Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat in der Handball-Oberliga Anschluss an die Tabellenspitze gehalten. Gegen Hamm II überzeugten einige der ganz jungen Spieler.
In der Riesener-Halle war gerade die siebte Minute angebrochen, als Gästetrainer Ralf Heinemann bereits seine Auszeit nahm. Der VfL Gladbeck führte zu diesem Zeitpunkt im Oberliga-Spitzenspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen II mit 7:1. Heinemann versuchte, seine Mannschaft noch einmal ein- und taktisch umzustellen. Das gelang ihm jedoch nicht. Am Ende feierten die Rot-Weißen einen ganz lockeren 38:27 (20:10)-Erfolg. Damit haben sie den Anschluss an die Tabellenspitze gehalten.
„Die Partie“, sagte VfL-Trainer Thorben Mollenhauer, „war, als mein Kollege die erste Auszeit genommen hat, eigentlich schon entschieden.“ Das stimmt. Während die Gäste nämlich nach diesem eklatantem Fehlstart nie ihren Rhythmus fanden, spielten die ersatzgeschwächt angetretenen Rot-Weißen ihren Streifen einfach weiter ganz souverän runter.
Chris Winkelmann erzielt neun Tore für den VfL Gladbeck
Ralf Heinemann hatte sich für den Vergleich mit Gladbeck etwas einfallen lassen. Zum einen ließ er Fabian Neher und Björn Sankalla in Manndeckung nehmen, zum anderen griff sein Team mit einem siebten Feldspieler an. „Ich war über die Spielweise der Hammer zu Beginn überrascht“, gab hinterher der VfL-Halbrechte Chris Winkelmann zu. Auch sein Coach hatte damit nicht gerechnet, aber sofort Lösungen gefunden.
„Außerdem“, lobte Mollenhauer seine Mannschaft, „haben wir die Ruhe behalten. Wir haben das 6:7 gut verteidigt. Und vorne haben wir gut getroffen.“ Vor allem Chris Winkelmann hatte einen starken Tag erwischt. Nach den 60 Minuten standen für ihn neun Tore zu Buche.
Ebenfalls sehr sicher im Abschluss waren Standby-Spieler Jan-Bernd Kruth (7/3), Nick Kalhöfer (6) und Finn Kroese. Der junge Rechtsaußen, der für den verletzten Jan Schmiemann zum Zuge kam, erzielte fünf blitzsaubere Tore.
VfL-Trainer Thorben Mollenhauer lobt Finn Kroese
Chris Winkelmann und Finn Kroese hob Thorben Mollenhauer nach der Partie ganz besonders hervor: „Chris hat ein super Spiel gemacht, nicht nur wegen seiner Tore, sondern auch in der Deckung.“ Und über Kroese sagte er: „Eddie (Finn Kroese, d. Red.) trifft fünfmal, das musst du gegen Wesemann (Hamms Torwart) erst einmal machen.“ Der VfL-Trainer war aber mit seiner kompletten Mannschaft zufrieden: „Wir waren in allen Belangen überlegen.“
Dass sein Team nach dem Seitenwechsel in der Abwehr hin und wieder nicht mehr ganz so beherzt zupackte wie noch im ersten Abschnitt, stellte Mollenhauer im Gespräch mit der WAZ zwar fest (O-Ton: „Wir kriegen acht Tore zu viel“), kritisieren mochte er die Seinen dafür jedoch nicht. „Wenn du so früh so deutlich führst, ist es schwierig, die Spannung zu halten.“
Der VfL-Trainer nutzte schließlich die Gelegenheit und bot gegen Ende der Partie gegen den ASV Hamm-Westfalen II auch Spieler auf, die zuletzt nicht so lange auf der Platte standen oder auch Torwart Tobias Blömer, der ja wie Finn Kroese eigentlich für die Zweitvertretung in der Landesliga aktiv ist. Der junge Schlussmann, der den verletzten Valentin Beckmann ersetzte, zeichnete sich ein paar Mal aus. Unter anderem wehrte er zwei Siebenmeter der Hammer ab. Und für eine gekonnte Parade kurz vor Schluss gab’s für Tobias Blömer sogar Szenenapplaus.
Nun empfängt der VfL Gladbeck den Tabellenletzten
Weiter geht’s für den VfL Gladbeck bereits am Samstag, 9. Dezember, mit einer weiteren Partie in der Riesener-Halle. Die Rot-Weißen empfangen dann Tabellenschlusslicht TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck. Anwurf des letzten Heimspiels in diesem Jahr ist um 19.30 Uhr.
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VfL Gladbeck: Spierau (1. - 47.), Blömer (47. - 60.) - Sankalla (4), Winkelmann (9), Kalhöfer (6), Bach, van Kampen, Dervisevic (1), Neher (3/1), Blißenbach, Kruth (7/3), Schulte-Lünzum (1), Rolf (2), Kroese (5).
Spielverlauf: 4:0 (3.), 7:1 (6.), 9:2 (10.), 11:3 (13.), 11:5 (18.), 13:6 (22.), 15:7 (25.), 15:9 (26.), 20:10 (30.), 22:10 (34.), 26:14 (40.), 30:17 (46.), 31:20 (48.), 35:21 (53.), 37:24 (58.), 38:27 (60.).
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