Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel hat den beliebten WAZ-Pokal zum ersten Mal im Januar 1991 ausgerichtet. Ideengeber Ulrich Meister erinnert sich.

Es war Mitte der 1980er-Jahre, als Ulrich Meister mit der TSG Sprockhövel ein paar Mal im Sommer bei einem Turnier in Wuppertal mitspielte, dem General-Anzeiger-Pokal. Es war eine traditionelle Veranstaltung, die über drei Wochen in der Vorbereitungsphase lief und viel Zuschauerinteresse bewirkte. So kam Meister die Idee, etwas Ähnliches auch in Sprockhövel aufzuziehen. In einer dann doch etwas anderen, aber sehr beliebten Form, ist der WAZ-Pokal entstanden.

„Es war die beste Idee, die ich in meiner Funktion im Verein hatte“, sagt der Fußball-Abteilungsleiter heute dazu. Ihn packte das Turnier in Wuppertal so sehr, dass er seine Idee mit seinem Heimatverein umsetzte, was bis heute – mal abgesehen von der aktuellen Corona-Pause – Bestand und Zukunft hat. Es dauerte zwar noch einige Jahre, doch dann war es auch in Sprockhövel so weit. In der Saison 1990/91 feierte der WAZ-Pokal (damals noch WAZ/WR-Pokal) Premiere in der Glückaufhalle.

TSG Sprockhövel beginnt das Turnier zunächst im Januar

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Das erste Turnier fand damals noch im Januar statt, in der ersten Woche des Jahres 1991. Denn die TSG Sprockhövel hatte erst Probleme, die dafür geeignete Sportstätte während der Zeit der Weihnachtsferien zur Verfügung gestellt zu bekommen. Denn das Turnier der TSG ist ein Hallenfußball-Format, über drei Tage mit vielen Spielen und Toren. Ab der zweiten Auflage war dann der bis heute gütige Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester fix. Der Zeitpunkt hat sich als günstig bewährt, zwischen den Feiertagen sind viele heimische Fußballfans froh über etwas Abwechslung. Zudem gibt es keine Konkurrenzturniere.

Die hätte es im Sommer gegeben, als sich Ulrich Meister Gedanken über den Zeitpunkt machte. „Über mehrere Wochen läuft die Hattinger Stadtmeisterschaft, wo die Teams aus Hattingen natürlich alle teilnehmen. Der WAZ-Pokal sollte keine Alternative dazu sein, sondern etwas eigenes, wo wir viele heimische Teams zusammenbekommen“, erzählt Meister. Das ist gelungen und es sollten gerade die Vereine auch zusammenfinden, deren Anhänger keine weite Reise auf sich nehmen müssen, um ihre Mannschaft spielen zu sehen. „Wir könnten auch jedes Jahr unsere Gegner aus der Oberliga einladen, aber dann würden vielleicht drei Fans mitkommen und die Teams hätten lange Anfahrten“, gibt Meister zu Bedenken.

Gegner aus vielen verschiedenen Ligen treffen aufeinander

Ein Oberliga-Gegner ist der TuS Ennepetal, der auch schon mal zu Gast in Sprockhövel war und durch den Ennepe-Ruhr-Kreis auch noch einen stärkeren Bezug hat. Ebenso wie Teams aus Witten, die auch immer mal wieder dabei sind. Sonst spielen seit jeher die heimischen Teams aus Hattingen und Sprockhövel gegeneinander, die auch aufgrund der Grenzen der Fußballverbände und deren Kreise in den Ligen nicht alle aufeinandertreffen können. Neben der TSG als ausrichtender Verein und Oberligist sind darunter fast alle Ligen vertreten.

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„Über all die Jahre ist es für viele Teams selbstverständlich geworden, dass sie teilnehmen“, freut sich Meister, der sich mittlerweile bei der TSG eher im Hintergrund aufhält, aber weiter mit die Fäden zieht. Er bedauert es wie so viele, dass es in dieser Saison keinen WAZ-Pokal geben wird, der davor ununterbrochen 30 Jahre am Stück ausgetragen wurde. „Man trifft dort wirklich viele alte Bekannte einmal im Jahr und kommt vor die Tür“, sagt der Turnier-Erfinder.

Der WAZ-Pokal hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt

Anfangs wurde dabei ganz normal auf dem Hallenspielfeld mit kleinen Handballtoren gespielt. Das Turnier hat sich dann weiterentwickelt, die vollumfängliche Bande ist im Dezember 1997 hinzugekommen, wie der heimische Fußball-Chronist Dino Carrafiello säuberlich in seiner kürzlich fertig gewordenen Sammlung des WAZ-Pokals aufgelistet hat.

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„Wir bauen die Bande in Eigenregie auf, dadurch ist das Spiel noch schneller und attraktiver geworden. Das war ein richtiger Erfolg“, sagt Meister. Damit noch mehr Tore fallen, wurden Ende 2001 die Handballtore gegen Jugendfußballtore ausgetauscht. Mit diesen Faktoren läuft das Winter-Turnier seitdem mit viel Interesse seitens der Teams und Zuschauer.

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