Gladbeck. Nach dem Weggang von Dominik Stukator scheint ausgerechnet Zwillingsbruder Tobias in dessen Fußstapfen zu treten. Welche Ziele sich dieser setzt.
Ein Stukator trifft beim BV Rentfort offenbar immer: Nach dem Weggang von Dominik Stukator, der zum Oberligisten DJK Adler Union Frintrop und Ex-BVR-Coach Marcel Cornelissen gewechselt ist, scheint ausgerechnet Tobias Stukator in dessen fußballerische Fußstapfen zu treten. Der um zwei Minuten ältere Zwillingsbruder zeichnete nämlich in Rentforts ersten beiden Testspielen für das Toreschießen verantwortlich. Er traf bei SuS Beckhausen 05 zum 2:1-Führungstreffer (Endstand 3:1 für Rentfort) und steuerte bei der 1:2-Niederlage gegen den TuS Harpen den zwischenzeitlichen Ausgleich bei.
„Ich würde gerne, wenn ich verletzungsfrei bleibe“, betont der 27-Jährige, „auf dem Level meines Bruders spielen.“ Das allerdings dürfte schwierig werden, schiebt er direkt hinterher. Erst einmal gehe es für ihn darum, verletzungsfrei zu bleiben.
Dass Tobias Stukator das vehement unterstreicht, kommt nicht von ungefähr. Die vergangene Spielzeit, als der BV Rentfort in der Endabrechnung auf Platz fünf der Bezirksliga landete, nennt er für sich persönlich „völlig verkorkst“. Ein Meniskusschaden im rechten Knie zog für Stukator im September eine Operation nach sich. Die Saison war damit für ihn gelaufen, keinen einzigen Einsatz konnte er letztlich verbuchen.
Rentforts Trainer hat sich für Tobias Stukator eine neue Rolle ausgedacht
„Die letzten drei Spiele hätte ich vielleicht noch einmal eingreifen können“, sagt er. Da habe allerdings Trainer Marc Schäfer nicht mitgemacht: „Dolly sagte, wir gucken eher auf die nächste Saison.“ Hinsichtlich der Abgänge mehrerer Führungsspieler wollte der Coach bei dem verbliebenen Stukator offenbar einfach kein Risiko eingehen.
Mit Beginn der Vorbereitung greift das BVR-Urgestein, das seit der C-Jugend an der Hegestraße kickt, wieder voll an. Marc Schäfer hat sich für den gefühlten Zugang gleich mal eine neue Rolle ausgedacht. „Ich spiele jetzt im Zentrum, vorher war ich Außenverteidiger“, erzählt Tobias Stukator.
Damit fühle er sich „sehr, sehr wohl, wobei der Konkurrenzkampf sehr hoch ist“. Als Mitbewerber um die Plätze auf der Sechs oder vorzugsweise Acht, wo Tobias Stukator in den Testspielen zum Einsatz kam, nennt er allein die beiden Zugänge Felix Nizeyimana (kam von DJK Adler Union Frintrop) und Kutsal Türkel (FSM Gladbeck).
Tobias Stukator und der BV Rentfort setzen sich hohe Ziele
Verstecken braucht sich der 27-Jährige auf seiner neuen Position aber keinesfalls. Dafür spricht allein seine bereits erwähnte Torgefahr aus der zweiten Reihe. Auf die Frage, wer in der nächsten Saison sonst noch die Torjäger Dominik Stukator und Phillip Potratz ersetzen kann, fallen Tobias Stukator gleich mehrere Namen ein: „Der Jesse (Hajder, d. Red.) hat sehr viel Potenzial, Tore zu schießen, Gero van Kiedrowski auch.“
Und weiter: „Mo (Muhammed Filizay) ist eher ein Stürmer, der vorne lauert, bei ihm sehe ich großes Potenzial, wenn er sich noch mehr einbringt.“ BVR-Kapitän Julian Steinhaus traut Stukator zudem eine offensivere Rolle zu: „Letzte Saison hat er elf Tore gemacht, ich sehe ihn auch mal auf der falschen Neun spielen.“
Gemeinsam mit der Mannschaft hat sich Tobias Stukator für die Spielzeit 2023/24 hohe Ziele gesetzt. „Im ersten Training haben wir uns zusammengesetzt und gesagt, wir wollen unter die ersten Vier kommen.“ Darüber hinaus möchte das Team weniger Tore kassieren als in der abgelaufenen Runde, in der am Ende 79 Gegentore 101 erzielten Treffern gegenüberstanden. Zum Vergleich: Selbst der abgestiegene VfB Kirchhellen (71 Gegentore) und der abstiegsbedrohte SV Zweckel (69) hatten nicht so viele Treffer hinnehmen müssen.
Gegen Rot-Weiss Essen würde Tobias Stukator auch gerne spielen
Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, gehört aber auch etwas Grundsätzliches dazu, was sich noch ändern soll: die Trainingsbeteiligung. „Das gehört auch zu den Spielen am Sonntag dazu“, merkt Stukator an. Er persönlich möchte fünf bis zehn Treffer in der im August beginnenden Saison beisteuern.
Eine Frage muss noch gestellt werden: Verspürt Tobias Stukator eigentlich einen gewissen Neid, wenn es um seinen Bruder Dominik geht, der jetzt in der Oberliga angreift? „Ich bin schon etwas neidisch, klar“, räumt er ein. „Wenn ich höre, dass Frintrop am 26. Juli gegen Rot-Weiss Essen spielt, hätte ich auch schon richtig, richtig Bock.“
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Allerdings sei er auch nie so ehrgeizig gewesen wie Dominik, gibt Tobias Stukator zu. Und er betont: „Ich freue mich einfach für ihn, dass er noch mal den Schritt gewagt hat.“
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