Sprockhövel. Till Schaefer und Anna Schauerte wollen sich gemeinsam für Hawaii qualifizieren. In Portugal planen sie den Angriff. Wie sie sich einschätzen.

Gut gelaunt laufen Till Schaefer und Anna Schauerte über die alte Bahntrasse in Sprockhövel. Dort trainieren sie oft, in der Heimat. Das nächste große Ziel liegt in Portugal. In Cascais möchte sich das Triathlon-Pärchen Anfang November gemeinsam für die Ironman-WM auf Hawaii qualifizieren.

Dass es 2021 doch nur einen Ironman im Herbst geben wird, nachdem vergangene Woche der aufgrund der Corona-Pandemie von diesem Herbst ins kommende Frühjahr verlegte Wettkampf abgesagt wurde, hat auf die Planungen der beiden Sprockhöveler keinerlei Auswirkungen. „Der Ironman Cascais ist so oder so ein Qualirennen für Oktober 2021“, sagt Schaefer. Stand jetzt soll der Wettkampf auch stattfinden.

Wettkämpfe waren lange Zeit nur auf Online-Basis möglich

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Apropos Wettkämpfe: die Anzahl war in den vergangenen Monaten natürlich sehr gering, quasi gleich null. So wie es die Sportler gewohnt sind, gab es kein Format. Die Triathlon-Bundesliga findet nicht statt, in der Schaefer sonst eventuell auch für den PV-Triathlon Witten im Kader der 2. Bundesliga gestanden hätte oder in niedrigeren Ligen. Seine Freundin hätte für die Wittener in der NRW- oder Regionalliga starten können, da sie zu diesem Jahr ebenfalls zum PTV gewechselt ist.

Das Pärchen läuft häufig gemeinsam über die alte Bahntrasse in Sprockhövel.
Das Pärchen läuft häufig gemeinsam über die alte Bahntrasse in Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Es gab aber zuletzt einen Online-Bundesliga-Wettkampf, ein Radrennen, bei dem Schaefer teilgenommen hat. Allerdings hat dies nicht in der Natur, sondern an einer Stelle auf einer Rolle stattgefunden. „Ich habe von Holland aus teilgenommen, 43 Kilometer auf einem Fleck. Mit dabei waren Spitzenathleten der 1. und 2. Bundesliga“, erzählt der 35-Jährige.

Till Schaefer steigt eine Altersklasse auf

Er ist in diesem Jahr eine Altersklasse aufgestiegen, weshalb es mit Blick auf die Qualifikationsplätze, die sogenannten Slots, mehr Möglichkeiten hat. Das Leistungsniveau sei aber in etwa dasselbe. „Bis zur AK 45 sind die Top 3 noch sehr stark, dann fällt das Niveau etwas mehr ab“, weiß der Sprockhöveler. Anna Schauerte ist bei den Frauen in der AK 30 und muss schon mit die Beste bei einem Qualirennen sein, um das Hawaii-Ticket zu lösen. „Es gibt nur ein oder zwei Plätze und es kommt darauf an, wer noch startet und wie die Konkurrentinnen drauf sind“, sagt die 33-Jährige.

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Für sie wäre es der erste große Wettkampf über die Langdistanz. Ein Qualifikationsrennen ist also gleichzeitig auch die Einschätzung, was auf sie zukommen wird. Kürzlich hat das Pärchen bei einem Trainingswettkampf am fränkischen Brombachsee eine harte Einheit absolviert. Schaefers Trainer organisierte ihn, acht Teilnehmer haben sich auf verschiedene Distanzen aufgeteilt. Schaefer legte die Ironmandistanz zurück, Schauerte verkürzte den Lauf auf Halbmarathon.

Triathleten fehlt die Wettkampf-Atmosphäre im Freien

„Mit noch mehr Versorgung auf der Strecke und Zuschauern halte ich für sie eine gute Zeit für realistisch“, schätzt ihr Freund. Es sei eine gute Probe gewesen, um zu sehen, worauf sie sich beim Ironman einstellen muss. „Es hat außerdem Spaß gemacht, mal wieder an der frischen Luft zu starten. Das fehlte uns schon“, so Schaefer.

Denn sonst fand vieles auf Online-Basis statt, nur über einen virtuellen Vergleich. Sei es bei der „Triathlon One Series“ von Kiwami oder der Anti Corona Running League. Am 16. August soll es für zehn Kilometer nach Dortmund gehen. Und am 7. November dann zum Ironman in Portugal.