Gladbeck. Von SG Preußen Gladbeck war lange nichts zu hören. Das hat sich nun geändert. Warum Funkstille herrschte, wer neu ist und wie das Ziel lautet.
Nach dem Ende der Fußballsaison 2022/2023 war von Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck nichts mehr zu hören. Geplante Testspiele? Fehlanzeige! Zugänge? Außer wilden Gerüchten, die Klubchef Gerd Porsch auf WAZ-Nachfrage allerdings sogleich dementierte, gab es auch in dieser Hinsicht nichts zu erfahren. Nun ist der an der Konrad-Adenauer-Allee beheimatete A-Ligist wieder aufgetaucht. In dieser Woche absolviert das Team sein erstes Testspiel. Und auch zwei Zugänge sind fix.
Dass der Tabellenzehnte der vergangenen Kreisliga-A-Saison zuletzt nicht in Erscheinung getreten ist, lag laut Gerd Porsch einzig und allein an der Urlaubszeit. „Die Mannschaft trainiert seit rund zwei Wochen wieder, allerdings fehlen immer zehn, elf Mann“, so der Preußen-Vorsitzende.
Kurzum: Die Situation ist mit der im vergangenen Sommer überhaupt nicht zu vergleichen. Seinerzeit kamen zu den Ferien arbeitsbedingte Ausfälle hinzu und, wir erinnern uns vermutlich alle noch äußerst ungern, auch noch Corona. Später, am Ende des Jahres, gab Gerd Porsch zudem zu, dass der Klub bei seinem Neuanfang auf den einen oder anderen „falschen Spieler“ gesetzt habe.
Das Team von Preußen Gladbeck ist zusammengeblieben
Kurz vor dem Jahreswechsel hatte Schwarz-Gelb daher konsequent die Reißleine gezogen und kurzerhand aus der Zweitvertretung, die unter der Regie von Trainer Naim Murici in der Kreisliga B erfolgreich war, den Kern ersten Mannschaft gemacht. Das erwies sich als erfolgreicher Schachzug, in der Rückrunde trumpften die vorher vor sich hindümpelnden Preußen stark auf. Sie konnten nicht nur einige Topteams ärgern (4:2 gegen SuS Beckhausen 05, 2:2 gegen die SpVgg Middelich-Resse), sondern sie avancierten mit 32 Punkten zum viertbesten Team der Rückrunde.
Diese erfolgreiche Formation wird auch in der neuen Saison für Schwarz-Gelb Preußen in der Kreisliga A1 antreten. Verstärkt wird das Aufgebot um Torjäger Alexander Tschalumjan mit zwei neuen Spielern. Dabei handelt es sich aber nicht um ehemalige Oberliga-Akteure, wie es Gladbecker Fußball-Insider zu wissen glaubten und herumerzählt hatten.
Neu an der Konrad-Adenauer-Allee ist erstens Erion Vladi, ein 24-jähriger Stürmer, der sich zuletzt beruflich bedingt im Ausland aufgehalten hat und davor für den VfL Grafenwald IV in der Kreisliga C aktiv war. „Unsere Trainer“, so Gerd Porsch, „kennen Erion gut.“ Kein Wunder, schließlich wurde aus der Vierten der Wöller erst die Zweit- und dann - siehe oben - die Erstvertretung der Preußen.
Preußen Gladbeck testet gegen den TuS Helene Essen
Darüber hinaus hat sich zweitens Bardhec Elezaj den Schwarz-Gelben angeschlossen. Er ist 20 Jahre alt, ein Mann fürs Mittelfeld. Elezaj ist von Kreisliga-A-Aufsteiger Schwarz-Blau Gladbeck an die Konrad-Adenauer-Allee gewechselt. Das Fußballspielen gelernt hat er an der Hegestraße beim BV Rentfort, als A-Jugendlicher war Elezaj für den SV Schermbeck in der Bezirksliga am Ball.
Ein erstes Testspiel trägt SG Preußen am Donnerstag, 20. Juli, aus. Um 20 Uhr empfangen die Gladbecker dann den TuS Helene Essen auf dem Jahnplatz an der Konrad-Adenauer-Allee. Die Gäste spielen in der Essener Kreisliga B um Punkte. In der vergangenen Saison verpassten sie als Tabellendritter der Staffel 2 nur denkbar knapp den Aufstieg. Ein einziger mickriger Punkt fehlte dem TuS Helene zum Sprung ins Kreis-Oberhaus.
Erklärtes Saisonziel von SG Preußen ist es, sich für die neue eingleisige Kreisliga A zu qualifizieren. „Das wollen aber alle“, sagt Gerd Porsch und lacht. Er erwartet in der Mitte August beginnenden Saison daher ein Hauen und Stechen in den beiden Staffeln.
Preußen-Chef Porsch drückt auch den Ortsrivalen die Daumen
Welche Mannschaften erwartet der Chef der Preußen ganz oben in der A1? „Der VfL Grafenwald wird stark sein“, sagt Porsch. Er nennt aber sofort noch drei weitere Teams, denen er aber auch durchaus den Titelgewinn zutraut: „Das sind Eintracht Erle, die Spielvereinigung Erle und SuS Beckhausen.“
Gerd Porsch drückt in der nächsten Meisterschaftsrunde aber nicht nur seiner Mannschaft die Daumen, sondern mit Blick aufs große Ganze auch den Ortsrivalen: „Ich hoffe“, sagt der Preußen-Boss, „dass alle Gladbecker Vereine durchkommen, also Ellinghorst, Rentfort II, Schwarz-Blau und FSM. Es wäre doch schade, wenn demnächst in der Kreisliga A nur noch ein oder zwei Gladbecker Teams und ansonsten ausschließlich Gelsenkirchener Mannschaften vertreten wären.“
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Auf die insgesamt 30 A-Ligisten aus dem Kreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) wartet auf jeden Fall eine spannende Saison. Gerd Porsch blickt der neuen Runde erst einmal entspannt entgegen: „Lassen wir uns doch überraschen.“
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