Region. Der WTTV wird ab Mitte 2023 in 13 Bezirke aufgeteilt. Vom Verband ist es eine Reaktion auf stagnierende Zahl an Teams, vor allem in der Jugend.
Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) reagiert auf die Entwicklung seines Sports und hat eine großangelegte Strukturreform beschlossen: Aus fünf Bezirken und 35 Kreisen sollen Mitte 2023 nur noch 13 Bezirke werden, in die die 1180 Vereine in Nordrhein-Westfalen dann gefasst werden.
Durch die Verschlankung der Organisationsstruktur mit dann zahlenmäßig annähernd gleich großen Bezirken (im Durchschnitt 91 Vereine pro Bezirk) erhofft sich der Verband, den anhaltenden Negativtrend vor allem im Nachwuchsbereich stoppen oder gar umkehren zu können.
Reform schon vor zwei Jahren eingeleitet
„Zum einen verzeichnen wir einen Rückgang bei der Anzahl gemeldeter Mannschaften vor allem im Jugendbereich, was die Corona-Zeit noch einmal verschärft hat. Zum anderen passiert im Bereich Sportentwicklung leider viel zu wenig“, begründet WTTV-Präsident Helmut Joosten die vor zwei Jahren eingeleitete und jetzt beschlossene Reform.
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Gerade im Breitensport, in Schulen und in der Trainerausbildung müsse von übergeordneter Ebene ausgehend die Zuarbeit für die Vereine verbessert werden. Seine Hoffnung ist es, durch die Neustrukturierung genügend Mitarbeiter auf organisatorischer Ebene zu finden.
Die im November stattfindende Veranstaltung „Impulse für die Zukunft des WTTV“ soll ein erster Anlaufpunkt für Interessierte sein. Um die Zusammenarbeit mit den örtlichen Stadt-/Kreissportbünden zu erleichtern, wurde die Neueinteilung in die Bezirke an den bestehenden politischen Strukturen orientiert.
Besonders großer Rückgang im Ruhrgebiet
Der Rückgang bei der Anzahl an Tischtennis-Vereinen, der landesweit in den vergangenen 15 Jahren bei etwa 15 Prozent lag, war besonders groß in den Ruhrgebietsstädten. In Essen gibt’s im Vergleich zu 2006 etwa ein Viertel weniger Vereine; im Kreis Bochum, zu dem auch Hattingen, Herne und Witten gehören, sind es gar ein Drittel weniger.
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„Die Entwicklung beobachten wir schon länger, Corona hat uns – gerade im Nachwuchsbereich - den nächsten Schuss vor den Bug gegeben“, berichtet Joosten (71), der beim Verbandstag in Gladbeck ohne Gegenstimme wiedergewählte Präsident des drittgrößten Mitgliedsverbandes des Deutschen Tischtennisbundes.
Obwohl einige Vereine versucht haben, während der Corona-Pause gerade die Nachwuchsspieler etwa durch Online-Challenges bei der Stange zu halten, verzeichnete der WTTV jetzt zum Saisonstart einen Rückgang von 20 Prozent bei der Anzahl der Jugendmannschaften im Vergleich zum Vorjahr.
Tischtennis-Boom trotz Olympia-Erfolge unwahrscheinlich
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Einen Aufschwung sieht Joosten auch trotz des erfolgreichen Abschneidens der deutschen Tischtennisstars um Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov bei den Olympischen Spielen nicht unbedingt: „Es ist klasse, wie sie sich in Tokio präsentiert haben. Ich glaube aber nicht, dass es jetzt einen Boom auf Tischtennis geben wird. Corona-bedingt ist es einfach noch nicht die Zeit, dass wir großangelegte Aktionen starten können.“ Immerhin konnte der Spielbetrieb nach über zehn-monatiger Wettkampfpause Anfang September wieder aufgenommen werden.