Gladbeck. Andreas Pappert leitet nun mit Holger Zilcher die Fachschaft Gladbecker Fußball. Das steht auf seiner Agenda, in dieser Rolle sieht er sich.
Er ist seit mittlerweile zehn Jahren Vorsitzender von SuS Schwarz-Blau Gladbeck. Scherzhaft könnte daher angemerkt werden, dass Andreas Pappert nicht mehr allzu viel aus der Ruhe bringen kann und er insofern genau der Richtige ist für die Leitung der Fachschaft Fußball. „Man bekommt“, bestätigt Pappert im Gespräch mit der WAZ, „tatsächlich ein dickes Fell.“
Das dürfte der 55-jährige Braucker, der in der vergangenen Woche von den Verantwortlichen der Gladbecker Fußballvereine als Nachfolger von Andreas Knittel einstimmig zum Fachschafts-Leiter gewählt worden ist, zukünftig wohl hin und wieder auch brauchen. Schließlich herrscht, das hat die Vergangenheit mehr als einmal bewiesen, nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen bei den Kickern.
Papperts Vorgänger Andreas Knittel, der aus privaten Gründen nicht mehr für den Posten kandidiert hat, kann beispielsweise von Ausschreitungen bei Stadtmeisterschaften und anschließenden Terminen im Rathaus ein trauriges Liedchen singen. Zitat Knittel: „Die Ausschreitungen bei den diversen Stadtmeisterschaften mit vielen Diskussionen und auch diversen Sportausschusssitzungen, Krisensitzungen mit der Stadt Gladbeck und vieles mehr haben schon Nerven gekostet und graue Haare verursacht.“
Pappert leitet die Fachschaft Gladbecker Fußball gemeinsam mit Zilcher
Was steht nun auf der Agenda von Andreas Pappert, der die Fachschaft gemeinsam mit Holger Zilcher leitet? „Grundsätzlich“, sagt der Chef von Schwarz-Blau, „wollen wir die Arbeit fortführen, das hat in der Vergangenheit ja gut funktioniert, große Änderungen haben wir deshalb gar nicht vor.“
Die Fachschaft Gladbecker Fußball versteht sich, das betont Pappert ausdrücklich, keineswegs nur als „Veranstaltungsunternehmen für die Feld- und Hallenstadtmeisterschaften“. Der Braucker sagt: „Wir sind Dienstleister der Vereine, wir werden uns auch zukünftig einbringen, wenn es beispielsweise um Kunstrasenplätze geht. Außerdem können wir, wenn es Probleme zwischen Vereinen oder zwischen einem Verein und der Stadt gibt, Gespräche führen und vermitteln.“
In diesem Zusammenhang erinnert Pappert an den Fall FSM Gladbeck, der ja vor gar nicht allzu langer Zeit ziemlichen Ärger mit dem Stadtsportverband, der Stadtverwaltung und auch dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen hatte. Der Klub war den Nachweis der Gemeinnützigkeit schuldig geblieben und daraufhin aus dem Stadtsportverband geworfen worden.
Andreas Pappert möchte mit dem SV Zweckel das Gespräch suchen
Das jüngste Treffen der Fachschaft Gladbecker Fußball hat der SV Zweckel geprägt mit der Ankündigung seines Vorsitzenden Uli Wloch, nicht mehr an den Feldstadtmeisterschaften teilzunehmen. Für Andreas Pappert ist in dieser Sache das letzte Wort jedoch noch nicht gesprochen, in diesem Fall sieht er sich bereits als Vermittler gefordert.
„Ich“, sagt Pappert und dürfte damit auch für seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachschafts-Vorstand sprechen, „würde mir wünschen, dass der SV Zweckel im nächsten Jahr mit seinen beiden Mannschaften an der Feldstadtmeisterschaft teilnimmt. Wir sollten darüber nicht jetzt, aber später noch einmal reden. Klar ist, dass man keinen zwingen kann, teilzunehmen, wir würden uns aber freuen, wenn der SV Zweckel im Sommer mitspielen würde.“
Gleiches gilt für FSM Gladbeck bei den Titelkämpfen in der Halle. Der Klub nahm (wie übrigens auch Adler Ellinghorst) in der vergangenen Woche nicht an der Fachschaftssitzung in Rentfort teil. Mit beiden Vereinen wollen sich Zilcher und Pappert kurzschließen und sich erkundigen, warum sie nicht vor Ort waren. Im Gespräch mit den Brauckern soll auch die Frage beantwortet werden, ob sie an der Hallenstadtmeisterschaft 2024 teilnehmen wollen oder nicht.
Fachschaft Gladbecker Fußball will sich weiter für Kunstrasenplätze stark machen
„FSM“, betont Andreas Pappert, „gehört zum Gladbecker Fußball dazu. Und deshalb wäre es schön, wenn der Verein bei unseren Titelkämpfen im Winter, aber natürlich auch im Sommer mitspielt.“
Weiterhin stark machen will sich die Fachschaft Fußball für Kunstrasenplätze. Der in Zweckel wird gebaut, „das Thema“, sagt Andreas Pappert, „ist durch.“ Das hat, könnte hinzugefügt werden, auch lange genug gedauert.
Dass Vereine, die über einen Kunstrasenplatz verfügen, einen Aufschwung erfahren, weiß in Gladbeck wohl kaum jemand besser als Andreas Pappert. „Seit wir den Kunstrasenplatz haben (er ist im Herbst 2019 eröffnet worden, d. Red.), sind bei uns“, sagt der neue Leiter der Fachschaft Fußball, „ insbesondere in der Jugend die Mitgliederzahlen nach oben geschossen.“
Andreas Pappert ist beim FC Gladbeck groß geworden
Deshalb befürworte er in seiner Funktion als Fachschafts-Chef den Bau weiterer Kunstrasenplätze. „Wobei man immer im Detail betrachten muss, was Sinn macht und was nicht.“
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Andreas Pappert, der von Hause aus ein FCer ist, brauchte übrigens nicht zu überlegen, um sich als Nachfolger von Andreas Knittel zur Wahl zu stellen: „Ich bin angesprochen, aber nicht überredet worden“, betont er. Die Gründe? Zum einen wusste und weiß er, welche Arbeit wartet, schließlich war der Braucker ja davor 2. Fachschafts-Vorsitzender. Zum anderen wusste und weiß er, wer seine Kolleginnen und Kollegen sind. „Wir sind ein gutes Team und haben einen Draht zu den Vereinen“, sagt Andreas Pappert.
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