Wuppertal. Der SSV veranstaltete am Wochenende die Kreismeisterschaften. Erfolge gab es im Jugend- und Seniorenbereich. Aber es galt auch Zeichen zu setzen.

Als am vergangenen Samstag die Tischtennis-Kreismeisterschaften stattfinden konnten, ging Daniel Badewitz ein bisschen das Herz auf, berichtet er. „Wenn man sieht, dass an 20 Tischen wieder gespielt wird, ist das einfach schön“, sagt Badewitz, der selbst für die Herren antrat. Am Wochenende saß er zudem für den SSV Preußen Elfringhausen in der Turnierleitung, der die Kreismeisterschaften Bergisches Land zum ersten Mal veranstaltete.

Dafür war man extra in die größere Halle vom SV Bayer Wuppertal umgezogen. Rund 120 bis 150 Teilnehmende waren vor Ort, erzählt Badewitz. Die Stimmung unter den Spielern und Spielerinnen sei erleichtert gewesen, weil das Turnier stattfinden konnte. „Alle Wuppertaler Vereine kamen eigentlich total positiv auf uns zu und sagten: Super, dass ihr das macht“, so Badewitz, und weiter: „Gerade die Jugendlichen waren dankbar.“

Badewitz: „Wenn man nichts macht und nichts anbietet, ist das für die Vereine generell schlecht.

Unter den jungen Teilnehmenden war es dann mit Moritz Kopper auch ein ehemaliger Hattinger, der in der Klasse Jungen 15 die Meisterschaft gewinnen konnte. Kopper spielt mittlerweile bei der SV Union Velbert, war aber früher in der Preußen-Jugend aktiv, zudem spielt sein Vater Bernd Kopper nach wie vor für Elfringhausen.

Während es also einen Sieger im Jugendbereich gab, konnte auch ein Senior feiern: Frank Schillen, Senioren 60, qualifizierte sich mit seinem Erfolg für die Bezirksmeisterschaften. „Das gab dann einen schönen Rahmen: Einer der jüngsten Sieger und der älteste Sieger haben es abgerundet. Beide spielen bei Preußen oder haben eine Preußen-Vergangenheit“, sagt Badewitz.

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Das Turnier sei gut angenommen worden, die Jungen-Klassen „waren relativ voll“ besetzt. Die Durchführung der Kreismeisterschaften unter Corona-Bedingungen sei zudem ein Zeichen gewesen. „Wenn man nichts macht und nichts anbietet, ist das für die Vereine generell schlecht. Es gibt so viel Konkurrenz neben dem Tischtennis, wir sind ja wirklich nur eine Randsportart. Und wenn diese Veranstaltungen immer wieder ausfallen, dann sagen sich die Kinder hinterher: Okay, wir gehen dreimal die Woche trainieren – aber wofür spielen wir eigentlich?“, erklärt Badewitz, deswegen sei dieses Zeichen „unheimlich wichtig“ gewesen.

Preußen Elfringhausen muss den Kreis möglicherweise verlassen

Während der Veranstaltung galt die 3G-Regel, ein Cafeteria-Betrieb konnte ebenfalls stattfinden. Die Organisation unter den aktuellen Bedingungen sei zwar schon ein Mehraufwand gewesen, jedoch am Ende trotzdem ein Mehrgewinn.

Das Turnier war für Preußen Elfringhausen noch aus einem anderen Grund wichtig. Im Bezirk stehen Änderungen bevor, berichtet Badewitz – und der SSV muss den Kreis Bergisches Land möglicherweise verlassen. „Wir wehren uns mit Händen und Füßen dagegen, dass das passiert. Das ist wirklich eine Katastrophe, weil wir gerne in dem Kreis weiterspielen wollen, in dem wir sind und nicht wechseln möchten“, sagt er.

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Durch die Turnier-Ausrichtung habe man nun auch Präsenz gezeigt, gerade aufgrund dieser regionalen Verschiebung, die anstehen soll. Im Kreis Bergisches Land sind die Preußen seit 1953 ansässig, also bald 70 Jahre. „Einfach umgesiedelt zu werden, fühlt sich schon sehr befremdlich an“, so Badewitz. In diesem Sinne war das Turnier ein Zeichen in zweifacher Hinsicht.