Gladbeck. Omar Chamdine, der neue Trainer von Schwarz-Blau Gladbeck, packt an: Er hat bereits einen Spieler verpflichtet und drei weitere reaktiviert.

So etwas nennt man wohl einen gelungenen Einstand: Unter der Regie des neuen Trainers Omar Chamdine kam Kreisliga-A-Aufsteiger Schwarz-Blau Gladbeck in seinem ersten Testspiel zu einem 1:0-Sieg bei Union Bergen in Bochum. Auch die bisherigen Übungseinheiten verliefen aus Sicht des Coaches sehr zufriedenstellend. Dabei hatte Omar Chamdine eigentlich ganz andere Pläne. Wie es dazu kam, dass er Trainer an der Roßheidestraße geworden ist und welche Spieler er schon zu seiner Mannschaft gelotst hat.

Rückblick: Am Ende vorvergangener Woche ging es Schlag auf Schlag bei Schwarz-Blau Gladbeck. Am Donnerstag, 7. Juli, informierte Daniel Kregar den Verein, von seinem Posten als Coach zurückzutreten, einen Tag später war dessen Nachfolger schon gefunden: Omar Chamdine, bis dato Torjäger der zweiten Mannschaft der Schwarz-Blauen, widmet sich seither der Arbeit an der Seitenlinie.

Noch am Tag des Kregar-Rücktritts haben Andreas Pappert und Omar Chamdine miteinander telefoniert. „Einen Tag später haben wir uns dann getroffen“, so der Coach. Bei der Kontaktaufnahme seitens des Vorstands hätte er direkt gewusst, worum es geht, erzählt der Braucker. „Dann ging es ganz schnell“, so der 34-Jährige.

Sein Entschluss, den Trainerposten bei Schwarz-Blau Gladbeck zu übernehmen, „war ganz spontan“. Eigentlich hab er noch ein, zwei Jahre Fußball spielen wollen.

Schwarz-Blau Gladbeck: Chamdine hat in der vergangenen Saison 19 Tore erzielt

Sein Rücktritt bei der Zweitvertretung, die sich nach der unangefochtenen B-Liga-Meisterschaft in der abgelaufenen Saison quasi auflöste, war schon angekündigt. Omar Chamdine befand sich auf Vereinssuche, um in der Kreisliga A weiterzuspielen.

„Als der Artikel von euch kam“, sagt er und meint den Bericht über seinen geplanten Vereinswechsel, „hat mein Telefon permanent geklingelt.“ Kein Wunder, hatte der Angreifer doch mit 19 Treffern einen ganz gehörigen Beitrag zum Aufstieg der Zweiten geleistet.

Mahmud Saado (am Ball) bleibt Schwarz-Blau Gladbeck nun doch treu und spielt ab sofort für die erste Mannschaft.
Mahmud Saado (am Ball) bleibt Schwarz-Blau Gladbeck nun doch treu und spielt ab sofort für die erste Mannschaft. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Omar Chamdine ließ sich aber erstmal alle Optionen offen, bis eben die Trainerstelle bei der Erstvertretung von Schwarz-Blau frei wurde. Dass sich Omar Chamdine gegen seinen eigentlichen Plan, weiter Fußball zu spielen, entschied, liegt auch an seiner Verbundenheit zum Klub.

Chamdine hat für Preußen und Wacker Gladbeck sowie den SV Zweckel gespielt

„Der Verein liegt mir am Herzen“, macht er klar. Seit vier Jahren spielt er ununterbrochen im Gladbecker Süden, davor war der Stürmer unter anderem auch schon für Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck, den SV Zweckel und Wacker Gladbeck aktiv.

In der Zeit mit der Reserve von Schwarz-Blau ist der Braucker von der Kreisliga C erst in die B-Liga und unter Trainer Göksel Maden schließlich sogar ins Kreisoberhaus aufgestiegen. In der C-Liga hat er auch schon erste Erfahrungen als Coach gesammelt, „allerdings nur ein halbes Jahr, dann haben wir den Göksel geholt“.

Spielertrainer soll und wird Omar Chamdine nicht werden. „Wenn wir wirklich Not am Mann haben, muss ich mir die Schuhe noch einmal schnüren, aber sonst werde ich nicht mehr spielen“, betont er.

Drei Spieler aus der ehemaligen Zweiten spielen nun für die Erste

Dafür, dass in der neuen Spielzeit keine Not am Mann ist, hat er schon fleißig alte Mitspieler rekrutiert. Ziyat Fidan, Mahmud Saado und Steffen Brünglinghaus stoßen aus der Zweiten zum Kader der ersten Mannschaft dazu.

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Zwei weitere Ex-Mitspieler seien noch im Gespräch. Einen externen Zugang kann der neue Trainer ebenfalls schon präsentieren. Issa Fakhro wechselt von Al-arz Libanon Essen zu Schwarz-Blau. Der Neue ist ein Rückkehrer und hat bereits mit Omar Chamdine in Brauck zusammengespielt. „Ich bin froh so jemand noch so spät verpflichten zu können“, sagt der Coach, „der Junge hat Angebote aus höheren Ligen für uns abgesagt.“

Omar Chamdine hat für die Mission Klassenerhalt nunmehr einen Kader von 22 Mann beisammen.

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