Hattingen. Der neue Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II ist von seinem neuen Verein angetan. Bei den Planungen möchte er sich noch etwas offenhalten.

In der Bundesliga rücken die Trainer reihenweise einen Stuhl weiter, das Karussell läuft dort auf Hochtouren. Bei den Sportfreunden Niederwenigern hat der Abtritt vom langjährigen Trainer Jürgen Margref, der zuletzt noch Co-Trainer von Marcel Kraushaar war, auch eine kleine Trainerrochade in Gang gebracht. Carsten Neuhaus, bisher Coach der Zweitvertretung, rückt als Co-Trainer zur Oberliga-Mannschaft auf und Lars Diefenthal heißt der neue Coach der SFN-Reserve.

„Als ich den Anruf von Jens Haase (Sportlicher Leiter der Reserve-Teams der Sportfreunde, d. Red) bekam, war ich schon überrascht. Weil ja aktuell kein Fußball gespielt wird, war ich darauf nicht vorbereitet“, sagt Lars Diefenthal. „Die Aufgabe hat mich aber sofort gereizt. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen, mit meinem derzeitigen Verein gesprochen und dann zugesagt.“

Sportfreunde Niederwenigern sind für Lars Diefenthal ein attraktiver Klub

Niederwenigern sei deshalb so attraktiv, da es in diesem Klub eine gewachsene Struktur gebe. Dies sei alles andere als selbstverständlich, so Diefenthal. Bei seinen bisherigen Stationen als Spieler und vor allem als Trainer habe er das meist anders kennengelernt.

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Seine Spielerkarriere begann er in der Jugend der Essener SG 99/06. Von dort aus wechselte er zum ESV 10/21 Essen, der nach der Fusion mit zwei weiteren Vereinen 2006 zum ESC Rellinghausen wurde. Nach seinen ersten Senioreneinsätzen zog es ihn zum SV Burgaltendorf, ehe er über den SC Phönix Essen zum SuS Haarzopf kam. Dort sammelte er dann auch seine ersten Trainererfahrungen, zunächst als Spielertrainer, dann als reiner Coach. Später trainierte er noch den TuS 81 II, war anschließend Co-Trainer von Ralf Zistler bei Union Velbert, ehe er die U18 des SC Velbert übernahm.

Jens Haase bei Lehrgang zur C-Lizenz kennengelernt

„Als ich meine C-Lizenz gemacht habe, habe ich Jens Haase kennengelernt, wir haben uns unterhalten und sind lose in Kontakt geblieben und nun hat er mich zu Niederwenigern geholt“, sagt der neue SFN-Coach. „Und auf die neue Herausforderung freue ich mich.“ Bei der Zweitvertretung der Sportfreunde wird Diefenthal auf eine zwar gefestigte, aber auch zu großen Teilen noch junge Mannschaft treffen. Ersten Kontakt hat er zu seinen neuen Spielern schon aufgenommen.

Jens Haase ist der Sportliche Leiter der Reserveteams bei den Sportfreunden Niederwenigern und hat Lars Diefenthal zum Verein gelotst.
Jens Haase ist der Sportliche Leiter der Reserveteams bei den Sportfreunden Niederwenigern und hat Lars Diefenthal zum Verein gelotst. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Der Kader der Schwarz-Gelben, die in der Kreisliga A spielen, wird sich zur neuen Saison kaum verändern. Externe Zugänge sind nicht geplant. Aus der eigenen A-Jugend rücken ein paar Spieler auf und aus der Oberliga-Mannschaft stößt Niklas Lümmer zur Mannschaft hinzu. Der langjährige Kapitän der ersten Mannschaft kann aus beruflichen Gründen die Vielzahl von Trainingseinheiten des Oberliga-Teams nicht mehr wahrnehmen, möchte aber in Niederwenigern weiterhin Fußball spielen.

Hauptteil des Kaders hat für die kommende Saison bereits zugesagt

„Der Hauptteil der derzeitigen Spieler hat für die kommende Saison schon zugesagt. Ein, zwei Spieler haben noch um Bedenkzeit gebeten, aber wir sind da sehr entspannt“, erklärt Diefenthal. Für seine Spieler ist die Ernennung von Diefenthal als Trainer eine neue Chance, sich einen Stammplatz zu erarbeiten und sich auch auf einer neuen, anderen Position anzubieten. „Ich kenne die meisten Spieler ja noch gar nicht und daher werden wir sicher auch mal ein paar Experimente wagen und die Spieler fragen, auf welcher Position sie sich sehen“, erklärt Diefenthal.

Natürlich habe er mit Jens Haase und mit Dirk Heinen, der weiterhin als Co-Trainer an Bord bleibt, schon Stärken und Schwächen der Spieler besprochen, doch manchmal ergebe sich auch etwas Neues, so der neue Coach. „Sollten 17 Spieler plötzlich Stürmer spielen wollen, kann ich dann aber auch nicht alle Wünsche erfüllen“, sagt Diefenthal.

Taktisches Konzept an den Spielfelduntergrund immer wieder anpassen

In ein bestimmtes taktisches Korsett will er seine neue Truppe nicht hineinpressen. Ihm sei gepflegter Fußball wichtig. Wie der genau aussehe, werde man im Laufe der Zeit sehen, sagt er. „Wir wollen einen spielerischen Ansatz wählen, aber über ein bestimmtes System habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Und auf Aschenplätzen, die es ja bei manchen Vereinen noch gibt, muss man seine Spielweise ohnehin anpassen. Da spreche ich aus Erfahrung“, sagt Lars Diefenthal.

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