Hattingen. Der flinke Japaner hat sich bereits dem 1. FC Bocholt angeschlossen, der nun aber nicht aufsteigt. Wie die Hattinger die Situation sehen.

Durch die Annullierung der Saison seitens des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) gibt es in der Oberliga keine Auf- und Absteiger. Die Sportfreunde Niederwenigern werden kommende Saison in ihr drittes Oberligajahr gehen, dabei eventuell auch wieder auf den Aufstiegsaspiranten Nummer eins, den 1. FC Bocholt, treffen – außer es gibt zwei Staffeln.

Im Falle einer Liga würden die Sportfreunde dann auf ihren Ex-Spieler Kento Wakamiya treffen. Der aufstrebende Japaner hatte sich schon früh für einen Wechsel nach Bocholt im Sommer entschieden – eigentlich mit dem Ziel, in der Regionalliga zu spielen. Doch daraus wird vorerst nichts. Denn die Bocholter haben nun durchblicken lassen, dass sie nicht gegen die Annullierung der gerade abgebrochenen Saison klagen werden.

Gegner der Sportfreunde Niederwenigern hat die Annullierung enttäuscht

Genau das hatte der Traditionsverein vom Hünting nämlich zunächst ernsthaft erwogen: Mit einer Klage am grünen Tisch vielleicht noch aufzusteigen. Dass es anders als im Vorjahr diesmal keinen Aufsteiger geben wird, hat die Bocholter als Spitzenreiter der Oberliga schwer enttäuscht, zumal es in anderen Verbänden auch anders ging.

Im Verband Nordost zum Beispiel wurden nicht nur die Spielzeiten von der Oberliga an abwärts abgebrochen, sondern auch die Regionalliga, die im Westen ja noch läuft. Dennoch hat der Nordost-Verband Auf- und Abstiegsregelungen sowohl für die Regionalliga, als auch für die Oberliga erlassen.

1. FC Bocholt nimmt von einer Klage Abstand

Inzwischen hat Bocholt sich von einem Sportrechtsexperten beraten lassen und von einer Klage Abstand genommen. Zugleich betont der Verein auf seiner Homepage: „Sollte es durch einen anderen Verein initiiert zu einer Sammelklage kommen, hält sich der 1. FC Bocholt aber offen, sich anzuschließen.“

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Der Offensivspieler Kento Wakamiya könnte so also in der neuen Oberliga-Spielzeit gegen die Sportfreunde Niederwenigern auflaufen. „Uns tut es für die Teams, die nicht aufsteigen können, schon leid. Und natürlich auch für Kento“, hatte der SFN-Fußball-Abteilungsleiter Manfred Lümmer schon beim Saisonabbruch vor zwei Wochen gesagt. Die Wennischen hätten sich für den torgefährlichen Wakamiya gefreut.

Kento Wakamiya hat die Regionalliga als Ziel kommuniziert

„Es sah stark danach aus, dass Bocholt aufsteigen würde, wobei man aufgrund der noch ausstehenden Spiele nicht zu hundert Prozent davon ausgehen konnte“, sagt Christopher Weusthoff, der Sportliche Leiter der Sportfreunde. Dem Verein war bewusst, dass Wakamiya in höhere Ligen möchte.

„Das hatten er und sein Berater klar kommuniziert, den Weg in die Regionalliga, wenn nicht noch weiter hoch“, so Weusthoff. Wakamiya möchte sich in Zukunft den Traum vom Profifußball erfüllen. „Dass er in der neuen Saison nicht mehr bei uns spielen wird, kommt daher nicht ganz überraschend“, schiebt Weusthoff hinterher.

Sportlicher Leier der Wennischen sieht den Wechsel als zu früh an

Für ihn persönlich kommt der Wechsel des Japaners jedoch noch etwas zu früh. Dabei spricht Weusthoff vor allem die Spielpraxis an, die in Bocholt möglicherweise nicht so häufig aufgrund des qualitativ sehr stark besetzen Kaders gewährleistet sein wird.

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„Klar ist aber auch, dass Kento in Bocholt allein durch das Training mit den richtig guten Fußballern einen noch höheren Lerneffekt haben wird als bei uns, das muss man schon sagen. So macht er sicherlich einen Sprung, muss aber auf Spielzeiten kommen“, sagt der Sportliche Leiter der SFN, der weiß, dass Bocholts Trainer Tim Winking den ehrgeizigen Japaner unbedingt im Kader haben wollte.

Direktes Aufeinandertreffen im Falle einer Oberliga-Staffel

Sollte es nach dem Sommer wieder nur eine Oberliga-Staffel am Niederrhein geben, kommt es also zum Wiedersehen. „Erstmal freuen wir uns auch darauf, vielleicht kann man sich dann ja auch mal wieder auf dem Platz umarmen. Es wird dort aber sowieso für uns eine Riesenaufgabe sein, nicht nur Kento, sondern den gesamten 1. FC Bocholt nicht zum Zug kommen zu lassen“, deutet Weusthoff an.

Die Wennischen haben die Entscheidung von Wakamiya akzeptiert und wünschen ihm alles Gute – auf dem Platz kennen aber auch sie dann seine Schwächen.

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