Niederrhein. Nun ist klar, dass die Spielzeit 2020/21 im Fußballverband Niederrhein wegen Corona nicht gewertet wird. Es bleiben aber vereinzelt Fragen.

Lange Zeit hieß es in den vergangenen Wochen wie so häufig während der Corona-Pandemie beim Fußballverband Niederrhein (FVN) noch abwarten. Nun hat sich der Verband dazu entschieden, die laufende Saison zu annullieren – und zwar komplett für alle Staffeln von der Oberliga bis zur Kreisliga C sowie für den Juniorenbereich. Auf- und Absteiger wird es nicht geben.

Dies ist das Ergebnis von internen Sitzungen der FVN-Gremien, die seit Donnerstag wieder intensiver über das Thema gesprochen hatten. Denn seitdem war klar, dass die seitens der Landesregierung aufgesetzte Coronaschutzverordnung um eine Woche bis zum 25. April verlängert wird. Wieder eine Woche, die dem Verband für eine mögliche Fortsetzung der bislang unterbrochenen Spielzeit fehlte.

Fußballverband Niederrhein sieht keine andere Möglichkeit mehr

Peter Frymuth, Präsident des Fußballverbandes Niederrhein, sagt: „Die Beendigung einer Saison ohne Wertung ist eine Situation, die wir uns alle nicht vorstellen konnten. Aber die Entwicklung der Pandemie hat uns in den vergangenen Wochen deutlich gemacht, dass es wohl keine andere Möglichkeit geben würde.“ Es zeichnete sich bereits in den vergangenen Wochen ab, dass die meisten Vereine diese Entscheidung begrüßen würden, so der FVN in seiner Mitteilung.

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Aktuell wäre ein richtiger Trainingseinstieg erst ab frühestens 26. April wieder möglich. „Selbst, wenn durch die daran anschließende Coronaschutzverordnung und die Anpassung des Infektionsschutzgesetzes der Kontaktsport auch im Amateursportbereich ab diesem Zeitpunkt wieder vollumfänglich möglich wäre, könnte unter Einberechnung einer Vorbereitungszeit von vier Wochen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs frühestens am 24. Mai 2021 erfolgen“, gibt Peter Frymuth zu bedenken.

Mit Blick auf die kommenden Woche weist der FVN-Präsident darauf hin: „Aufgrund der derzeit ständig steigenden lnzidenzwerte ist aber davon auszugehen, dass die Coronaschutzverordnung auch über den 26. April 2021 hinaus verlängert wird. Deshalb würde sich auch der früheste Termin der Wiederaufnahme des Spielbetriebes weiter nach hinten verschieben.“

Für die Oberliga Niederrhein hätte ein Mammutprogramm angestanden

Schon vorher war klar, dass es ein Mammutprogramm werden würde, was genau auf Kante genäht ist, wenn es wirklich hätte weitergehen können. Zumindest in der Oberliga Niederrhein, die mit 23 Teams mit Abstand die größte Staffel im FVN-Gebiet ist. Die Vereine hatten in den vergangenen Tagen keine weitere Info seitens des Verbandes erhalten. Der hatte zuletzt auch gar keine Spieltage mehr angesetzt, nachdem die Corona-Notbremse ins Spiel kam.

Für die Vereine bleibt nun noch die Frage, ob die Oberliga in der kommenden Saison ihre Größe behält oder ob sie in zwei Staffeln aufgeteilt wird. Das war diese Saison bereits Thema, die Mehrheit der Mannschaften stimmte für eine große Staffel. In dieser wären nun noch bis spätestens Ende Juni 147 Partien zu absolvieren um 50 Prozent der Spiele zu erreichen – die Marke, die für eine Saisonwertung benötigt wird. Dies passiert jetzt nicht mehr.

Annullierung aller Staffeln ergibt für den FVN am meisten Sinn

Im selben Zug werden nun auch die übrigen FVN-Staffeln annulliert. Dies hatte sich nach Informationen dieser Redaktion bereits in der vergangenen Woche als mögliche Idee herauskristallisiert. Offiziell äußern wollte sich der Verband zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Es würde aber am meisten Sinn ergeben, war zu hören.

Zuvor hatte sich der FVN zurückgehalten, im Gegensatz etwa zum Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW), der Ende März schon einmal eine Pressekonferenz zu seinen Planungen gab, die er nun allerdings komplett umwarf und ebenfalls statt jede Liga einzeln zu annullieren eine Gesamtentscheidung auf Verbandsebene traf.

Zum Niederrheinpokal gibt es eine gesonderte Runde

Was weiterhin offen bleibt, ist die Fortsetzung des Niederrheinpokals, damit der FVN einen Teilnehmer für den DFB-Pokal der kommenden Saison benennen kann. Dazu wurden zuletzt zwei Szenarien überlegt, wovon in einem Wildcards ins Spiel gebracht worden sind.

Der Verband hat für Dienstagabend die nächste Videorunde mit den am Niederrheinpokal teilnehmenden Vereinen angesetzt. „Bis Ende April wollen wir eine Regelung treffen, wie wir mit unseren Pokalwettbewerben umgehen“, erklärt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses.