Gladbeck. Seit er für die Senioren des SV Zweckel spielt, spielt Jan Schwers gegen den Abstieg. Deshalb wäre er fast gegangen. Warum er nun doch bleibt.

Dass der SV Zweckel drei Spieltage vor Einlaufen in die Sommerpause ein Acht-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze der Bezirksliga vorzuweisen hat, ist sicherlich auf mehrere Schultern zu verteilen. Einer, der genauso sicher aber seinen verdienten Anteil daran hat, ist Jan Schwers. Drei Mal in Folge hat der Mann mit der Nummer 9 zuletzt getroffen, drei Mal den so wichtigen Dosenöffner zum 1:0 für den SVZ erzielt.

Woher kommt der Schwers-Lauf? „Das ist eine gute Frage“, grübelt er. „Wir spielen eine super Rückrunde als Mannschaft“, führt der Angreifer dann als ersten Grund an. „Die Mannschaft hat viel mehr Spielfreude. Wir erspielen uns viel mehr Chancen, der Knoten musste nur einmal wieder platzen.“

Für Jan Schwers stehen bislang 13 Tore zu Buche

Und der Knoten, das lässt sich festhalten, ist geplatzt. Jan Schwers Statistik seit Rückrundenbeginn liest sich so: Eine Hütte gegen Hessler 06 (2:4), ein Doppelpack gegen den BV Herne-Süd (3:1), den wichtigen Ausgleichstreffer in Marl beim VfB Hüls gemacht (1:1), ein Dreierpack in Herne bei RWT geschnürt (5:1), ein Solo-Tor im darauffolgenden Heimspiel gegen Firtinaspor Herne (1:1) draufgelegt und nun wieder die wichtige Führung gegen den Erler Spielverein (3:1) erzielt. Macht unterm Strich neun seiner 13 Buden, die den Angreifer zum besten Gladbecker Knipser der Bezirksliga machen.

Der SV Zweckel jubelte wie in dieser Szene gegen Firtinaspor Herne häufig.
Der SV Zweckel jubelte wie in dieser Szene gegen Firtinaspor Herne häufig. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Für Schwers kam der Riecher genau zum richtigen Zeitpunkt zurück: „Auf jeden Fall. Besser jetzt als nächste Saison“, sagt er lachend. Da hätte es dann womöglich auch schon zu spät sein können. Zur Erinnerung: Zum Jahreswechsel stand der SVZ knietief im Abstiegssumpf, bis zum 21. Spieltag noch regelmäßig unter dem roten Strich. Mit ein Grund, weshalb es seitdem für den Stürmer wieder läuft: die Außenspieler. „Mit Pillo (Spitzname von Sebastian Waldner) verstehe ich mich blind. Aber nachdem es sich eine Zeit finden musste, läuft es jetzt auch super mit Talha (Uzan) und Milad (Sahebzada).“

Zweckels Trainer Marc Bahl gibt den Mahner

Verantwortlich dafür, dass die Chemie stimmt, zeichnet Coach Marc Bahl. Er ist neben der Mannschaftsleistung an sich und dem Zusammenspiel mit den Flügelflitzern der dritte Faktor für Schwers Darbietungen. „Er vertraut mir und gibt mir viele Freiheiten“, sagt der Angreifer. Außerdem würde er insbesondere die jungen Akteure im Kader gut erreichen.

Mit Bahl als Euphoriebremse und Mahner, dem nach dem jüngsten Sieg gegen Erle noch nicht zum Feiern zumute war, will Schwers spätestens am Sonntag (12. Mai, 17 Uhr, Preußen-Platz) nach dem Heimspiel gegen die SG Herne 70 auf den Klassenerhalt anstoßen. „Das ist unser Ziel, dass wir Sonntag die Punkte holen, die uns noch fehlen, um auf der ganz, ganz sicheren Seite zu sein.“ Fast wäre es eine der letzten Feiern für Schwers im schwarz-grünen Trikot geworden, der sich bekanntlich sehr mit dem Verein aus dem Gladbecker Norden identifiziert.

Der 24-Jährige hegte ungeachtet dessen Wechselgedanken. „Ich habe selbst für mich gedacht, es kann nicht sein, ich spiele seit fünf, sechs Jahren in den Senioren und jedes Jahr gegen den Abstieg“, bestätigt er die Überlegungen. Der Trainer sowie der Sportliche Leiter Timon Reschke konnten den gelernten Rettungssanitäter dann aber doch von einem Verbleib überzeugen.

Der BV Rentfort stellt sich beim BV Herne-Süd vor

Und auch das ist für ihn neben dem neuerlichen Erfolg der ersten Mannschaft ein wichtiger Grund: „Ich bin jetzt 14 Jahre in Zweckel und möchte unbedingt die neue Platzanlage miterleben.“

Auch der BV Rentfort, der ebenfalls 32 Punkte auf dem Konto hat, braucht also noch Zähler, um endgültig alles klar zu machen. Am Sonntag, 12. Mai, stellt sich die Mannschaft von Trainer Marc Schäfer beim längst geretteten BV Herne-Süd vor, der in den vergangenen Wochen und Monaten stark geschwächelt hat (sieben Niederlagen, vier Unentschieden aus den letzten elf Spielen).

Zuletzt kassierte der BVR zu Hause eine 1:2-Niederlage gegen den SC Hassel. Weil die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf und insbesondere Viktoria Resse aber auch leer ausgegangen sind, konnte der Klub mit der Pleite einigermaßen leben.

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