet

Doch die Entwicklung hat bisher noch nicht das gebracht, was sich die drei Klubs erhofft hatten. „Unsere Zusammenarbeit sollte dazu führen, dass wir in allen Altersklassen Teams besetzt haben“, erinnert der Vorsitzende. Anfangs gab es im Jugendbereich eine F-, D- und E-Jugend, dazu drei Herrenteams sowie eine Damenmannschaft. In den vergangenen Jahren gab es allerdings Fluktuationen – letztlich hat auch die Corona-Pandemie, wie so vielen Vereinen, nicht gut getan. Dort, wo das Gerüst auf dem Ehrenamt basiert, ist es schwierig geworden.

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„Leider haben im Coronajahr viele Kinder andere Interessen als Handball gefunden“, hat Schmuck festgestellt. Das merke der Ruhrbogen an den Mannschaftsgrößen. Es gibt aktuell zwar mehr Jugendteams mit den Minis, einer F-, E-, D- und männlichen C-Jugend. Doch innerhalb der Mannschaften spielen weniger Nachwuchshandballer. Der Verein wünscht sich wieder Zuwachs. „Früher hatten alle drei Vereine eine eigene F-Jugend, so sollten sich die Teams auch in jedem Stadtteil etablieren“, erzählt der Vorsitzende. So kam es jedoch nicht.

Der Verein arbeitet nun an einem neuen Konzept

Die Fusion hat sich dennoch gelohnt, auch in finanzieller Hinsicht, um die Kräfte zu bündeln. „Wir haben zudem junge Leute mit eingebunden, vor allem im Nachwuchsbereich“, freut sich Schmuck. Er möchte sich von den Sorgen nicht zu stark beeinflussen lassen. „Wir wollen an einem Konzept arbeiten, wie wir uns für die Zukunft aufstellen.“ Ein erster Schritt dazu ist eine neue Internetseite des Vereins. Diese ist zuletzt aufgebaut worden und auf ruhrbogen-handball.de abrufbar. „Es ist aktuell schwierig, in Schwung zu kommen, aber wir lassen uns dabei nicht unterkriegen und wollen uns wie geplant weiterentwickeln“, betont der Ruhrbogen-Chef.

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Dazu ist vor allem sportlicher Erfolg wichtig, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Aufstieg der ersten Herren in die Kreisliga 2018 kam früher als erwartet, nun etabliert sich das Team von Trainer Andreas Trompeter auf dem Niveau. Es hat zwar in der aktuellen Saison in den ersten beiden Spielen zwei Niederlagen erlitten und steht auf dem letzten Platz – es fehlen derzeit aber auch einige Leistungsträger. Sonst ist es eher nach oben orientiert, der Trainer ehrgeizig dabei. „Sportlich sind wir noch nicht so viel weiter, als nach der Gründung 2016“, sieht es auch Schmuck. Doch die Richtung stimmt, die Spieler sind motiviert.

Damensieben spielt gemeinsam mit dem HSC Welper

Die Reservemannschaft der Herren startet erst am nächsten Wochenende in die neue Saison, in der 2. Kreisklasse. Eine Damensieben gibt es zurzeit nicht mehr. Es hatte sich kurz vor der Corona-Pandemie wieder eine Gruppe gefunden, im vergangenen Sommer mit Marion Vehlgut auch eine neue Trainerin. Es blieben aber nur sechs Spielerinnen übrig. So ist es in dieser Saison zu einer Art Spielgemeinschaft mit den Damen des HSC Welper gekommen, unter der HSC-Flagge tritt das Team in der 1. Kreisklasse an.

Der Ruhrbogen würde sich freuen, wenn es weiter sportlich läuft, damit sich die Nachwuchsteams wieder füllen und auch im Bereich der Erwachsenen kein Einbruch erfolgt. „Wir müssen dieses Jahr noch weiter überbrücken, damit es personell nicht weiter nach unten geht. Wichtig ist dabei, dass es uns immer Spaß macht und wir uns in der Freizeit nicht ärgern müssen“, betont Volker Schmuck.

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