Gladbeck. Bei Schwarz-Blau Gladbeck läuft es gerade rund - nicht nur in der Kreisliga A. Das ist Stand der Dinge, das sind die Pläne des Traditionsvereins.
Im Gladbecker Süden tut sich etwas. Der Verein SuS Schwarz-Blau ist mit seiner ersten Mannschaft erstmals seit der Saison 2016/2017 wieder in der Kreisliga A vertreten. Und mehr als das: Das Team von Trainer Omar Chamdine sorgt gerade für jede Menge positive Nachrichten. Aber auch die Nachwuchsabteilung des Traditionsvereins aus Brauck entwickelt sich offenbar in die richtige Richtung. Mit Blick aufs Ganze sagt Klubchef Andreas Pappert daher: „Wir sind gut aufgestellt.“
Dass das Aushängeschild von Schwarz-Blau derart gut in die Saison starten würde - nach drei Spieltagen belegt die Mannschaft von Omar Chamdine mit sieben Punkten hinter Favorit VfL Grafenwald und Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck den dritten Tabellenplatz - war nach den Ereignissen im Sommer an der Roßheidestraße wohl kaum zu erwarten. Die Erst- und Zweitvertretung waren zwar beide in die Kreisliga A aufgestiegen, doch dann meldeten sich viele Akteure der Zweiten ab und dann trat in der Saisonvorbereitung auch noch Daniel Kregar, der Trainer der Ersten, überraschend zurück.
Die erste Mannschaft soll im Winter noch einmal verstärkt werden
„Der bittere Schritt Daniels“, sagt heute Andreas Pappert, „hat letztlich dazu geführt, dass erste und Teile der zweiten Mannschaft zusammengekommen sind. Das war ja auch der eigentliche Wunsch des Vorstandes gewesen.“ Die Integration habe, vor allem dank Omar Chamdine, der ja zuvor Spieler der Zweitvertretung war, sehr gut geklappt. Pappert: „Wir haben nun eine sehr gute Truppe.“
Das sieht Omar Chamdine ganz genauso. Das bisherige mehr als ordentliche Abschneiden seines Teams, das ja auch schon bei den Feldstadtmeisterschaften überrascht und den zweiten Rang belegt hat, kommt deshalb für ihn auch nicht unerwartet. „Ich habe damit gerechnet“, sagt der Coach. Er spricht zwar auch von einer „Momentaufnahme“, um dann die Worte seines Vorsitzenden zu wählen. „Das ist schließlich eine gute Truppe.“
Die soll, das kündigt der Vorsitzende von Schwarz-Blau im Gespräch mit der WAZ schon einmal an, im Winter noch einmal verstärkt werden. Andreas Pappert: „Wir werden die Fühler ausstrecken.“ Ziel der Braucker ist es, sich für die eingleisige Kreisliga A zu qualifizieren: „Wir wollen nicht in den Sog nach unten geraten. Das wird bei sieben Absteigern schon schwierig genug.“
Die Jugendabteilung von Schwarz-Blau erlebt einen kleinen Boom
Andreas Pappert ist aktuell aber nicht nur mit der Seniorenabteilung - der Verein verfügt noch über eine dritte und vierte dritte Mannschaft, die in der Kreisliga C1 beziehungsweise C2 im Spielbetrieb sind - zufrieden. Mindestens ebenso sehr liegt ihm die Jugendarbeit am Herzen.
„Und auch die läuft gerade sehr gut“, betont Pappert und verweist darauf, dass sein Verein in allen Altersklassen mit Teams vertreten ist. Das ist in Gladbeck, traurig, aber doch wahr, längst die Ausnahme. Der Klubchef: „Wir haben auch wieder eine A-Jugend, die eine gewachsene Mannschaft ist. Und in der C-Jugend bieten können wir sogar drei Teams aufbieten.“ Und jeweils zwei Teams sind es bei den D-, E- und F-Junioren.
Verantwortlichen für den Boom im Jugendbereich ist laut Andreas Pappert auch der Kunstrasenplatz. „Der zieht“, sagt er. Und zwar so sehr, dass die Braucker derzeit gar nicht genug Trainer in ihren Reihen haben, um sich allen Kindern und Jugendlichen vernünftig widmen zu können. In Brauch herrscht sozusagen Fachkräftemangel - und der führt dazu, dass der Klub mittlerweile sogar Kinder wegschicken muss.
Schwarz-Blau Gladbeck will seine Trainer aus- und fortbilden
„Wir verweisen diese Kinder und Jugendlichen auf Wacker, schon allein wegen der Nähe“, sagt Andreas Pappert. Er bittet bei den Kids und deren Eltern um Verständnis: „Wenn auf einen Trainer 30 Kinder kommen, dann sind das einfach zu viele. Was soll der Trainer da für Übungen machen?“
Auf Dauer möchte Schwarz-Blau aber natürlich alle Nachwuchskicker aufnehmen - und darüber hinaus ein möglichst qualifiziertes und auch zeitgemäßes Training anbieten. Deshalb, das steht auf der Agenda der Klubführung ganz oben, sollen Übungsleiter und die, die es werden wollen, regelmäßig zu Trainerlehrgängen geschickt werden.
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„Wir haben uns auch noch andere Themen auf die Fahne geschrieben“, betont Andreas Pappert. Perspektivisch strebt der Verein aus dem Süden unserer Stadt Kooperationen mit dem benachbarten Kindergarten und Schulen an.
Schwarz-Blau gehört zu den Traditionsvereinen in Gladbeck
SuS Schwarz-Blau gehört zu den Traditionsvereinen in Gladbeck. Der Klub ist 1921 gegründet worden, somit 102 Jahre alt, und gewissermaßen Nachfolgeverein der legendären Sportfreunde Gladbeck, die in den 50er und 60er Jahren in der sogenannten II. Division West beispielsweise gegen Borussia Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen um Punkte gekämpft haben, sowie des früheren Landesligisten FC Gladbeck, der sich anno 2016 aufgelöst hat. Aktuell gehören Schwarz-Blau rund 600 Mitglieder an, neben den Fußballern gibt es noch eine Volleyball- und Gymnastikabteilung.
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