Gladbeck. Es läuft momentan rund bei Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck in der Kreisliga A1. Woran das liegt, verrät der aus Herne stammende Ledio Selmanaj.

Preußen Gladbecks Ledio Selmanaj war zuletzt Spielentscheider gegen seinen Ex-Klub VfL Grafenwald. Zusammen mit seinem Bruder bildet der Offensivmann eine Familienseite bei Schwarz-Gelb. Dass die beiden überhaupt in Gladbeck spielen, ist Schicksal gewesen.

Es läuft die 71. Minute in dem bis dato torlosen Vergleich zwischen dem VfL Grafenwald und SG Preußen Gladbeck. Nach einem Schuss von Alexander Tschalumjan reagierte Ledio Selmanaj am schnellsten und staubte ab – 1:0 für Schwarz-Gelb.

Die Preußen konnten mit dem goldenen Treffer auch die Wöller schlagen, die ja mit namhaften Transfers vor der Saison als ernsthafter Meisterschaftskandidat in der Kreisliga A gehandelt wurden. Stattdessen ist es im Kern die ehemalige Reserve des VfL Grafenwald, die als Preußen-Erstvertretung im Rennen um die vorderen Plätze ein gehöriges Wörtchen mitredet. Acht Siege, ein Unentschieden und zwei Pleiten – so liest sich die starke Bilanz der Preußen bislang.

Ledio Selmanaj hat bei Westfalia Herne das Fußballspielen gelernt

Zufall? Nein. Selmanaj schwört vor allem auf den Zusammenhalt im Team: „Wir sind wie eine Familie zusammengewachsen und geben alles auf dem Platz füreinander.“ Dass der 24-Jährige Teil dieser Familie wurde, ist reiner Zufall, wenn man so will.

Die Jugend verbrachte der Außenstürmer bei Westfalia Herne, mit 17 ging er zu Stadtrivale Firtinaspor, wo er in der damaligen Landesligamannschaft mittrainieren sollte. Ein Schlüsselbeinbruch machte dem allerdings einen Strich durch die Rechnung.

In Aktion: Ledio Selmanaj, Spieler des Fußball-A-Ligisten SG Preußen Gladbeck.
In Aktion: Ledio Selmanaj, Spieler des Fußball-A-Ligisten SG Preußen Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Nach der Verletzung wollte Ledio Selmanaj einfach nur zum Spaß wieder kicken und heuerte bei Blau- Weiß Baukau an. Es sollte der Startschuss für eine fußballerische Reise werden. „In Herne habe ich die Mehmetis kennengelernt“, erinnert sich Preußens Nummer Vier. Und weiter: „Es war richtig geil mit den Jungs, deswegen bin ich mit ihnen zusammen nach Grafenwald.“ Und von dort aus ging es weiter nach Gladbeck, an die Konrad-Adenauer-Allee.

Der Herner Ledio Selmanaj genießt die Zeit bei SG Preußen Gladbeck

Begleitet wird Ledio Selmanaj seit der Zeit in Baukau von seinem vier Jahre älteren Bruder Kristi, der momentan die Preußen gar als Kapitän aufs Spielfeld führt. Die beiden Herner bekleiden darüber hinaus aktuell sogar gemeinsam die linke Außenbahn bei Schwarz-Gelb.

Ledio als Angreifer, Kristi als seine Absicherung im defensiven Verbund. „Das“, so sagt der jüngere Bruder, „waren für mich die schönsten Spiele.“ Selbstredend hätten die Geschwister super harmoniert. „Er sucht mich gezielt, wenn er den Ball hat. Wir verstehen uns echt blind.“

Und auch wenn Ledio Selmanaj, wie er selbst sagt, auch überall anders in seiner Heimatstadt Herne Fußball spielen könnte, genießt der 24-Jährige die Zeit in Gladbeck bei Schwarz-Gelb. „Wir haben eine richtig gute Truppe, mit richtig guten Zockern.“

Nun steht das Derby gegen Schwarz-Blau Gladbeck auf dem Plan

Was ist für den Tabellendritten in dieser Spielzeit alles drin? „Wir wissen, dass wir eine Mannschaft in der Liga sind, die jeden schlagen kann“, sagt Selmanaj. Über einen möglichen Aufstieg, beteuert er, mache man sich derzeit aber noch nicht viele Gedanken.

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Als nächstes steht erstmal das Derby gegen Schwarz-Blau Gladbeck an (Sonntag, 15.15 Uhr, Konrad-Adenauer-Allee 1). Auch wenn es für Selmanaj keine Partie mit besonderen Berührungspunkten ist, „haben wir da noch mehr Bock als bei anderen Spielen“. Die Maßgabe ist klar: „Wir wollen in jedem Spiel drei Punkte mitnehmen, das wird gegen Schwarz-Blau nicht anders sein.“

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