Altenberg/Winterberg. Mit den großen Erfolgen von Kira Lipperheide und Lena Böhmer vom TV Gladbeck war nicht zu rechnen. Wegen eines Sturzes und fehlender Erfahrung.
Zwei durchaus überraschende Erfolge feierten am Wochenende Kira Lipperheide und Lena Böhmer vom TV Gladbeck: Anschieberin Lipperheide gewann zum zweiten Mal in ihrer Karriere einen Weltcup, Lena Böhmer steuerte den Schlitten in ihrem ersten Rennen überhaupt gleich zur Silbermedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft.
So erfolgreich wie die Starterinnen des TV Gladbeck Kufe auch sind, mit diesen beiden Resultaten war nicht zu rechnen gewesen, aus unterschiedlichen Gründen. Der Weltcup-Sieg von Kira Lipperheide mit Pilotin Lisa Buckwitz kam vor allem überraschend, weil Buckwitz beim Selektionsrennen in Altenberg gestürzt war. „Und wer in Altenberg stürzt, wird in der Regel ganz schön verhauen“, sagt TV-Trainer Heiner Preute.
„Damit war so überhaupt nicht zu rechnen“
„Mit blauen Flecken hat man Glück gehabt.“ Einsätze für den Rettungshubschrauber seien nicht so selten, aber Buckwitz kam mit dem Schrecken davon. Ordentlich Respekt hatte sie danach wohl aber trotzdem.
Dennoch: Das anschubstarke Duo legte wie schon in der Vorwoche in Winterberg in beiden Läufen die schnellste Startzeit hin und Buckwitz steuert den Schlitten zum Sieg. „Lisa entwickelt sich von Woche zu Woche als Pilotin weiter“, so Heiner Preute. Kira Lipperheides Partnerin feierte ihre bisher größten Erfolge als Anschieberin, etwa die olympische Goldmedaille 2018 in Pyeongchang mit Mariama Jamanka. Der Weltcup-Sieg mit Kira Lipperheide ist ihr erster als Pilotin. Kira Lipperheide hat 2020 schon einmal gewonnen, damals mit Stephanie Schneider.
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Buckwitz/Lipperheide verwiesen Kim Kalicki und Leonie Fiebig auf den zweiten Platz. Olympiasiegerin Laura Nolte, die in der Vorwoche mit der TVG-Anschieberin Neele Schuten gewonnen hatte, kam mit Lena Neunecker diesmal als Dritte ins Ziel.
Ihr erstes offizielles Rennen überhaupt an den Lenkseilen absolvierte die Gladbeckerin Lena Böhmer bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Winterberg. Vom Erfolg hielt sie das allerdings nicht ab. „Damit war so überhaupt nicht zu rechnen“, sagt Heiner Preute zur Silbermedaille der früheren Weitspringerin.
Erst vor zwei Jahren hat Böhmer sich in den Bob gesetzt, sich seitdem das nötige Know-How als Pilotin angeeignet – offensichtlich so gut, dass direkt ihr erster Start auf das Siegerpodest führte. „Lena hat mit Sicherheit 250 Fahrten absolviert“, sagt TV-Trainer Preute.
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Aber so gut man sich auch vorbereitet, Trainingsrennen sind etwas ganz anders als eine WM. Außerdem war Böhmers Vorbereitung durch einen Bänderiss stark eingeschränkt. „Sie ist einmal im Training umgeknickt und ein zweites Mal beim Schlittenverladen“, so Preute. Davon ließ sich Lena Böhmer genauso wenig beeindrucken wie ihre Anschieberin Leonie Kluwig, die in Winterberg ebenfalls ihren ersten Start absolvierte.
Schon die Teilnahme an der WM wertete Heiner Preute als großen Erfolg für die junge Pilotin, mit dem zweiten Platz hatte er aber nicht gerechnet. „Ich hatte mir ausgerechnet, dass es ein Platz unter den besten Fünf werden könnte“, sagt er. „Wenn alles optimal läuft, dann vielleicht auch eine Medaille.“
Aber es kam noch besser: Böhmer steuerte den Bob mit 0,85 Sekunden Rückstand auf die Siegerinnen Maureen Zimmer und Lauryn Sieberg (Deutschland) auf Platz zwei. „Die fahren aber auch in einer eigenen Liga“, sagt Heiner Preute.
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